Konzert

Andreas Kümmert und seine Band sorgten auf der Burg für Stimmung

Publikum genoss den Abend mit der Band „The Ron Lemon“

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Matthias Ernst
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Die Band „The Ron Lomon“ mit Frontmann Andreas Kümmert ließ bei ihrem Konzert im Löwensteiner Bau der Burg Wertheim zur Freude des Publikums die altehrwürdigen Mauern erzittern. © Matthias Ernst

Wertheim. Die Band „The Ron Lemon“ rund um Frontmann Andreas Kümmert besteht seit 2018. Am Sonntag war es bereits der zweite Auftritt des Ausnahmemusikers auf der Wertheimer Burg in diesem Jahr.

Erst im Juni war er im Duo im Burggraben aufgetreten, nun im Quartett im Löwensteiner Bau. Dabei hatten die beiden Konzerte wenig gemeinsam. „Es lag uns am Herzen, Lärm zu erzeugen“, dankte Kümmert zum Abschluss des Auftritts den weit über 100 Besucherinnen und Besuchern.

Ausgetobt

„Hier toben wir uns aus“, hatte er schon zu Beginn versprochen – und so kam es auch. Alle, die an diesem Abend etwas anderes erwartet hatten, bat Kümmert um Entschuldigung. Doch keiner ging vorzeitig, alle Gäste wurden in den Bann der Musik, der Improvisation und der Stimme von Andreas Kümmert gezogen. Der Intuitiv-Musiker versteht es unglaublich, die Wünsche des Publikums zu spüren und auf sie einzugehen.

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Viel Musik der 1960er und 70er Jahre wurde geboten, aber auch Klassiker aus dem Jahrzehnt zuvor oder danach. Steht Andreas Kümmert auf der Bühne, entfaltet er eine Aura, die selten so zu spüren ist. Dabei war der Konzertraum im Löwensteiner Bau sogar zweigeteilt: Eine Seite hatte Sitz-, die andere Stehplätze. So etwas sieht man selten, war aber Wunsch des Veranstalters, erklärte Kümmert im Gespräch mit dieser Redaktion.

Er war sich auch nicht zu schade, an der Einlasskontrolle zu sitzen, eben wie ein echter Straßenmusiker. Die Begründung war ganz einfach, „Personalmangel“, sagte Kümmert zwinkernd.

Kontakt zu den Zuhörern

Der Musiker braucht den direkten Kontakt zum Publikum. Große und anonyme Bühnen sind nicht so sein Ding. Nur so kann er spüren, was im Publikum vorgeht und spontan darauf reagieren. Immer wieder erfüllte er an diesem Abend Musikwünsche zusammen mit den drei anderen Bandmitgliedern Stefan Kahne an der Gitarre, Asbjörn Gärtner am Bass und Michael Gerber am Schlagzeug.

Besonders gefielen die Improvisationen bekannter Hits, die durch die Stimme von Andreas Kümmert und seine Gitarrenkunst noch an Dynamik gewannen, wie bei dem Little-Richard-Hit „Good Golly Miss Molly“ oder „Hex Joe“ von Jimi Hendrix, natürlich ohne das obligatorische Zertrümmern der Gitarre wie beim Original.

Musik, die Spaß macht

„Wir spielen Musik, die uns Spaß macht“, betonte Andreas Kümmert immer wider. Und dieser Spaß übertrug sich auf das ganze Publikum. Rhythmisches Klatschen gehörte ebenso dazu wie das ein oder andere Tänzchen vor der improvisierten Bühne. Natürlich durfte auch Kümmerts Freund Jochen Thoma nicht fehlen. Mit seinem Timbre in der Stimme und seiner Mundharmonika gab er zwei Liedern den besonderen Kick. Richtig stimmungsvoll wurde es beim Klassiker von Led Zeppelin „Whole lotta Love“. Hier konnten sich die beiden Gitarristen voll austoben, was Kahne und Kümmert auch reichlich genossen. Blues, Funk, Rock ‘n’ Roll, Soul – alles war geboten an diesem Abend, der die dicken Mauern des Löwensteiner Baus erzittern ließ.

„Das war ein geiler Abend“, fand nicht nur Hermann aus dem unterfränkischen Lohr, der hier nur stellvertretend genannt werden soll. Viele weitere positive Reaktionen gab es an diesem Abend, der mit dem „Heartbreak Hotel“ von Elvis Presley zu Ende ging. Der Abstieg von der Burg war dann auch ein sehr beschwingter, überall wurden die Lieder des Abends gesummt oder leise gesungen.

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