Werbach. Während sich in anderen Kommunen die neu gewählten Gemeinderäte dieser Tage erst zur Konstituierung zusammenfinden, nahm das Gremium in Werbach bereits am Dienstagabend mit einer umfangreichen Tagesordnung seine Arbeit auf.
Werbach. Der neue Werbacher Gemeinderat lud am Dienstagabend zu ungewöhnlich später Stunde die Öffentlichkeit ein, den Entscheidungsfindungen beizuwohnen. Der Grund für die zeitliche Verschiebung war eine vorangegangene Schulung der Räte zum Thema Datenschutz-Sensibilisierung.
Auch die Kommunalwahl stand noch einmal auf der Tagesordnung. Denn das neue Ratsmitglied Jürgen Schwägerl konnte bei der Vereidigung der Gemeinderäte vor wenigen Wochen nicht anwesend sein. Seine Verpflichtung wurde am Dienstagabend nachgeholt.
Nach 15 Jahren im Amt wurde Ulrich Dluzak als Ortsvorsteher in Brunntal vom langjährigen Ratsmitglied Maria Höfling abgelöst. Für Dluzaks geleistete Arbeit sprach Werbachs Bürgermeister Dank und die Anerkennung aus. Die Ernennung der neuen Ortsvorsteherin erfolgte ebenfalls am Dienstag. Als ihre Stellvertreterin wird Katja Dengel fungieren.
Neue LED-Straßenbeleuchtung
„Bis 2030 sollen alle konventionellen Lampen in der Gemeinde auf LED umgerüstet werden. Seit 2015 werden keine Quecksilberdampflampen mehr hergestellt und nur die Lagerbestände verbraucht. Darüber hinaus sind noch Natriumdampflampen im Einsatz, die zwar gegenüber den Quecksilberdampflampen eine höhere Energieeffizienz aufweisen, aber trotzdem rund dreimal mehr verbrauchen als LED-Lampen“, erklärte Bürgermeister Georg Wyrwoll den grundsätzlichen Fahrplan in Sachen Straßenbeleuchtung.
Wie Wyrwoll weiter mitteilte, wurde der im Jahr 2023 gestellte Förderantrag für die Umrüstung der Lampen in Brunntal und Wenkheim bisher aufgrund der Bundeshaushaltssperre nicht genehmigt. Auch gäbe es keine Anzeichen auf eine Änderung der Situation. Eine erneute Antragsstellung ist zwecks Doppelförderung ausgeschlossen. Allerdings laufe das Förderprogramm noch bis 2027.
Gemeinsam mit der NetzeBW wurde deshalb eine Prüfung durchgeführt, an welcher Stelle die im Werbacher Haushalt bereitgestellten 80 000 Euro am sinnvollsten eingesetzt wären. Die Überprüfung ergab, dass eine Umrüstung auf LED-Beleuchtung in Werbachhausen und Wenkheim das größte Einsparpotenzial aufweise.
Davon ausgenommen sind jedoch Lampen, die bereits im gestellten Förderantrag berücksichtigt wurden oder Lampen, bei denen die Umrüstung mit einem erheblichen Mehraufwand und Kosten verbunden ist, wie beispielsweise die Seillampen im Zellenrain in Wenkheim. Wie Wyrwoll meinte, wäre dort das Gewicht zu hoch.
Die aktuell montierten Lampen benötigen 125 Watt, die neuen würden lediglich 23 oder 13 Watt verbrauchen. Etwa 100 Lampen sollen in den beiden Ortschaften umgerüstet werden.
Ein Angebot der NetzeBW in Höhe von 78 500 Euro umfasst Lampenköpfe in der Farbe anthrazit. Die Masten vor Ort sind allerdings Grün. „Eine Bestellung von Lampenköpfen in grüner Farbe hätte einen Aufpreis von 2380 Euro für die 100 Lampen zur Folge“, erklärte der Bürgermeister. Außerdem würde der Grünton der neuen Lampen nicht dem der Masten entsprechen. Werden später die Masten ausgetauscht, müsste dann auch ein Aufpreis für die Ausführung in Grün gezahlt werden.
Im Juni traf sich der neu gegründete Energie-Optimierungskreis (EOK) der Gemeinde. Dieses Gremium wollte die „Farbentscheidung“ den jeweiligen Ortschaftsräten überlassen. Doch die Verwaltung sprach sich mit den vorab aufgeführten Argumenten eindeutig gegen die Verwendung der grünen LED-Leuchtkörper aus – als Empfehlung für den Gemeinderat. Auf Nachfrage erklärte Wyrwoll, dass man sich bewusst für die NetzeBW entschieden habe, weil dieses Unternehmen bereits den technischen Service für die Straßenbeleuchtung im Auftrag der Gemeinde übernommen habe.
Auch wurde darauf hingewiesen, dass es sich bei den aufgestellten Masten in Wenkheim nicht um Standardprodukte handle. Wie Wyrwoll sagte, würden jedoch die neuen LED-Lampen auch auf diese Masten passen. Bauamtsleiter Oliver Schramm ergänzte, dass es den Hersteller der Spezial-Masten nicht mehr gebe. Für Werbach signalisierte Ortsvorsteherin Birgit Hörner, dass man die Entscheidung zu Gunsten der anthrazitfarbenen LED-Lampen mittrage.
Bei einer Enthaltung stimmte der Gemeinderat mehrheitlich zu, der NetzeBW den Auftrag zu erteilen und die Ausführung in der Standardfarbe anthrazit in Auftrag zu geben.
Im Gemeinderat notiert
In allen Ortsteilen der Gemeinde sind inzwischen Defibrillatoren für den Notfalleinsatz frei zugänglich. Sie befinden sich in Werbach an der Tauberhalle, in Niklashausen am Feuerwehrgerätehaus, in Gamburg, Werbachhausen und Brunntal jeweils im Dorfgemeinschaftshaus sowie in Wenkheim im Winter gegenüber vom Feuerwehrgerätehaus und im Sommer im Freibad.
Zur Stärkung der Sicherheit wurde zu Beginn der Badesaison im Welzbachbad ein Sensor im Eingangsbereich eingebaut, der die genaue Gästezahl erfasst. Über einen Link auf der Homepage der Gemeinde unter der Rubrik Tourismus/Freibad kann jeder Besucher die aktuellen Zahlen abrufen. Aus den Daten geht hervor, dass durch die Schließung des Freibads in Tauberbischofsheim die Besucherzahl zugenommen hat.
Das Vorzimmer des Bürgermeisters Georg Wyrwoll ist seit Juli mit Ina Stollberger wieder besetzt.
Seit zwei Monaten existiert im TSV-Gebäude in Werbach ein Jugendraum. Der Vereinsvorsitzende, Michael Riedl, regte an, dass sich die Gemeinde an den Kosten beteiligen soll, da der Betrieb eines Jugendraums für die gesamte Gemeinde nicht primär Aufgabe eines Sportvereins sei.
Ab 24. September können alle Bürger Termine, Sitzungsvorlagen und Beschlüsse des Gemeinderats über ein Ratsinformationssystem auf der Homepage der Gemeinde abrufen. Die Gemeinderäte werden im Zuge der Digitalisierung mit Tabletts ausgestattet. In einem nächsten Schritt sollen Möglichkeiten geschaffen werden, Formulare und Anträge digital abrufen zu können. hei
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