Nach den Ferien - Wertheimer Schulen werden mit Messgeräten ausgestattet / Neue Luftfilteranlagen treffen wegen hoher Nachfrage erst Ende Oktober ein

CO2-Ampeln und Filter gegen dicke Luft

Von 
Gerd Weimer
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Mobile Luftfilter werden nur in Klassenräumen eingesetzt, die mit anderen Mitteln schwer zu lüften sind. © dpa

Nächste Woche beginnt nach den Ferien wieder der Unterricht. In den Wertheimer Schulen sind insgesamt 26 mobile Lüftungsgeräte im Einsatz – vor allem aber über 200 CO2-Ampeln.

Wertheim. Die Sommerferien sind bald zu Ende. Am Montag beginnt an den Wertheimer Schulen wieder der Unterricht. Um den Luftaustausch in den Klassenzimmern zu gewährleisten, hat die Stadt Wertheim zusätzliche mobile Luftfilteranlagen angeschafft – mit finanzieller Unterstützung des Landes.

13 Geräte standen bisher schon zur Verfügung. Sie wurden im ersten Halbjahr 2021 auf Anforderung der Schulleitungen beschafft, wie Rathaussprecherin Angela Steffan auf FN-Anfrage erklärte. In der Comenius Realschule sei seit der Generalsanierung eine stationäre Raumluftanlage eingebaut, die generell für besseres Klima sorgt. Die Schule habe zusätzlich drei mobile Geräte für drei schwer zu lüftende Räume beschafft, so Angela Steffan.

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Sascha Bickel
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Zwölf der Geräte seien aus dem vom Land bereitgestellten Corona-Schulbudget finanziert worden, eines wurde gespendet. Der städtische Haushalt ist demnach nicht dadurch belastet worden.

Kosten werden geteilt

In den Sommerferien hat die Stadt nun weitere 13 Geräte bestellt, nachdem die Richtlinien des Landesförderprogramms klar waren. Die Beschaffung kostet knapp über 60 000 Euro, die Hälfte davon trägt das Land, heißt es aus dem Rathaus. Der städtische Anteil für die jetzt bestellten Geräte sei „überplanmäßig aus dem Haushalt finanziert“ worden, erklärt Angela Steffan. Die Verwaltung habe den Finanz- und Verwaltungsausschuss vor der Sommerpause informiert, dass sie während der Ferien tätig werden muss, wenn sie das Förderprogramm des Landes nutzen will. Die Förderrichtlinien des Landes seien erst am 7. August veröffentlicht worden.

Allerdings werden die jetzt bestellten Geräte erst Ende Oktober/Anfang November eintreffen. Der Hersteller habe der Stadtverwaltung wegen der großen Nachfrage eine nach Bekanntgabe der Förderung frühere Lieferung nicht in Aussicht stellen können, so Angela Steffan.

Vorrangiges Lüften per Fenster

Das Landesförderprogramm habe im Übrigen eine Empfehlung des Gemeindetags aufgegriffen, wonach mit Priorität lediglich die Ausstattung von schwer lüftbarem Schulräumen favorisiert wird: „Nach herrschender wissenschaftlicher Meinung ist das Lüften per Fenster mobilen Lüftungsanlagen stets vorzuziehen. Mobile Lüftungsanlagen können das Fenster-Lüften nicht ersetzen“, sagte Gemeindetagspräsident Steffen Jäger Anfang Juli gesagt. Jäger hatte schon damals bezweifelt, dass die Schulträger Zehntausende solcher Geräte kurzfristig beschaffen könnten: „Das wird der Markt nicht hergeben.“ Zudem habe es Hinweise gegeben, „dass Lärmbelastung und Wartungsintensität mobiler Lüftungsanlagen für deren Einsatz an Schulen kritisch hinterfragt wird“. Der Einsatz sogenannter CO2-Ampeln könne hingegen das Fenster-Lüften sowohl energetisch als auch tatsächlich optimieren.

Messgerät kostet 200 Euro

Nach der aktuellen Schul-Verordnung, die Ende August veröffentlicht wurde, müssen Schulräume spätestens alle 20 Minuten gelüftet werden – außer CO2-Ampeln warnen vorher. Dann ist das Lüften schon vor der 20-Minuten-Spanne obligatorisch.

147 dieser Messgeräte habe die Stadtverwaltung in den Sommerferien beschafft, heißt es aus dem Rathaus. Das Referat Bildung und Familie liefere sie diese Woche an die Schulen aus. Dort seien vor den Sommerferien bereits 77 Ampeln im Einsatz gewesen, so dass im neuen Schuljahr mit insgesamt 224 Geräten eine flächendeckende Versorgung gesichert sei. Ein CO2-Messgerät koste 200 Euro. Zur Finanzierung nutzte die Stadtverwaltung entweder das Corona-Schulbudget oder bemühe sich um einen 50-prozentigen Zuschuss aus einem Sonderprogramm des Landes.

Redaktion Reporter Wertheim

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