Gemeinderat

Landessanierungsprogramm war ein Segen für den Werbacher Ortskern

Finanzspritze sorgte dafür, dass rund 40 private und noch zahlreiche kommunale Projekte angestoßen wurden. Revitalisierung des Altorts

Von 
Hans-Peter Wagner
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Auch die Untere Straße in Werbach profitierte vom Landessanierungsprogramm „Ortskern I“ Werbach. © Hans-Peter Wagner

Werbach. Eine öffentliche Sitzung des Werbacher Gemeinderates war am Dienstagabend im Sitzungssaal des Rathauses. Alle Abstimmungen zeigten ein einheitlich befürwortendes Bild.

Bürgermeister Ottmar Dürr sagte zur Beratung hinsichtlich eines öffentlich-rechtlichen Vertrags zur Regelung der Überlandhilfe der Feuerwehren, dies sei ein rein formeller Akt und die Verwaltung begrüße den Vertrag in hohem Maße. Die Kernaussage sei, Gemeinden stellten keine Rechnungen mehr bei Überlandhilfe, die Regelung ende. Auf eine Nachfrage aus dem Gremium zur Überlandhilfe aus Bayern zeigte sich Dürr sicher, der Staatsvertrag regle den Sachverhalt zwischen Bundesländern. Das Votum für den Vertrag fiel innerhalb des Gemeinderates einstimmig aus.

Welzbachbad

Einhellige Zustimmung des Rates erhielt auch die vorgeschlagene Änderung der Eintrittspreise für das Freibad Wenkheim. Dürr lobte, die praktizierte Zusammenarbeit zwischen Schwimmbad-Förderverein, Gemeinde und Verwaltung klappe hervorragend. Nur mit dieser Handhabung könne das allseits beliebte Bad betrieben werden, man sei gemeinsam zu dem Entschluss gekommen. Die vorherige Eintrittsanpassung sei 2018 vorgenommen worden. Der Bürgermeister ging auf die geplanten neuen Eintrittspreise ein. Die Ratsmitglieder beschlossen die Änderung der Eintrittspreise zur neuen Badesaison.

Bürgermeister Dürr sagte zum Landessanierungsprogramm „Ortskern I“ Werbach, dieses sei „ein Se-gen für unsere Kommune“. Dieses sei nahezu über seine gesamte Amtszeit gegangen. Er nannte die Projektaufstellung zeitlos, tolle Dinge seien passiert. Dürr informierte, das Landessanierungsprogramm sei über den Zeitraum von Mitte 2003 bis Ende 2021 gegangen. Aus diesem Förderprogramm seien direkt 2,3 Millionen Euro Landesfinanzhilfe an die Gemeinde Werbach geflossen. Zusätzlich habe es Eigenmittel der Gemeinde Werbach von 1,53 Millionen Euro gegeben und somit eine Gesamtförderrahmen von 3,83 Millionen Euro.

Erfolgsstory

Der Bürgermeister ließ wissen, 40 private Maßnahmen im Altort Werbach hätten mit einer Fördersumme von fast 730 000 Euro aus diesem Programm unterstützt werden können. Dieses Landessanierungsprogramm sei das beste Programm, das dem Ausbluten entgegen gewirkt habe und sei eine Erfolgsstory. Auch seien viele kommunale Maßnahmen entweder direkt oder in Verbindung mit anderen Fördermaßnahmen abgerechnet worden.

Dürr benannte die Sanierung des Rathauses Werbach, die Sanierung der Werbacher Tauberhalle, die Sanierung der Unteren Straße in Werbach, fünf Wohnungen für Flüchtlinge, drei Parkplätze in der Hauptstraße in Werbach, das Außengelände des „Campus Werbach“, die fünfte Kindergartengruppe in Werbach, die Sanierung und den Umbau der ehemaligen Werkrealschule zu einer Ganztagsgrundschule sowie das Mehrgenerationenhaus mit Mensa.

