Wertheim. Die Stadt Wertheim geht bei der Energieversorgung (Wärme, Strom, Gas) für die städtischen Gebäude und die Straßenbeleuchtung im nächsten Jahr von Mehrkosten in Höhe von 800 000 Euro aus, trotz er bereits beschlossenen Sparmaßnahmen. Bei der Sitzung des zuständigen Ausschusses für den Eigenbetrieb Gebäudemanagement am Montagabend lag der Wirtschaftsplan für das nächste Jahr vor.
Laut den Unterlagen betrugen die Kosten 2021 noch 1,7 Millionen Euro. Für das laufende Jahr sind rund zwei Millionen Euro (inklusive Wasser/Abwasser) eingeplant. Im nächsten Jahr geht man von mehr als 2,8 Millionen Euro aus. Hinter den steigenden Kosten stecken demnach Preiserhöhungen für Strom und Wärme, welche die Stadtwerke an den Eigenbetrieb weitergeben.
Natalja Kiefel, die Leiterin, schilderte, wie stark der Eigenbetrieb von den Folgen des russischen Überfalls auf die Ukraine betroffen ist: „Wir müssen die Flüchtlinge unterbringen und mit der Inflation zurechtkommen.“
Am stärksten steigen laut Natalja Kiefel die Kosten für den Strom: Fast eine halbe Million Euro mehr werden fällig, was einer Steigerung zwischen 80 und 85 Prozent entspricht. Die Kosten für Wärme liegen um 39 Prozent höher (plus 297 000 Euro). Beim Gas fallen 47 Prozent mehr an: plus 16 000 Euro.
Der größte Batzen bei den Investitionen fällt für die Umrüstung der Straßenbeleuchtung an. In den nächsten beiden Jahren sind dafür zwei Millionen Euro vorgesehen. Möglicherweise, so Natalja Kiefel, gibt es hierfür noch Fördermittel. Mit der Umrüstung soll dann der Energieverbrauch merklich sinken.
Weitere 250 000 Euro werden für die Installation von Photovoltaikanlagen eingeplant. Bei der Priorisierung der Anlagen auf den Dächern der städtischen Gebäude müsse man aber nun umdenken, wie Natalja Kiefel erläuterte – wegen der veränderten gesetzlichen Vorgaben, was die Einspeisung der Energie angeht.
Die Auswirkungen seien „noch nicht ganz klar“. Deswegen benötige man noch etwas Zeit, so die Leiterin des Eigenbetriebs.
Der Ausschuss empfahl dem Gemeinderat einstimmig, dem Wirtschaftsplan zuzustimmen. Von der Stadt erhält der Eigenbetrieb dafür 6,2 Millionen Euro.
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