Wertheim. Zum zweiten Mal – nach einem ersten mutigen Versuch mitten im Corona-Herbst des letzten Jahres – startete am Samstag der kleine Bauernmarkt auf dem Mainplatz. Auch wenn man hofft, so die Pressemitteilung der Stadt, dass im Herbst wieder der große stattfinden könne, habe man den Händlern nach der langen Durststrecke schon jetzt eine Möglichkeit bieten wollen, ihre Waren zu verkaufen.
Dies freute die Marktbetreiber, auch wenn das warme Wetter den einen oder anderen Besucher am Samstagvormittag noch vom Marktbesuch abhielt und der Zulauf daher zunächst mäßig war. Weitere Gelegenheiten gibt es am 24. Juli und am 21. August.
Immer informiert sein
Es lohnt sich, denn die beteiligten Selbstvermarkter produzieren ihre Produkte mit viel Liebe und Kreativität. Zum Beispiel das Karatbrot aus der Mannheimer Marktbäckerei Klemm, nach Aussagen des Standbetreibers Lukas Klemm „das gesündeste Brot der Welt“. Sein Vater habe das Vollkornbrot entwickelt, mit vielen Vitaminen und ohne Konservierungsstoffe. „Unser einziger Konservierungsstoff ist die Zeit. Unsere Brotteige reifen 16 bis 72 Stunden.“ Auch auf Hefe versucht die Bäckerei weitgehend zu verzichten. Der Verkauf findet über Märkte statt.
Vom ersten Bauernmarkt an dabei ist Sandro Girardi von der Forellenzucht Dürr aus Igersheim. Alle Fische ziehen sie selbst in einem Seitenbach der Tauber und verarbeiten sie dann auch selbst. Den kleinen Bauernmarkt findet er eine gute Idee. Es müsse ja mal wieder etwas anlaufen. Neben Fisch für zu Hause kann man am Stand auch Forellensteaks auf Brötchen und Forellenbratwürste zum sofortigen Verzehr erwerben.
Hygienekonzept stimmt
Wer eine süße Leckerei erstehen wollte, der konnte neben dem Erwerb eines Crepes die Baumstriezel von Steffi‘s Baumstriezel genießen. Durch Corona stark getroffen ergriff der Niederstettener Sebastian Ammon, der das Geschäft mit seiner Frau betreibt, die Gelegenheit, als letztes Jahr im Oktober der erste kleine Bauernmarkt durchgeführt wurde. Er ist begeistert: „Das ist sehr gut hier, das Hygienekonzept stimmt. Für das Wetter ist der Zulauf ok. Ich bin sehr zufrieden“, so Ammon. Gerne will er auch beim großen Markt im Herbst dabei sein, wenn er darf. „Wir sind froh um alles, was kommt.“ Nur Honig zu gewinnen, war Uwe K. Göhler aus Erlenbach am Main auf Dauer zu langweilig. „Den machen ja meine Bienen, nicht ich“, so der Imker. Also begann er verschiedenste unterschiedliche Produkte aus Honig herzustellen, Bonbons, Alkoholika und Gummibärchen. Normaler Weise verkauft er auf dem grünen Markt. Aber die Idee vom kleinen Bauernmarkt hat ihn angesprochen. „Die Leute sind ausgehungert. Sie freuen sich, wenn sie was geboten bekommen.“
Für wieder kommende kältere Tage konnte man bei Sandra Dorschner aus Aschaffenburg vorsorgen. Mit ihren bunten Strickwaren, besonders warmen Wollsocken, war sie schon seit 2019 auf dem großen Bauernmarkt dabei.
Aus kleinbäuerlicher Landwirtschaft und kleinen Manufakturen im Balkan kommen die importierten Produkte wie Ajvar, die Daniel Djuric vertreibt. „Deshalb passen wir so gut zum kleinen Bauernmarkt“, schmunzelt er. Er findet den Standort sehr gut, hofft allerdings darauf, dass noch mehr Kunden kommen.
Das Sortiment am ersten Markttag rundeten Trockenfrüchte, Weine und Nudeln ab. Die meisten Aussteller werden auch beim zweiten kleinen Bauernmarkt am 24. Juli von 10 bis 18 Uhr wieder mit am Start sein.
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