Kreuzwertheim. Ein besonderes Jubiläum konnten jüngst Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Kreuzwertheim am vergangenen Wochenende feiern. Vor 50 Jahren nahm die Jugendfeuerwehr ihren Übungsbetrieb auf. Dies wurde zum Anlass genommen, neben den aktuellen Mitgliedern der Jugendfeuerwehr auch alle ehemaligen, die als aktive oder passive der Wehr treu geblieben sind, zu einer Feierstunde im historischen Gewölbekeller des ehemaligen „Gasthaus Stern“ einzuladen.
Kommandant Andreas Gottschalk, zeigte sich merklich zufrieden mit der Jugendarbeit, die ihm regelmäßig hervorragend ausgebildete, neue Mitglieder für die aktive Wehr beschert. „Ich freue mich schon euch in den nächsten Jahren aufnehmen zu dürfen. Bleibt motiviert dabei!“, rief er der aktuellen Jugend zu. „Nur mit einer funktionierenden Jugendwehr als Basis kann eine schlagkräftige Feuerwehr auch in der Zukunft existieren“, schloss sich Bürgermeister Thoma den Worten seines Vorredners an und gratulierte zu diesem besonderen Ereignis.
Den Hauptteil der Feierlichkeiten nahm ein Rückblick auf die letzten 50 Jahre ein. Dazu wurden aufwendig alte Dias und Fotos digitalisiert, die Anlass für die ein oder andere Anekdote waren. Scholl führte durch die Zeitreise, die 1972 begann. Der damalige Bürgermeister Hans Schneider lud gemeinsam mit Kommandant Helmut Wolf alle 16- bis 18-Jährigen Kreuzwertheims ins Rathaus ein. Knapp 20 Jugendliche traten in der Folge in die neue Jugendfeuerwehr ein und nahmen unter der Führung Wolfs im darauffolgenden Jahr den Übungsbetrieb als erste Jugendfeuerwehr im Alt-Landkreis Marktheidenfeld auf. Die hohe Motivation der neuen Floriansjünger zeigte sich 1974, als direkt die Jungendleistungsprüfung und die erste Stufe der Leistungsprüfung für die aktive Wehr erfolgreich absolviert wurden.
In den letzten 50 Jahren übernahmen neben Wolf und Scholl mit Hans Schütz, Jürgen Becher und Martin Fürle insgesamt fünf Jugendwarte die Leitung, wobei Scholl mit über 20 Jahren auf die längste Zeitspanne zurückblicken kann. Als Meilensteine der Kreuzwertheimer Jugendarbeit nannte er die erstmalige Aufnahme von Mädchen im Jahre 1989, die Anschaffung eines neuen Löschfahrzeugs im Jahr 1993, mit dem auch die Jugend immer üben durfte und erstmals Ausrüstung für die technische Hilfeleistung zur Verfügung stand, sowie die Absenkung des Eintrittsalters von 14 auf 12 Jahre. Dies bescherte im Jahr 1999 den bisher höchsten Mitgliederstand mit 24 Jugendlichen, aufgeteilt in zwei Gruppen.
Ebenfalls erwähnenswert sind die guten Ausbilder über all die Jahre. Bereits Anfang der 90er Jahre konnte die Grundausbildung der Jugendlichen für viele Jahre durch eigene Ausbilder in Kreuzwertheim durchgeführt werden. Nach ein paar Jahren Pause wird dies seit 2016 wieder erfolgreich praktiziert. In den Folgejahren sank allerdings die Gruppengröße, so dass die bereits von 1989 bis 2005 existierende Jugendgruppe im Jahre 2009 wieder ins Leben gerufen wurde. Mittlerweile ist diese als Kinderfeuerwehr Teil der offiziellen gemeindlichen Organisation und der häufigste Eintrittspunkt in die Feuerwehr. So sind in den letzten Jahren 14 von 15 neuen Jugendfeuerwehrlern aus der Kinderfeuerwehr übergetreten.
Eine funktionierende Feuerwehr sei ohne gute Jugendarbeit mit motivierten Betreuern und Ausbildern undenkbar geworden, sagte Scholl. Man freue sich über jeden Neuzugang, der zu den Übungen der beiden Gruppen am Freitagnachmittag dazukommen möchte.
Das Abendessen läutete den gemütlichen Teil der Veranstaltung ein, wobei die älteren Feuerwehrkameraden mit Geschichten aus „der alten Zeit“ für Erheiterung sorgten. Man darf schon gespannt sein, was die nächsten 50 Jahre an Gesprächsstoff dazukommen wird.
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