Viel Beifall gab es für die jungen Akteure beim Preisträgerkonzert in der Tauberphilharmonie Weikersheim. Trotz Lampenfieber boten sie souveräne Auftritte – selbst die Jüngsten unter ihnen.
Weikersheim. Ganz schön aufregend, so ein Auftritt auf dieser Bühne und vor so einem Publikum! Da sitzen Bürgermeister, Bürgermeisterinnen und ihre Stellvertreter, da fiebern die Leiter und Leiterinnen der Musikschulen aus Bad Mergentheim, Lauda-Königshofen, Niederstetten, Tauberbischofsheim, Werbach und Wertheim – Freudenberg konnte an diesem Abend keinen Vertreter zum Konzert entsenden – den Auftritten ihrer Schützlinge entgegen.
Die einführenden Worte sprach Peter Vogel, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Tauberfranken. Ob die Kinder und Jugendlichen davon viel mitbekamen?
Wohl eher nicht: Aus dem Backstage-Bereich berichtet Stephanie Lammel, bei der Sparkasse unter anderem für den Kommunikationsbereich zuständig, von erstaunlicher Leichtigkeit, hoher Konzentration und nur vereinzelt auch von Lampenfieber. An dieses erinnert sich Tauberphilharmonie-Intendant Johannes Mnich, der als Moderator durchs Programm führte, noch gut aus eigener Teilnehmer-Erfahrung.
Gut 8000 Euro an Preis- und Fördergeldern überreichte die Sparkassenstiftung Tauberfranken den sieben beteiligten Musikschulen und den Preisträgern des Regionalwettbewerbs nach dem Preisträgerkonzert. Die Unterstützung dient der Fortführung professionellen Unterrichts und zur Anschaffung neuer Instrumente. Für Vogel ist die Förderung junger Menschen im Bildungsbereich schlechthin das „wichtigste Asset“, denn „sie sind unsere Zukunft!“.
Als wär’s das Selbstverständlichste der Welt eröffnete die zehnjährige Maren Endrich mit dem ersten Satz aus Lajos Pepps Sonatine das Konzert am großen Flügel, an dem schon die ganz Großen ihres Fachs das Publikum begeisterten.
Sie ist eins von fast einer Million Kinder, die im Lauf der sechs Jahrzehnte seit der Auslobung des Wettbewerbs durch den Deutschen Musikrat 1963 an den Regional-, Landes- und Bundeswettbewerben teilgenommen haben.
Beim diesjährigen Regionalwettbewerb im Jubiläumsjahr wurden 39 Preisträger und Preisträgerinnen mit ersten Plätzen ausgezeichnet. Im März sicherten sich acht Preisträgerinnen einen der Plätze des Landeswettbewerbs.
Es ist eine wirklich junge Garde, die in diesem Jahr beim Preisträgerkonzert beweist, wie gut sie ihre Instrumente – neben dem Flügel sind Violinen und Celli, Trompeten, Hörner, Akkordeon und Gesang zu erleben – beherrschen. Mit ihren preisgekrönten Stücken verwöhnten schon die acht- bis zehnjährigen Preisträger das Publikum. Sie legten erstaunliche musikalische Vielfalt an den Tag, präsentierten solistisch, als Duo und Trio hinreißend allürenfrei Streicher-, Klavier und Trompetensätze.
Mit Eckhard Kopetzkis „On the Rocks“ sorgte der neunjährige Jona Waldecker für Begeisterung bei Schlagzeugfans, erst neun und elf Jahre alt ist das Geschwisterduo Emmi und Oskar Dorsch, die am Akkordeon das „Sandmännchen“ aus Tillo Schluncks „Klingendem Märchenbuch präsentierten.
Ebenfalls nur mit einem Stück war das erst seit 1993 in den Wettbewerb aufgenommene Genre Gesang vertreten: Veronika Dorda-Kirschner begleitete die 14-jährige Sopran-Sängerin Dariia Onyshchuk bei Robert Schumanns „Widmung“. Während ihres Auftritts hätte man das Fallen einer Stecknadel im Konzertsaal gehört.
Atemlos lauschte das Publikum bereits zuvor dem zehnjährigen David Kratzmüller, der beim Regionalwettbewerb mit Beethovens „Sechs kleinen Variationen“ bereits die Jury, die ihn mit der höchstmöglichen Punktzahl belohnte, hellauf begeistert hatte.
Dass das Horntrio (Maximilian und Julian Lasarenko und Johann Rechenberg) sich beim Landeswettbewerb über eine Erstplatzierung freuen konnte, dürfte keinen mehr wundern, der ihre Umsetzung von Georg Böhms „Rigaudon“ hörte.
Tief durchatmen war auch angesagt nach den Interpretationen von Edward Griegs „Zug der Zwerge“, Valery Gawrilins „Nastenka’s Dream“ und Chopins „Fantasie Impromptu Op. 66“, die die 12- und 13-jährigen Interpretinnen Paula Komp, Carina Guskow und Alexandra Sophie Groß am Flügel präsentierten: Ein Geschenk fürs Publikum, ebenso wie das Violinen-Allegretto von Charles Auguste de Bériot, mit dem Magdalena Merklein und Theresa Genise als Duo die Gäste verwöhnten. Erst ganz zum Schluss ertönten dann die Celli: Ida Fischer (15), Jule Reichert (17) und Kristian Koppányi (16) setzten mit der „Aria di chiesa“ einen sehr fein modulierten Schlussakzent.
In den begeisterten Applaus des Publikums stimmten die Vertreter der Kommunen Norbert Groß (Lauda-Königshofen), Frank Menikheim (Igersheim), Heike Naber (Niederstetten), Nick Schuppert (Weikersheim) und Manuela Zahn (Bad Mergentheim) nur zu gern mit ein. Und auch die Vertreter und Vertreterinnen der Musikschulen zeigten sich beim anschließenden Empfang im Sparkassen-Foyer der Tauberphilharmonie mit den Leistungen ihrer Schützlinge hoch zufrieden.
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