Ortschaftsrat Waldenhausen tagte

MSC Reicholzheim präsentiert in Waldenhausen Konzept für neues Übungsgelände

Von 
Birger-Daniel Grein
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Waldenhausen. Der Motorradsportclub MSC Reicholzheim ist auf der Suche nach einem Standort für sein Übungsgelände. Der Pachtvertrag des bislang genutzten Geländes läuft kommendes Jahr aus (wir berichteten). Es gibt aktuell vier mögliche Optionen, wobei ein Standort in der Nähe von Waldenhausen präferiert wird. In der Sitzung des Waldenhäuser Ortschaftsrats am Mittwoch im Feuerwehrhaus waren die Information und Diskussion darüber ein zentrales Thema.

Betont wurde in der Sitzung, dass es sich bisher nur um ein Konzept handelt. Es wurden noch keinerlei Verfahren eingeleitet.

Im Ortschaftsrat notiert

Ortsvorsteher Gerrit Lang stellte in der Sitzung des Ortschaftsrats die Unterschriftenaktion zur Sanierung des Teilstücks der L 2310 zwischen Mondfeld und Grünenwört vor, die der Mondfelder Ortschaftsrat ins Leben gerufen hat. Er bot den Bürgern in der Sitzung die Möglichkeit, sich daran zu beteiligen.

Die Waldenhäuser Dorf-App wird nach dem kostenlosen Testzeitraum von sechs Monaten weitergeführt. Bis geklärt ist, ob die Stadt die Kosten übernimmt, finanziert das Dorf das Ganze aus eigenen Mitteln.

Lang blickte auf zahlreiche Aktivitäten im Dorf zurück. Er nannte den Waldenhäuser „Messeumzug“ als „Wiedererwachen“ nach der Pandemiezeit, das Gedenken am Volktrauertag, den Laternenumzug, den kleinen Weihnachtsmarkt mit Baumschmücken und dem Engel, die Tunnelbegehung, die Adventsfenster und das erste Befüllen des Speichers für das Nahwärmenetz.

Bei der Sammlung für die Kriegsgräberfürsorge kamen 351 Euro zusammen. Laut Lang sei dies rund einen Euro pro Einwohner.

Zugestimmt hat das Gremium der neuen Abwassergebührensatzung.

Am 28. Dezember 2022 findet ab 17 Uhr an der Ecke Dorfplatz ein Glühweintreff statt. Am 11. Februar gibt es einen Obstbaumschnittkurs mit Harald Lurz.

Abschließend wies Lang darauf hin, dass sich jeder Gedanken machen solle, wie man sich in der Ortschaft gemeinsam auf einen möglichen Blackout vorbereiten könne. bdg

Die entsprechende Fläche befindet sich auf Reicholzheimer Gemarkung. Sie ist rund 650 Meter Luftlinie von Waldenhausen entfernt. Die alte Strecke war rund 1400 Meter weit von der Ortschaft weg.

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Birger-Daniel Grein
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Ortsvorsteher Gerrit Lang erklärte, bisher habe man den Betrieb auf dem Gelände des Vereins nur bei entsprechender Windrichtung schwach wahrgenommen. „Dies störte aber keinen.“ Weiter sagte er, die Entfernung des präferierten neue Standorts zu Reicholzheim betrage rund 1000 Meter Luftlinie.

Ortschaftsrat Nils Ries und einige Bürger verdeutlichten ihre große Sorge, dass die Lärmbelastung für Waldenhausen bei diesem neuen Standort massiv sein könnte.

Zum bisherigen Verfahren berichtete Lang, es habe eine Besprechung zwischen dem Verein und den Ortschaftsräten Waldenhausen und Reicholzheim bei der Stadtverwaltung Wertheim gegeben. Thema sei gewesen, wie es mit dem Sport des MSC weitergehen kann. Dem Verein sei wichtig, in Reicholzheim sein Gelände zu haben.

