Ortschaftsratssitzung

Kandidaten für Mondfelder Ortschaftsrat stellten sich vor

Fünf Frauen und Männer bewerben sich bei den Kommunalwahlen um die vier Sitze im Gremium

Von 
Birger-Daniel Grein
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Für den Mondfelder Ortschaftsrat kandidieren Birgit Hiske, Gerhard Kaiser, Ulrike Lindner, Eberhard Roth und Simon Lamminger (fehlt auf dem Foto). © Grein

Mondfeld. Hauptpunkt der Sitzung des Mondfelder Ortschaftsrats am Mittwoch im Vereinsheim war die Vorstellung der Kandidaten für die Ortschaftsratswahl am 9. Juni. Das Interesse der Bürgerinnen und Bürger war dieses Mal groß. So freute sich Ortsvorsteher Eberhard Roth über „600 Prozent mehr Zuhörer als bei der letzten Sitzung.“

Roth betonte, es sei wichtig, Strukturen wie Friedhöfe, Kindergärten und Co. auch in den Ortschaften zu erhalten. Dies sei Teil der familienfreundlichen Gesamtstadt. Für Mondfeld seien vier Ortschaftsräte zu wählen. Früher sei das Finden von Kandidaten ein Selbstläufer gewesen, heute sei dies anders. Das Engagement in der Bevölkerung lasse generell nach und viele Aktive seien schon in den Vereinen stark eingebunden. Daher freute sich Roth, dass es mit fünf Kandidaten für den Ortschaftsrat eine Auswahl gebe.

Im Ortschaftsrat notiert

Wie in der Sitzung des Mondfelder Ortschaftsrats erklärt wurde, hatte die Gemeinde mit Stand 31. März 866 Einwohner.

Im Umlaufverfahren stimmte das Gremium der Verlängerung der wasserrechtlichen Genehmigung für die Erlaubnis zum Betrieb der Mainfähre zu. Zudem erklärte man das Einvernehmen zur Erweiterung der Mobilfunkanlage auf dem „Fernsehturm“ durch Vodafone und zu zwei Bauanträgen.

Ab dem 15. April ist die Ortsdurchfahrt wegen des Abrisses eines Wohnhauses an einem Teilstück beim Feuerwehrgerätehaus halbseitig gesperrt.

Auf dem Friedhof wurde ein neues Urnengrabfeld fertiggestellt.

Ortsvorsteher Eberhard Roth warb für das Maibaumfest der Feuerwehr am 30. April an der Maintalhalle. Er freute sich, dass der Maibaumständer nun endlich realisiert werden konnte. Dank sprach er Michael Happ (Tiefbauamt der Stadt) und den Aktiven der Wehr.

Gesucht wird ein Standort für einen Eisautomaten mit selbst gemachtem Eis von Marco De Filippo. Wunschstandort sei der Radweg am Main nahe der Fähre. Laut Roth ist die Errichtung einer hochwassersicheren Stromversorgung für den Automaten aber zu teuer. Nächste Idee war der ehemalige Sparkassenvorraum im Rathaus. Doch der Automat passt wegen zwei Zentimetern zu viel nicht durch die Tür. Möglich wäre auch die Aufstellung auf einem Privatgrundstück. Zu beachten sind dann aber der möglicherweise höhere Verkehr sowie die Müllthematik dort. Hans-Peter Hieser und Ulrike Lindner brachten einen Standort am Vereinsheim ins Gespräch. Dort kann laut Roth aber schlecht geparkt werden. Bürger schlugen einen Standort am Pfarrheim vor, Jochen Müssig die Prüfung der Möglichkeiten der Leader-Förderung für die Stromversorgung am Radweg vor.

Die Dichtungen an den großen Fenstern der Maintalhalle auf der Seite des Mains werden erneuert. Der Kitt aus dem Jahr 1972 ist laut Roth völlig ausgehärtet und bricht teils heraus. Zudem sind Holzteile verfault. Bei regen drang schon Wasser be in die Halle ein. Das alte Silikon wird entfernt, mit neuem Silikon werden Aluprofile eingebaut. bdg

Er selbst stellt sich zur Wiederwahl und wäre auch erneut bereit, das Amt des Ortsvorstehers zu übernehmen, betonte er. Roth ist Polizist. Es sei manchmal sehr schwierig, alles, was die Stadtverwaltung von den Ortsvorstehern verlange, umzusetzen, bekannte er. Es gehe für die Aufgabe unglaublich viel Freizeit drauf. Trotz manchem Ärger hänge er an der Aufgabe. Der Ortschaftsrat habe in den vergangenen zehn Jahren für Mondfeld keine schlechte Arbeit geleistet und mit Engagement und Weitblick Sachen in Bewegung gesetzt. Beispielhaft verwies Roth auf die Sanierung der Ortsdurchfahrt, die in den Sommerferien anstehende Sanierung der L 2310 sowie nötige Sanierungen an der Maintalhalle. Lob sprach er den Grünflächenmitarbeitern der Ortschaft aus.

