Rotkreuzklinik Wertheim - Einrichtung kämpft mit Personalproblemen / Keine Vertretung für Hebammen / Separate Station für Geburtshilfe soll trotzdem kommen

Geburtshilfe bleibt 17 Tage geschlossen

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Die Geburt eines Babys ist eines der glückvollsten Ereignisse, die es gibt. In der Rotkreuzklinik ist sie jedoch vom 6. bis 23. August nicht möglich. © DPA/Holger Hollemann

Wer im Wertheimer Raum in der Zeit zwischen Freitag, 6. und Montag, 23. August ein Baby bekommt, muss einen weiten Weg auf sich nehmen, denn die Geburtshilfe der Rotkreuzklinik bleibt in dieser Zeit geschlossen.

Wertheim. „Wir haben wirklich bis zuletzt alle Hebel in Bewegung gesetzt, um eine vernünftige Vertretungslösung zu finden, damit wir eine lückenlose Versorgung gewährleisten können. Leider hatten wir dabei das Nachsehen. Mit dieser Problematik hatten wir bereits im Vorfeld zu tun. Daher haben wir nun entschlossen, unsere Geburtshilfe am Stück von Freitag, 6. August, 6.30 Uhr bis Montag, 23. August, 6.30 Uhr zu schließen – zum Wohle von werdenden und frisch gewordenen Mütter.“ So erklärt Klinik-Geschäftsführerin Alexandra Zottmann ihre Entscheidung, die Abteilung für zweieinhalb Wochen nicht geöffnet zu lassen. Hintergrund ist, dass sich in diesem Zeitraum drei von vier im Haus tätigen Hebammen im Urlaub befinden.

Ein kontrollierter Schritt

Für Zottmann ist es ein „kontrollierter Schritt“, der bewusst gegangen wird und über den die Öffentlichkeit transparent informiert werden soll. „Bekanntlich haben wir seit einiger Zeit mit einem Personalengpass bei Hebammen und Ärzten für die Abteilung zu kämpfen“, sagt Zottmann. „Wir ergreifen vielfältige

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Maren Greß
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Maßnahmen und aktivieren sämtliche Netzwerke. Dennoch konnten wir bislang keine neuen Mitarbeiterinnen finden, obwohl wir attraktive Arbeitsbedingungen in der Geburtshilfe bieten. Der Markt ist regelrecht leer gefegt.“

Das wirkt sich nun auch ganz konkret auf den Zeitraum vom 6. bis 23. August aus, wenn drei der vier freiberuflichen Hebammen des Hauses im Urlaub sind. „Wie jeder von uns, brauchen auch die Hebammen eine Erholungsphase, das ist vollkommen legitim. Uns sind kurzfristig noch Bewerberinnen abgesprungen, so dass wir nun in diesem Dilemma stecken“, erläutert Zottmann.

Nach intensiver Überlegung hat sich die Klinik-Geschäftsführerin letztlich dazu entschlossen, die Geburtshilfe temporär nicht offen zu lassen.

„Alles andere würde zu einem Flickenteppich führen und Versorgungsengpässe hervorrufen. Das möchten wir auf keinen Fall riskieren. Wir hoffen, dass diese Entscheidung zum Wohle von Mutter und Kind nachvollziehbar ist.“

An den bereits kommunizierten Plänen der Klinik, eine separate Station für Geburtshilfe und Gynäkologie mit bedürfnisorientierten Angeboten für Frauen in und um Wertheim ab Herbst aufzubauen, ändert sich nichts. „Nach der Rückkehr der Hebammen werden wir weiter motiviert durchstarten“, sagt Zottmann.

Frauen, die sich in der Zeit der Schließung bereits für eine Geburt angemeldet haben, werden vorab von den Hebammen persönlich kontaktiert. „Gynäkologische Operationen finden hingegen uneingeschränkt weiterhin statt“, betont der Leitende Oberarzt der Geburtshilfe, Holger Erdniss, der für gynäkologische Notfälle erreichbar ist.

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