Weikersheim. Die FN-Redaktion hatte die Geschäftsführung schon nach dem ersten Bekanntwerden der finanziellen Krise in der Osterzeit um eine Stellungnahme gebeten. Dort hat man aber nach einem Erstkontakt auf die telefonischen und schriftlichen Anfragen nicht weiter reagiert. Zwischenzeitlich ist die Gerüchteküche allerdings übergekocht – es war von einer „Pleite“ die Rede.
Obwohl beantragte Schutzschirmverfahren – im Vergleich zu harten Insolvenzen – nicht ohne weiteres amtlich bekanntgegeben werden, hat die FN-Redaktion den voraussichtlichen künftigen Sachwalter ausfindig machen können.
Aus der Nürnberger Insolvenzrechts-Kanzlei Wallner/Weiß waren einige konkrete Hinweise zu erhalten. Offenbar habe das Weikersheimer Orgelbauunternehmen im Jahr 2020 „sehr starke Rückgänge in den Umsatzzahlen“ hinnehmen müssen. Wegen „drohender Zahlungsunfähigkeit“ habe man das Schutzschirmverfahren beantragt. Dieses sei aber aktuell noch nicht eröffnet – die Kanzlei rechnet mit einer gerichtlichen Entscheidung zum Monatswechsel Juni/Juli. Ungeachtet dessen sei der dann vorgesehene Sachwalter Rüdiger Weiß bereits auf der Suche nach einem Investor für das angeschlagene Unternehmen. „Wir hoffen auf eine Sanierungschance“, hieß es in der Stellungnahme aus der Kanzlein.
Die „Aug. Laukhuff GmbH & Co. KG“ mit Sitz in Weikersheim gilt als der weltweit größte Lieferant für Orgelteile. Seit dem Jahr 2017 leiten die Neffen der früheren Geschäftsführer Hans-Erich und Peter Laukhuff, Tobias Schröter und Alexander Laukhuff, das 1823 gegründete Familienunternehmen.
Im April 2014 hatte die Firma Laukhuff schon einmal beim Amtsgericht Amtsgericht Crailsheim „Insolvenz in Eigenverwaltung“ beantragt.
Im Zuge des Verfahrens konnte das Unternehmen saniert werden. Es wurde Ende 2014 aus dem Insolvenzverfahren entlassen.
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