Mondfeld. Der Wettergott war der Faschingsgesellschaft Mondfeld (FGM) hold, denn kurz vor dem Umzug hörte der Regen auf. Am Straßenrand standen die Besucher in großer Schar, während sich auf der Ortsdurchfahrt eine Gruppe an die andere reihte. Neben Mondfeldern waren auch Gastgruppen vertreten.
Angeführt wurde der Zug von der Musikkapelle Steinbach. Vertreten waren klassischerweise die Möflder Elferrats- und Prinzengarde sowie der Elferrat mit ihrem neuen kleinen Narrenboot. An diesem war auch ein Aufruf zu lesen. Dringend gesucht sind Männer und Frauen, die den aktuell siebenköpfigen Elferrat wieder zur vollen Größe bringen wollen. Auch die Möfelder Guggemusik durfte nicht fehlen.
Aufgegriffen wurden aktuelle Themen aus dem Dorf und darüber hinaus. So widmete sich eine Gruppe wandelnder Wohnhäuser dem „Goldfeld“ Mondfeld, dem geplanten Neubaugebiet am See. Die Gruppe war überzeugt, bei 211 Euro pro Quadratmeter wiege man den Quadratmeter mit Gold auf. Eine weitere Gruppe nahm sich den Fachkräftemangel in Deutschland vor. Diesen finde man auch stark in der Politik. Große laufende Fußbälle hatten die Korruption bei der FIFA und der WM zum Thema.
Bei vielen Gruppen wurde es auch tierisch. Sei es bei süßen Bioschweinen a la Miss Piggy, den Kindergartenkindern Mondfeld als fantastischer Wald oder Mondfelder Zoo. Bei letzterem waren die Tiere ausgebrochen und hatten dafür ihren Zoowärter im Käfig auf dem großen Wagen eingesperrt.
Die Wildbachperlen aus Boxtal kamen als Zugvögel und Schluckspechte. „Es ist super endlich wieder einen Umzug zu haben“, sagte Barbara Enzmann von der Gruppe. Für den Umzug sei man bei strömenden Regen zuvor von Boxtal nach Mondfeld gelaufen.
Nicht fehlen durften natürlich auch die Böxler Frösch mit ihrem Wagen. Sie verkündeten mit Verweis auf das Mondfelder Faschingsmotto: „Die Muppets hams kapiert, Mondfeld wird von ’nem Frosch regiert.“ Auch die Gäste aus Sachsenhausen und Grünenwört kamen als feiernde Tiere daher. Die Grünenwörter waren als Füchse am Dauertanzen auf und um ihren Wagen. Groß vertreten war auch die Wolfsschlucht Concordia Wertheim (WCW) mit Garden, Waagen und Prinzenpaaren. Weitere Gruppen widmeten sich der Vergangenheit. Das Spektrum reichte von einer Zeitreise über Wikinger und Römer bis zur Steinzeit. Die Stimmung bei allen Mitwirkenden und bei den Zuschauern war großartig. Günter Zenefels, einst 32 Jahre lang Präsident im Möflder Fasching, war am Umzug als eingesperrter Tierpfleger des Zoos dabei. Er resümierte, nach der Pandemie sei es so geil wieder Fasching zu feiern. Damit sprach er allen Mitwirkenden aus dem Herzen. Er freute sich auch über vielen Zuschauer entlang der Strecke, die fast alle kostümiert waren.
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