Insgesamt seien, so führte Dürr weiter aus, seien zu den 2,3 Millionen Euro direkte Landesfinanzhilfe aus dem Landessanierungsprogramm nochmals fast 4,446 Millionen Euro Bundes- und Landesmittel aus anderen Förderprogrammen hinzugekommen. Insgesamt ergebe dies über 6,74 Millionen Euro Fördergelder für die Gemeinde. Dürr meinte, hiermit seien Investitionen von über 13,15 Millionen Euro angestoßen worden, die allesamt an regionale Firmen geflossen und somit in der Region geblieben seien.

Der Bürgermeister fasste mit „wir haben viel geleistet“ zusammen. Dürr dankte seiner Verwaltung und hier vor allem der Kämmerei, dem Bauhof und dem Sanierungsausschuss für die geleistete Arbeit und natürlich den Mitgliedern des Gemeinderates für die positiven Beschlüsse. Verwaltungsmann Bernhard Bach erläuterte die Vorgehensweise rückblickend, das Programm sei zum Ende 2021 abgelaufen und geprüft worden. Nun solle man „einen guten Knopf drunter machen“.

Wegweisende Entscheidung

Albrecht Rudolf kommentierte, die wegweisende und mutige Entscheidung für das Landessanierungsprogramm „Ortskern I“ Werbach tue dem Ortskern gut und komme dem dörflichen Leben zugute. Viele Private hätten dazu beigetragen, das Umfeld zu verbessern, dies habe Respekt verdient. Rudolf lobte die Verwaltung, man habe sich gut informiert gefühlt, „es hat sich gelohnt“ und sei beispielgebend für andere Maßnahmen.

Michael Zwingmann meinte, man sehe, was man geschaffen habe, mit einem guten Förderprogramm könne viel gemacht werden. Wünschenswert sei, dass es solche Förderprogramme auch für die ande-ren Ortsteile gebe. Zwingemann: „Wir haben etwas Sinnvolles daraus gemacht“. Dürr würdigte die bauwilligen Bürger, mit diesem Programm etwas Sinnvolles gemacht zu haben. Bach erläuterte Möglichkeiten, wieder ein solches Programm zu erhalten. Der Bürgermeister sprach von einem absolut positiven Abschluss. Das Gremiium beschloss die nötigen Schritte einhellig. Albrecht schlug vor, sich beim Land zu bedanken.

„Unterer Zellenrain“

Oliver Schramm vom Bauamt zeigte zur Bebauungsplanänderung im Gewerbegebiet „Unterer Zellenrain“ im Ortsteil Wenkheim auf, es sei Anfang des Jahres beschlossen worden, dort ein Sondergebiet auszuweisen, damit die Errichtung eines Lebensmittelmarktes möglich werde. Er sprach zur Vorgehensweise und informierte darüber, was gemacht worden sei. Nun seien zwei Beschlüsse zu fassen, sagte Schramm, damit es weiter gehen könne. Dürr unterstrich, man freue sich zur Grundversorgung für Wenkheim und umliegende Gemeinden. Das Gremium stimmte den entsprechenden Beschlussanträgen jeweils unisono zu.

Im Gemeinderat notiert

Die drei eingereichten Bauanträge erhielten jeweils einhellige Zustimmung der Werbacher Gemeinde-rates.

Das Gremium beschloss die Änderungen der Feuerwehr-Kostenersatz-Satzung zum 1. Januar 2023 einstimmig.

Kämmerer Michael Ank informierte, die Gemeinde sei vom Kommunalamt angehalten worden, die Verwaltungsgebührensatzung zu ändern und auf den neuesten Stand zu bringen. Der Gemeinderat stimmt der vorgelegten Gebührenkalkulation vom September 2022 ebenso einstimmig zu, wie dieser die vorliegende Verwaltungsgebührensatzung zum 01. Januar 2023 beschloss.

Der Bürgermeister sagte, man habe wegen der Energiekrise die öffentliche Straßenbeleuchtung von 23 Uhr bis sechs Uhr zurückgenommen. Die Verwaltung sehe Bedarf, nach zu justieren, habe hin-sichtlich geringerer Abschaltzeiten eine Umfrage in der Nachbarschaft gemacht. Die Verwaltung schlage nun vor, besagte Abschaltzeiten für 0.30 Uhr bis 4.30 Uhr neu einzurichten. Das Gremium trug den Gedanken einhellig mit. hpw

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