Berufliches Schulzentrum Wertheim

Berufliches Schulzentrum Wertheim: Schüler haben Perspektiven und an Reife gewonnen

Von 
Jens-Eberhard Jahn
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Vor der Zeugnisübergabe und dem Ende der Schulzeit noch ein gemeinsames Foto: Die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen des Berufsschulzentrums Wertheim in Bestenheid mit ihren Lehrkräften und Schulleiter Manfred Breuer. © Jens-Eberhard Jahn

Bestenheid. „Ihr habt an Reife gewonnen, aber auch an Perspektive“: So begrüßte Silke Eckstein, Abteilungsleiterin am Beruflichen Schulzentrum (BSZ) Wertheim in Bestenheid, die 33 Jugendlichen, die am Dienstag ihr Abschlusszeugnis erhielten. Sie verlassen die Berufsfachschule mit der Fachhochschulreife.

Schulleiter Manfred Breuer legte den Jugendlichen drei Grundsatzfragen ans Herz: „Wo komme ich her? Wozu bin ich da? Wo gehe ich hin?“ Das seien die Kernfragen von Philosophie, Religion und vielleicht auch der diesjährigen Absolventinnen und Absolventen. Um nach Antworten zu suchen, empfahl er: „Unternehmt Wanderungen gemeinsam mit Freundinnen und Freunden, ohne Internet und TicToc“.

Festrede

Die Absolventen

Am Beruflichen Schulzentrum wurden nach Angaben der Verantwortlichen am Dienstagabend an folgende Schülerinnen und Schüler die Abschlusszeugnisse übergeben:

Zweijährige Berufsfachschule Elektrotechnik (2BFE2, Klassenlehrerin Lara Remche): Felix Busch (Dorfprozelten); Lenny Miguel Ferreira Rei (Bestenheider Höhe); Silas-Laurin Geier (Wartberg); Mohammad Maan Ghereir (Wartberg); Philipp Glock (Dorfprozelten).

Zweijährige Berufsfachschule Metalltechnik (2BFM2, Lara Remche): Luis Diehm (Hasselberg); Max Gebert (Hasloch); Yanick Zwiesler (Faulbach).

Zweijährige Berufsfachschule Gesundheit und Pflege (2BFP2, Jutta Domin): Aleksandra Dolov (Wartberg); Isabel Erbes (Bestenheid); Kimberly Fleck (Wertheim); Sally Kathrin Hefner (Reistenhausen); Jana Kohlhepp (Boxtal); Jule Kopejsko (Urphar); Michelle Sabine Panitz (Hofgarten); Joline Lena Philippek (Steinmark); De Angelo Rahothan (Stadtprozelten); Lisa-Marie Rohe (Breitenbrunn); Elias Scheiber (Freudenberg); Chiara Schomber (Wertheim).

Zweijährige Kaufmännische Berufsfachschule, Wirtschaftsschule (2BFW2, Nicole Both): Aileen Ballweg (Stadtprozelten); Arda-Mirza Bayvacca (Collenberg); Jonas Böttcher (Hofgarten); Freda Eisenhauer (Neunkirchen); Carina Fecher (Breitenbrunn); Sophia Naun (Faulbach); Tim Neufeld (Faulbach); Sara Pantelic (Marktheidenfeld); Tim Luca Prib (Reicholzheim); Fynn-Ole Schneider (Stadtprozelten); Tilman Stahl (Hofgarten); Elia Kevin Umscheid (Stadtprozelten); Lucien André Umscheid (Stadtprozelten).

Lob- und Preisträger: Jonas Böttcher (Preis, Notendurchschnitt 1,4); Yanick Zwiesler (Preis 1,5); Sophia Naun (Preis 1,7); Tim Neufeld (Lob 1,8).

Breuer gestaltete seine Festrede wie eine Stunde im Ethikunterricht. Zu Beginn setzte er einen derben Impuls: „Ich möchte kein Drecksack sein.“ Und er gab den etwa 100 Anwesenden mit auf den Weg: „Das ist ein Zitat. Wenn Sie etwas Derbes sagen wollen, sollten Sie es immer als Zitat tarnen.“

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Der Schulleiter bat alle Anwesenden, spontane Antworten auf die nahe liegende Frage zu finden: „Warum will ich kein Drecksack sein?“ Die Schülerinnen und Schüler sahen individuelle Gründe: „Ich will zufrieden sein und auch gut behandelt werden.“ Die zweite Frage Breuers lautete: „Woran erkenne ich einen guten Menschen?“ Darauf verwiesen ein Lehrer und ein Schülervater auf die Beliebtheit als Maßstab. Den Schülerinnen und Schüler fielen eher Tugenden wie Hilfsbereitschaft ein. Großen Applaus gab es für einen Schülerbeitrag: „Wenn jemand die Stärken und Schwächen anderer erkennt und respektiert.“

Einhellige Meinung war, dass Gut-Sein eine Reihe persönlicher Vorteile bringe. Andere Aspekte spielten kaum eine Rolle. Christian Waltz, evangelischer Religionslehrer am BSZ, bedauerte dies im Gespräch mit den FN r ein wenig: „Auch im gesellschaftlichen Engagement kann man zeigen, dass man kein Drecksack ist. Allerdings sind viele der 16- bis 18-Jährigen noch stark damit beschäftigt, sich selbst zu finden. Der Blick in die Welt weitet sich oft erst später“. Vielleicht ergibt sich dies ja auf der empfohlenen Wanderung.

Nach Breuers Unterrichtsstunde folgten Beiträge aus den vier Abschlussklassen. Die Schülerinnen und Schüler betonten dabei ihren Zusammenhalt: „Ich war überwältigt, all die tollen Menschen kennenzulernen. Wie schön, dass jeder ein bisschen anders ist“.

Schließlich erhielten alle Absolventinnen und Absolventen ihr Abschlusszeugnis, manche mit Auszeichnung.

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