Traditionsreiches Konzert

Fein ausgewogener Klangkontrast

Stuttgart-Ensemble begeisterte mit Werken unter anderem von Bach und Händel in der Reihe der „Festlichen Trompetengala“ in Bronnbach

Von 
Rainer Lange
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Das Trompetenensemble Stuttgart spielte mit Christian Nägele, Johannes Knoblauch, Joachim Jung (Trompete, Corno da caccio), Uwe Arlt (Barockpauken, Perkussion) und Tobias Horn (Orgel) bekannte und beliebte Kompositionen. © Rainer Lange

Bronnbach. Die „Festliche Bach-Trompetengala“ in der Bronnbacher Klosterkirche am Pfingstsonntag ist eines der herausragenden Traditionskonzerte, auf die sich viele Freunde der Bläsermusik jedes Jahr freuen. Vielleicht hatte auch das Bronnbacher Blechbläserensemble im Pfingstsonntagsgottesdienst dazu beigetragen, auf das Nachmittagskonzert der Profikollegen aufmerksam zu machen, sodass das Gotteshaus wieder sehr gut besucht war.

Das Trompetenensemble Stuttgart spielte mit Christian Nägele, Johannes Knoblauch, Joachim Jung (Trompete, Corno da caccio), Uwe Arlt (Barockpauken, Perkussion) und Tobias Horn (Orgel) bekannte und beliebte Kompositionen sowie Bearbeitungen barocker Werke von Jean-Joseph Mouret, Georg Friedrich Händel, Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn-Bartholdy und Jeremiah Clarke.

Organist Tobias Horn brillierte mit Bachs Fantasia über den Pfingstchoral „Komm, heiliger Geist, Herre Gott“, bei dem er den Cantus firmus im Pedal mit allen verfügbaren Zungenstimmen majestätisch hervorhob.

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Felix Mendelssohn-Bartholdys Orgelsonate D-Dur stammt aus der Entstehungszeit der Schlimbach-Orgel Ende des neunzehnten Jahrhunderts, ebenso wie „Marche réligieuse“ von Camille Saint-Saens. Tobias Horn gelang es, die stufenlosen Crescendi der französischen Kathedralmusik in der Bronnbacher Klosterkirche so authentisch darzustellen, dass man sich nach Notre-Dame oder Saint-Eustache (Paris) versetzt fühlen konnte.

Die feinen Flötenregister kamen bei Mozarts „Andante F-Dur für eine Walze in einer kleinen Orgel“ sehr gut zur Geltung.

Die Tongebung

Feine Tongebung auch in den Trompeten beeindruckte bei Händels „Arrival of the Queen of Sheba“. Vom Solo-Duett der Trompeten im Echochor mit Horn und Orgel bis zur paukenverstärkten Tutti-Besetzung waren alle Klangvariationen zu hören und zu genießen.

Bachs Arie „Schafe können sicher weiden“ war dezent gekennzeichnet vom fein ausgewogenen Klangkontrast der eng mensurierten Solo-Trompete über dem Klangbett der Horn- und Orgel, weniger vom Lautstärkeunterschied, was das Naheliegendste und Einfachere gewesen wäre.

Unbestrittene und verlässliche Glanzpunkte des festlichen Konzertprogramms waren die barocken Suiten von Jean-Joseph Mouret und Jeremiah Clarke, bei denen Trompeten, Pauken und Orgel gemeinsam auf wahrhaft höchsten Niveau jubilierten. Die Musiker genossen das Zusammenspiel und die festliche Klangfülle in der Klosterkirche, deren Größe sicherlich am besten von der Orgelempore aus zu bewundern ist.

Als Dank und zur Belohnung für den starken Applaus spielte das Ensemble noch einen traditionellen Schweizer Volksliedsatz als Zugabe.

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