Jubiläen gefeiert

Das Kleid kam vom Onkel aus Amerika

Gottesdienst und Feier der Jubelkonfirmanden in Bestenheid

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bdg
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Die Pfarrerinen Sophia Weber und Elvira Ungefucht konnten im Gottesdienst am Sonntag 19 Männern und Frauen zur besondern Konfirmationsjubiläen gratulieren. © Birger-Daniel Grein

Bestenheid. Auch in der evangelischen Kirche Bestenheid feierte man am Sonntagvormittag einen Jubelgottesdienst für die Konfirmanden aus verschiedenen Jahrzehnten. Unter ihnen auch drei, die nach 75 Jahren ihre Kronjuwelen-Konfirmation feierten – ein Jubiläum das selten vorkommt.

Frieda Dosch, Hilda Schwab und Horst Schwab erinnerten sich noch gut an jene Jugendtage. Frieda Dosch wuchs in Grünenwört auf und wurde in der Stiftskirche konfirmiert. Der Konfirmandenunterricht mit Pfarrer Stober habe im Melanchthonstift stattgefunden. Es seien elf Jugendliche aus Grünenwört gewesen und zehn, die im Melanchthonstift wohnten.

„Wir mussten zwei Mal pro Woche mit dem Fahrrad nach Wertheim fahren“, so Frieda Dosch. Der Unterricht habe im Speisesaal des Stifts stattgefunden. Dieser sei nicht beheizt gewesen. „Die Grünenwörter brachten jeder ein paar Stück Holz mit, damit man den Raum für den Unterricht heizen konnte.“ Die Prüfung der Konfirmation habe im Grünauer Hof stattgefunden, da man in der Stiftskirche damals nur die großen Festgottesdienste gefeiert habe.

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Zur Feier im Jahr 1949 meinte sie, auf dem Land habe man für das Fest eigene Tiere schlachten können. Schwierig sei es gewesen, Stoff für die Konfirmationskleider zu bekommen. „Mein Kleid kam von einem Onkel aus Amerika.“ Geschenke habe es nur wenige gegeben. Sie habe zum Beispiel zwei Bücher bekommen.

Ihre goldene Jubelkonfirmation (50 Jahre) feierten in der Martin-Luther-Kirche Bestenheid Beate Bleistein, Jutta Dill, Ulrike Haensch, Rüdiger Herms, Karin Hofmann und Martina Schreiner. Sie wuchsen in Bestenheid, Grünenwört und auf dem Wartberg auf. Auf dem Wartberg leitete Pfarrer Köser die Konfirmationen. „Wir wurden im damals neuen Gemeindezentrum konfirmiert“, berichtete Ulrike Haensch. Dill Jutta ergänzte, Grünenwört und Bestenheid hätten gemeinsamen Unterricht aber getrennte Konfirmationsgottesdienste gehabt, beides bei Pfarrer Nagel.

„Wir mussten für den Unterricht einiges auswendig lernen und wurden in der Kirche geprüft“, waren sie sich einig. Gefeiert wurde mit der Verwandtschaft. Es sei überschaubar gewesen. Sie erinnerten sich auch daran, dass viele Torten gebacken wurden. Als Konfirmationsgeschenke habe es Handtücher, Bettwäsche und Tischwäsche für die Mädchen gegeben. Es habe auch Geldgeschenke gegeben, aber noch in überschaubarer Menge, sagten sie.

Ihre eiserne Jubelkonfirmation (65 Jahre) feierten Gerhard Friedrich, Christel Kempf und Brigitte Riedl. Das diamantene Jubiläum (60 Jahre) begingen Waltraud Bicek, Hannelore Volk, Berthold Volk, Edgar Oberdorf, Karin Dammer, Inge Lemasson und Edeltraut Wolf. Kurzfristig entschuldige mussten sich für den Jubelgottesdienst Wolfgang Bieber (eiserne) und Frieda Deckert (Kronjuwelen-Konfirmation).

Den Gottesdienst leiteten die Pfarrerinnen Sophia Weber und Elvira Ungefucht. Musikalisch mitgestaltet wurde er vom Chörle Grünenwört und dem ökumenischen Chor Magnifikat Wartberg. In der Predigt wurde auf die Ereignisse eingegangen, die in der Welt in den Konfirmationsjahren der Jubilare passierten, beispielsweise die Gründung der beiden deutschen Staaten und die Fußballweltmeistertitel. Der Gottesdienst für die 19 Jubilare stand unter dem Motto des Lieds: „Bis hier her hat Gott mich gebracht“. bdg

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