Gemeinderat beschließt Mehrausgaben

Server-Lösung für über 1000 Schüler in Weikersheim

Über 1000 Schüler sollen komfortabel an ihren Tablets arbeiten können – in der Schule und zuhause. Weikersheim macht mit einer Extra-Investition für einen neuen Schul-Server den Weg dafür frei.

Von 
Michael Weber-Schwarz
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Tablets gehören mittlerweile zum schulischen „Schreibzeug“: In Weikersheim sollen über 1000 Geräte unters Dach eines leistungsfähigen Servers. © Michael Weber-Schwarz/dpa

Weikersheim. Die Investition war samt detaillierter und griffiger Präsentation vom städtischen IT-Spezialisten Giuseppe Tarantini für den Gemeinderat vorbereitet worden. Der Gemeinderat fühlte sich in der letzten Arbeitssitzung der Legislaturperiode am Donnerstagabend sehr gut informiert und lobte ausdrücklich die Projektvorstellung. Einstimmig wurde die überplanmäßige Ausgabe in Höhe von rund 36 000 Euro für die Anschaffung und Einrichtung eines Schulservers für die Gemeinschaftsschule (GMS) und das Gymnasium Weikersheim abgesegnet. Es soll zügig gehen mit dem Einbau des neuen Groß-Servers; der Schulbetrieb soll so wenig wie möglich eingeschränkt werden, hieß es.

Standort des Groß-Servers wird wohl die GMS sein. Er wird durch eine Spezialleitung mit dem Gymnasium verbunden. © Michael Weber-Schwarz

Hintergrund: Die Stadt Weikersheim konnte im Rahmen des DigitalPakts 2019 bis 2024 bereits eine sehr gute Grundlage schaffen, um digitales Arbeiten in den Schulen zu ermöglichen.

Die Firma VS Möbel hat die beiden Schulen, das Gymnasium und die Gemeinschaftsschule, bereits erfolgreich mit moderner IT-Infrastruktur ausgestattet. So wurde in der Gemeinschaftsschule und im Gymnasium das Netzwerk erweitert. Ebenso wurden beide Gebäude mit W-Lan ausgestattet. Neben digitalen Tafeln von VS konnte auch eine größere Anzahl mobiler Endgeräte angeschafft werden.

Damit sind die Voraussetzungen geschaffen worden, dass rund 1100 Schülerinnen und Schüler digital arbeiten können. Gleichzeitig erfordert die Administration der umfangreichen Ausstattung einen nicht unerheblichen Mehraufwand, denn zu den Komponenten zählen Netzwerke, Server, Computer, Drucker, Smartboards, Tablets und Smartphones. Die Geräte und Systeme müssen konfiguriert, verwaltet und gesichert werden, damit sie ordnungsgemäß funktionieren und Schüler und Lehrer bei ihrer Arbeit unterstützen. Zu den weiteren Aufgaben gehören Benutzerverwaltung, Softwareverteilung, Cloud und Sicherheitsfunktionen. Giuseppe Tarantini machte deutlich: Schulen verfügen heute über eine IT-Ausstattung, die so in den meisten kleinen und mittleren Unternehmen nicht vorhanden ist.

Alles unter einem „Dach“

Um die Administration der verschiedenen Komponenten zu vereinfachen, bzw. überhaupt erst zu ermöglichen, wird eine sogenannte Schulserverlösung angestrebt.

Ziel: Um die Verwaltung und Administration der IT-Infrastruktur zu vereinfachen und zu standardisieren, biete sich eine eigene Schulserverlösung an. Durch die Implementierung eines Schulservers könne man alle notwendigen Werkzeuge für den Betrieb einer digitalen Schule benutzerfreundlich zur Verfügung stellen.

Überlegungen, eine administrative Lösung in Form eines sogenannten Mobile Device Managements zu schaffen, wurden mit einem Budgetansatz von 8500 Euro verfolgt. Nach reiflicher Überlegung wurde aber entschieden, dass ein ganzheitlicher Ansatz in Form einer Schulserverlösung sinnvoller ist. Geplant ist, einen Server für beide Schulen zu beschaffen. Die beiden Schulen sind über ein Lichtwellenleiter (LWL) miteinander verbunden, wodurch sich der Betrieb eines gemeinsamen Servers anbietet.

Die jetzt genehmigte Beschaffung teilt sich in mehrere Bestandteile. Herzstück: Die Hardware/Server; ergänzt durch ein Backup-System. Der Server muss entsprechend den Anforderungen leistungsfähig konfiguriert werden. Aufgrund des umfassenderen Angebots und der Spezialisierung der Firma der Würzburger Firma MainIntelligence u. a. auf Schulen hatte die Verwaltung vogeschlagen, den Auftrag an diese Firma als wirtschaftlichsten Bieter zu vergeben.

Als Software hat man sich für die Lösung „LogoDidact“ entschieden. Dies ist eine Schulserverlösung der Firma SBE (Bad Friedrichshall) und bietet ein ganzheitliches Konzept für ein IT-Schulnetzwerk. In der Software ist alles als Komplettlösung integriert, was eine Schule für den Betrieb ihres EDV-Netzwerkes benötigt. Auf der Serverseite beinhaltet LogoDidact sowohl das Serverbetriebssystem selbst, als auch sämtliche Systemdienste wie Firewall, Proxy, Webfilter, Jugendschutz, Backup, Virenschutz und Serverdienste. Durch die umfassenden Softwarekomponenten ergeben sich Einsparungen in den Bereichen Firewall und Virenschutz, denn diese müssen nicht mehr separat vorgehalten werden, eben weil sie Bestandteil der Lösung sind.

Lehrer werden geschult

Nichts geht ohne Einrichtung und die entsprechende Schulung: Für die Einrichtung des Servers und die Schulung der Lehrkräfte wurden zwei Firmen zur Angebotsabgabe aufgefordert. Eine Firma sah sich letztlich nicht in der Lage, die Leistungen zu erbringen. Die Einrichtung und Schulung von LogoDidact wird daher an die Firma MainIntelligence aus Würzburg vergeben. Die Preise entsprechen laut Verwaltung den marktüblichen Konditionen: Für die Einrichtung und Schulung der Lehrkräfte werden rund zehn Tage zu einem Tagessatz von 1200 Euro veranschlagt.

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Bad Mergentheim

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