Werbach. In der Liebfrauenkapelle zwischen Werbach und Werbachhausen fand am Sonntag eine Autosegnung statt. Die Andacht wurden von den Priestern Damian Samulski und Arul Arockiasamy unter freiem Himmel gestaltet und die Kirchenlieder am E-Piano begleitet. Neben traditionellen Melodien erklangen auch moderne Segenslieder und zum Ende, dem Ort geschuldet, ein Marienlied.
Die Bibellesung aus dem sechsten Kapitel des Markusevangeliums handelte von der Einladung Jesu an die Apostel, sich auszuruhen. Dies nahm Pfarrer Samulski in seiner Predigt zum Anlass, über die Urlaubszeit zu sprechen und die Fahrerinnen und Fahrer zur Behutsamkeit im Verkehr aufzurufen. „Fahr nie schneller als dein Schutzengel fliegen kann“, ermahnte er die etwa 25 zur Segnung gekommenen Fahrzeughalter. „Letzte Woche bei der Fahrradsegnung waren mehr als doppelt so viele Menschen hier“, berichtete Samulski stolz den Fränkischen Nachrichten. „Heute aber haben mich besonders die vier Bauern beeindruckt, die mit ihren alten Traktoren hergekommen sind“.
An Fahrt gewinnen sollen nach den Pandemie-Pausen auch die Gottesdienste in und vor der Wallfahrtskapelle, sagte Samulski unserer Zeitung. Heute gehe es darum, die Menschen für die Begleitung Gottes auf ihren Reisen und im Alltagsverkehr zu sensibilisieren. Im kurz einsetzenden Nieselregen erkannte er ein göttliches Zeichen und pries die Frömmigkeit der Werbacherinnen und Werbacher: „Wenn es hier regnet, dann wohl direkt Weihwasser!“
Nach der Andacht erbaten die Geistlichen den Segen für die vor der Kapelle aufgestellten Pkw, Schlepper und Fahrräder. Alle erhielten dabei einen Sticker mit der Aufschrift „Bring mich gut heim“ und dem Bild des heiligen Christophorus, der während der Andacht mehrfach angerufen wurde, die Gebete der Gläubigen zu unterstützen.
Laut einer frühmittelalterlichen Legende habe ein Mann namens Christophorus das Jesuskind über einen Fluss getragen und am Ende die ganze Welt. Seither gilt er als Schutzpatron der Reisenden, der Fahrzeugführer und ihrer Transportmittel.
Der Heilige ist außerdem der Schutzpatron vieler Städte, unter anderem von Würzburg.
1969 wurde Christophorus allerdings aus dem liturgischen Kalender der römisch-katholischen Kirche gestrichen, da er historisch kaum mehr fassbar ist.
Im Brauchtum und in der Volksfrömmigkeit ist er weit über den Katholizismus hinaus nach wie vor präsent. Die Andachten an der Wallfahrtskapelle bei Werbach machten erfahrbar, wie beliebt er als Schutzheiliger in der Region ist.
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