Weikersheimer Club w 71

Weikersheim: Klein – aber eine kulturelle Extraklasse

„Applaus“ für den Weikersheimer Club w 71: Das soziokulturelle Zentrum zwischen den Sportplätzen ist erneut mit Bundespreis ausgezeichnet. Die 10 000 Euro fließen jetzt in die Programmarbeit.

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pm
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Preisverleihung: Kulturstaatsministerin Claudia Roth zusammen mit den Weikersheimer Club-Aktiven Elsbeth Schmidt (links) und Norbert Bach. © Michael Reichel

Weikersheim. Bereits zum neunten Mal wurde am 16. November der renommierte Bundespreis „Applaus“ vergeben. Einer der dabei ausgezeichneten Kulturprogramm-Anbieter ist der Weikersheimer Club w 71, der für seine Programmreihe mit Jazz und Improvisationsmusik die begehrte Auszeichnung sowie 10 000 Euro für seine Programmarbeit erhielt.

Der Bundeskulturpreis „Applaus“ unterstützt die innovative und inspirierende Kraft von Livemusik und Clubkultur. Im Rahmen der „Auszeichnung der Programmplanung Unabhängiger Spielstätten“ wurden durch Kulturstaatsministerin Claudia Roth insgesamt 101 Musikclubs und Veranstaltungsreihen aus dem gesamten Bundesgebiet prämiert. Die Gesamtsumme der mit den Auszeichnungen verteilten Prämien beläuft sich auf 2,5 Millionen Euro. Die Initiative Musik – die offizielle Fördereinrichtung für die deutsche Musikwirtschaft – organisiert Applaus seit 2013.

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Der Preis wird in drei Kategorien vergeben: in den ersten beiden Kategorien – beste Lievemusikprogramme und beste Livemusikspielstätte – konkurrieren die großen Clubs in den großen Städten miteinander. Voraussetzung sind mindestens 50, bzw. 100 Konzerte im Jahr. Da kann ein kleiner, ehrenamtlich betriebener Club wie der Weikersheimer nicht mithalten.

Bereits zum vierten Mal

Der Club w 71 hat sich in der dritten Kategorie, „Beste kleine Spielstätten und Konzertreihen“, beworben. Der Applaus ehrt mit dieser Kategorie „in besonderem Maße all jene, die mit wenigen Personen und oftmals geringen finanziellen Mitteln außergewöhnliche Programme realisieren.“ Das gilt ganz offensichtlich für die Konzertreihe des Club w 71 mit aktuellem Jazz, Free Jazz und Improvisationsmusik, für die der Verein nun bereits zum vierten Mal ausgezeichnet wurde.

101 Preisträger aus dem ganzen Bundesgebiet gab es insgesamt, 22 für beste Livemusikprogramme, 28 für beste Livemusikspielstätten – und 49 für die Kategorie, in der der Club w 71 angetreten war. Wie nicht anders zu erwarten, kamen die meisten Preisträger aus den großen Städten. Berlin konnte 13 Preise abräumen. Für Baden-Württemberg gab es elf Preise. Der ländliche Raum schnitt schlecht ab. Städte mit weniger als 10.000 Einwohnern gab es nur zwei: Einer davon ist Weikersheim.

„Herausragendes Programm“

Im Club w 71 freut man sich, dass eine unabhängige Jury bestätigt, dass der Verein ein „kulturell herausragendes Livemusikprogramm“ anbietet. Das Preisgeld werde die Programmarbeit im kommenden Jahr sehr erleichtern. Damit werde es wieder möglich sein, sowohl international bedeutende Künstler zu präsentieren, als auch interessante, bisher noch unbekannte Musiker, die es zu entdecken gilt.

Der Preis „ist Ansporn das hohe Niveau des Clubprogramms zu halten“. heißt es in einer Pressemitteilung des Club. pm

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