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Ulrike Lindner, der seit fünf Jahren dem Gremium angehört, tritt ebenfalls wieder an. Sie ist Grünflächenmitarbeiterin der Ortschaft und betreut die Internetseite von Mondfeld. „Mich interessiert, wie es im Dorf weitergeht“, beschrieb sie ihre Motivation. Zudem würde sie gerne etwas für die Frauenquote im Gremium tun. Mindestens 70 Prozent des in Mondfeld Erreichten sei auch das Verdienst von Roth, lobte sie.

Ein neuer Bewerber ist Gerhard Kaiser, der sich unter anderem seit 2014 ehrenamtlich um den Seniorenfahrdienst im Ort kümmert. Er sagte, ihn störten Leute, die immer nur warten, bis etwas gemacht ist, und dann kritisieren. Er wolle etwas bewegen.

Kandidatin Birgit Hiske betonte, ihr sei wichtig, sich ehrenamtlich zu engagieren. Zudem wolle die die Frauenquote steigern, da es zu wenig Frauen in den Wertheimer Ortschaftsräten gebe. Weiter möchte sie sich um die Einführung der Dorf-App in Mondfeld kümmern.

Jüngster Kandidat für den Ortschaftsrat ist Simon Lamminger. Der Aktive der Feuerwehr Mondfeld war in der Sitzung nicht anwesend.

Nicht mehr antreten werden die Ortschaftsräte Hans-Peter Hieser und Heinz Krauter. Hieser war 15 Jahre Mitglied des Gremiums. Es sagte, er habe sich gegen eine erneute Kandidatur entschieden, damit es mit neuen Kandidaten eine „Durchmischung“ gebe und frischer Wind und neue Meinungen in das Gremium kommen. Er werde sich aber weiterhin um die Verwaltung des Grillplatzes kümmern, sagte er zu.

Krauter war zehn Jahre im Ortschaftsrat. Er begründete sein Kandidaturverzicht genauso wie Hieser. Nach einer gewissen Zeit sollte man Ämter ablegen, stellte er fest.

Patenstadtrat Axel Wältz lobte die Arbeit von Ortschaftsrat und Ortsvorsteher. „Ihr macht es wirklich gut mit Eberhard an der Spitze“, sagte er.

Roth berichtete in der Sitzung auch über Fortschritte bei der Erschließung des Baugebiets. Die Firma Boller Bau arbeite sehr professionell Hand in Hand mit den Stadtwerken. Um die fünf Bauplätze für Mehrfamilienhäuser bewerben sich mehrere Wohnungsbaugesellschaften. Über die Vergabe wird der Wertheimer Gemeinderat im September entscheiden. Für die 13 Bauplätze für Einfamilienhäuser gibt es nach wie vor 13 Interessenten. Dies Stadtverwaltung gehe davon aus, dass sich die Bewerberlage verbessere, wenn die Grundstücke erschlossen seien, berichtete Roth.

Zufrieden zeigte er sich auch mit der Entscheidung des Gebäudemanagements der Stadt Wertheim, auf den Abbau der Hälfte der Defibrillatoren (AED) zu verzichten. Mondfeld habe eine Länge von etwa 1,1 Kilometern. Da sei ein AED am Friedhof und einer an der Halle fast zu wenig. Man bräuchte eher in der Dorfmitte noch einen. „Wir schossen als Ortschaftsräte massiv gegen den Abbau.“ Dieser wäre der falsche Weg gewesen, Geld zu sparen.

Großes Lob hatte Roth für die Faschingsgesellschaft Mondfeld (FGM). Die von dieser gestaltete Faschingskampagne sei eine viertägige Megaveranstaltung gewesen: „Sie war ein absolutes Aushängeschild für unser Dorf.“ Gäste von überall seien gekommen, sogar zum Kinderfasching. „Der Fasching trug den Ruf unseres Dorfs weit hinaus.“ Er sei enorme Leistung gewesen. Der Fasching sei ein gemeinsames Werk unseres Dorfs, lobte der Ortsvorsteher.

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