Der stellvertretende Vereinsvorsitzende Andreas Scholl und Jugendleiter Georg Lampert gingen auf die Pläne und Untersuchungen ein. Scholl erklärte, am alten Standort trainiere man seit 2000. Der Verein habe 200 Mitglieder, wovon 50 Fahren und zehn bis 15 regelmäßig am Training teilnehmen.

Die Saison laufe von etwa Mitte März bis Mitte November. Wöchentlich finde in dieser Zeit freitags von 15 bis 19 Uhr das Jugendtraining statt. Hier seien im Durchschnitt zehn bis 15 Kinder und Jugendlichen mit ihren Maschinen dabei. Die Fahrerinnen und Fahrer seien meist zwischen zehn und 15 Jahre alt.

Weiter gebe es am Wochenende eine offene Trainingsstrecke, abwechselnd samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 15 bis 19 Uhr. Ab Ende Oktober bliebe es beim Samstag. Hinzu komme eine Trainingszeiten am Mittwoch von 17.30 bis 19.30 Uhr, die aber immer nur sporadisch von wenigen genutzt werde.

Zur Auswahl des Wunschstandorts erklärten die beiden Vereinsvertreter, dass dies unter anderem mit den Grundstücksverhältnissen zu tun habe. Ein Gutachten zeige, dass die Umnutzung dieser landwirtschaftlichen Fläche für die Strecke von den vier Alternativen mit Blick auf die Umwelt am unkritischsten sei. Der Verein habe von der Dekra ein Lärmschutzgutachten für die einzelnen Standorte ausarbeiten lassen. Laut dem Vor-Gutachten sei der präferierte Standort für die umliegenden Ortschaften am lärm–ärmsten, so Lampert. Die Gutachter seien vom normalen Sportbetrieb ausgegangen. Beim Training seien maximal 15 Maschinen auf der Strecke. Einmal im Jahr werde auf dem Parcours eine Baden-Württembergische Meisterschaft ausgetragen. Dann seien es maximal 30 Maschinen.

Ries forderte einen Testbetrieb auf dem präferierten Gelände mit den üblichen 15 Maschinen, so dass man einen Eindruck bekommen könne. Scholl sagte dies ebenso zu wie eine rechtzeitige Ankündigung der Aktion. Lampert schränkte aber ein, dass solch ein Eindruck auch täuschen könne, da die Lautstärke von verschiedenen sich ändernden Faktoren abhänge. Daher verwies er auf die Ergebnisse des Lärmgutachtens.

Auf Nachfrage erklärte er, für die neue Strecke sei eine Bauleitplanung erforderlich, die auch eine öffentliche Auslegung und Möglichkeiten für Stellungnahmen umfasse. Das Verfahren könne drei Jahre dauern. Ein Bürger stellte fest, das ganze Dorf Waldenhausen liege in der Luftlinie des Geländes. Er sorge sich wegen der Lärmbelastung. Ries fügte an, die Lebensqualität werde am Wochenende durch den Lärm des Streckenbetriebs beeinträchtigt. Die Trainingszeiten an den Wochenenden störten ihn sehr.

Weiter erklärten die Vereinsvertreter aus Nachfragen aus der Bürgerschaft, die Anfahrt zum neuen Gelände würde über die gleichen Anfahrtswege wie für die aktuelle Strecke erfolgen.

Bewohner des Haidhofs sagten, dass auch dieser nur 650 Meter von der bevorzugten Fläche entfernt sei. Das Gebiet um den Hof habe sich zu einem Naherholungsgebiet entwickelt, das durch den Lärm gestört werden könne. Zudem solle eine Ackerfläche für den Sportbetrieb umgewidmet werde. Diese sei aber für die Lebensmittelproduktion wichtig. Lampert erklärte, man gebe durch das Auflösen der bisherigen Strecke wieder Fläche für die Landwirtschaft frei. Lang betonte abschließend, dass das Vorgestellte bisher nur ein Konzept sei. „Jeder weiß nun, es gibt Überlegungen.“ Inwieweit diese realisiert werden können, sei noch völlig offen.

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