Unterhaltsamer Abend

Kabarett und Starkbier im Kloster Bronnbach

Von 
Jens-Eberhard Jahn
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Die Würzburger Kabarettistin Ines Procter unterhielt das Publikum beim Starkbieranstich im Kloster Bronnbach. © Jens-Eberhard Jahn

Bronnbach. Starkbier, Schweinebraten und die Kabarettistin Ines Procter lockten am Samstag über 150 Gäste nach Bronnbach. Musikalisch umrahmt wurde der Abend im Bernhardsaal von den „Zwiefach-Boarischen“ von der „Tauberfränkischen Wirtshausmusi“.

Nach einem Vaterunser wurde das Büffet eröffnet. Die wenigen Vegetarier hatten es schwer an diesem Abend. Allerdings folgten gerade sie der Tradition des Starkbiertrinkens als Fleischersatz in der Fastenzeit.

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Das gesellige Beisammensein fand zum zweiten Mal im Kloster statt. „Die Premiere 2022 ist gelungen, die Resonanz der zahlreichen Gäste war absolut positiv“, sagte Frank Mittnacht, Amtsleiter Kultur und Tourismus des Landratsamts Main-Tauber-Kreis. Nachdem 2022 Ursula Mühleck, Dezernentin für Kreisentwicklung und Bildung, das Starkbierfass angezapft hat, führte diesmal Erster Landesbeamter Florian Busch den Hammer. Die Kellnerinnen hatten alle Hände voll zu tun. Das süffige Distelhäuser Starkbier mit 17,5 Grad Stammwürze und 7,2 Prozent Alkohol fand begeisterte Abnehmer unter den meist älteren Gästen. Viele waren in Tracht erschienen. „Ich bin das erste Mal hier, aber sicher nicht das letzte“, war sich ein Gast aus Gamburg sicher. Eine andere Teilnehmerin freute sich besonders auf Ines Procter: „Die kenne ich nur aus dem Fernsehen, vom Karneval in Veitshöchheim. Endlich erlebe ich sie mal live“.

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Die Würzburger Kabarettistin sorgte für Stimmung. Den wohl größten Applaus erhielt sie zu Beginn. Denn sie versprach, nicht über Politik zu sprechen. Ihr Thema an diesem Abend waren die Männer. Als fränkische Putzfraa, dauergestresste Mutter und missverstandene Ehefrau gehört Ines Procter gleich mehreren Berufsgruppen an, die auch im Publikum vertreten waren.

Klostergastronom Andreas Gravius war zufrieden: „Früher war das hier eher ein Raum für Hochkultur, jetzt geht es hier bodenständiger zu. Das Kloster gehört dem Landkreis und ist für alle Bürgerinnen und Bürger da“, stellte er fest. Schließlich wurde Procter doch politisch: „Wenn hier der Krieg ausbricht, decke ich mich mit Alkohol ein“, rief sie unter Applaus und Gelächter. „Das finde ich eher geschmacklos“, sagte ein Gast. Gravius erklärte schulterzuckend: „Das Kloster ist keine christliche Einrichtung. Satire darf alles.“

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