Gesundheit

Cannabis-Präventionsprojekt erreicht 270 junge Leute

Auf neue Gesetzeslage vorbereitet

Von 
lra
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Main-Spessart-Kreis. „Cannabis – Quo Vadis?“ ist der Name des gemeinsamen Präventionsprojekts der Polizei, des Jugendamts und des Gesundheitsamts im Main-Spessart-Kreis, das von Januar bis März dieses Jahres insgesamt 270 Schülerinnen und Schüler im Alter von 13 bis 17 Jahren an fünf weiterführenden Schulen erreicht hat.

Das Projekt verfolgt das Ziel, Jugendliche über die potenziellen Risiken und Folgen von Cannabiskonsum aufzuklären und Schüler zu befähigen, fundierte Entscheidungen zu treffen. Die Initiative markiert einen entscheidenden Schritt in der Vorbereitung auf mögliche Veränderungen durch eine Legalisierung von Cannabis.

Der interaktive Workshop „Cannabis – Quo Vadis?“ vermittelt den Teilnehmenden in fünf Etappen sachliche Informationen zum Thema. Zu Beginn erhielten die Schülerinnen und Schüler Einblicke in die positiven und negativen Auswirkungen des Cannabiskonsums sowie Informationen über den aktuellen Konsum unter Gleichaltrigen. Um landkreisspezifische Daten zu erheben, wurde eine anonyme Umfrage unter den Schülerinnen und Schülern durchgeführt.

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pm
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87 Prozent der Teilnehmenden gaben an, noch nie gekifft zu haben, acht Prozent haben Cannabis schon einmal probiert (höchstens fünfmal) und fünf Prozent bekannten sich dazu, Cannabis schon mehr als fünfmal konsumiert zu haben. Mythen wie „Kiffen ist gesünder als Rauchen“ und andere Fehlinformationen wurden während des Workshops korrigiert.

Die Jugendlichen wurden über die geltende Rechtslage zum Cannabiskonsum informiert und über die Gefahren von Cannabis im Straßenverkehr aufgeklärt. Letzteres gelang durch den Einsatz von Rauschbrillen: Die Teilnehmenden bewältigten mit einer Simulationsbrille einen Parcours und konnten nachempfinden, wie es sich anfühlt, wenn die eigene Wahrnehmung beeinträchtigt ist. Während des Workshops setzten sich die Jugendlichen auch mit ihrer eigenen Biografie auseinander, indem sie mögliche Auswirkungen des Cannabiskonsums mit Lebensentwürfen fiktiver Personen in Zusammenhang stellten. Dadurch konnten die Schülerinnen und Schüler wichtige Schutz- und Risikofaktoren identifizieren, die den Cannabiskonsum beeinflussen können.

Abschließend hatten die Jugendlichen die Gelegenheit, in einem interaktiven Spiel die Perspektiven zu wechseln und sich in ihre Eltern hineinzuversetzen. Durch diese Erfahrung konnten sie deren Handlungsweisen besser nachvollziehen und erhielten Einblicke in mögliche Reaktionen und Sorgen der Erwachsenen. Ergänzend zur Präventionsarbeit mit den Schülerinnen und Schülern fand Anfang März – in Kooperation mit Marcus Stein von der Sucht und Drogenberatungsstelle der Caritas in Lohr – ein Online-Elternabend mit dem Titel „Pubertät SUCHT Risiko“ statt. Angesprochen waren alle Erziehungsberechtigten und Lehrkräfte der am Projekt teilnehmenden Schulen. Neben ausführlichen Informationen zu aktuellen Statistiken, Suchtstoffen und Beweggründen für den Konsum wurden die Teilnehmenden auch hinsichtlich möglicher Warnhinweise sensibilisiert und konnten Fragen zum Thema Drogenkonsum im Jugendalter stellen.

Mit solchen Initiativen wird eine Grundlage geschaffen, um Jugendliche auf die neue Gesetzeslage vorzubereiten und sie in ihrem Entwicklungsprozess zu unterstützen.. lra

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