Tillmann Zeller
Laudenbach. Der 50. Geburtstag des Maschinenrings östlicher Tauberkreis wurde in der Zehntscheune gefeiert. Die sechs Nassauer Sänger von „Salzebroad“ rockten den Saal und animierten zum Mitsingen. Zusdem fand eine informative Bierprobe präsentiert von Klaus und Christian Wunderlich statt.
Zu Recht können jetzt 764 Mitglieder und 96 Mitarbeiter auf gemeinsam erarbeitete Erfolge zurückblicken. Bei der Gründung im Jahr 1974 gab es keine festangestellten Mitarbeiter. Die Geschäftsschwerpunkte waren die Maschinenvermittlung, die Abrechnung überbetrieblicher Einsätze und Infoveranstaltungen. Heute decken die Mitarbeitenden ein breites Feld mit Betriebshilfe, Mietmaschinen, Arbeitnehmerüberlassung, Landschaftspflege, Familien- und Haushaltshilfe, Garten- und Landschaftsbau, Kommunalservice und Winterdienst ab.
Turbulente Zeiten
In seiner Begrüßung erinnerte Vorsitzender Reinhard Friedrich an das Gründungsjahr 1974. „Auch damals waren die Zeiten turbulent. Die Ölkrise sorgte für autofreie Sonntage. In jedem Dorf gab es noch viele Bauern, fast alle mit Kühen und Zuchtsauen in kleiner Stückzahl. Es gab viel Arbeit, aber die Technisierung setzte ein, und tatkräftige Bauern um Willi Müller haben erkannt, dass es gut wäre die teure Technik auch überbetrieblich zu nutzen. Die Technisierung ging immer weiter, und so blieb die Idee des Maschinenrings weiter aktuell. Wie damals werden die Maschinen immer leistungsfähiger, aber auch teurer, deshalb ist die gemeinsame Nutzung nach wie vor aktuell, um auch in kleineren Betrieben modernste Technik optimal nutzen zu können. Darum haben wir uns zum Beispiel entschieden wieder einen neuen Traubenvollernter anzuschaffen, um den Winzern modernste Technik anbieten zu können. Wir, als Maschinenring wollen dieses Jubiläum nutzen, um nach vorne zu blicken, wollen aber auch dankbar zurückblicken auf das, was in diesen fünfzig Jahren alles aufgebaut und erreicht wurde“, betonte Reinhard Friedrich.
54 Gründungsmitglieder
In seinem Geschäftsbericht zeigte Reiner Müller die Entwicklung der Mitgliederzahlen auf. Aus den einst 54 Gründungsmitgliedern sind trotz des Strukturwandels in der Landwirtschaft heute 764 Personen Teil des Vereins. In seinem Kassenbericht stellte Müller dar, dass die Mitgliedsbeiträge der wichtigste Einnahmeposten im Verein sind.
„Neben unseren 34 fest angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bietet der Maschinenring mit seinen Tochterunternehmen weiteren 62 Personen, davon 46 geringfügig Beschäftigten, einen Zuerwerb“, schilderte Müller. Den größten Anteil am Gesamtumsatz hatte der Maschinenring Service (MRS) gefolgt von der Familien- und Haushaltshilfe, der MR Betriebshilfe und der MR Landschaftspflege. Beim MRS stehen die Dienstleistungen im Gartenlandschaftsbau und die Landschaftspflege und die Maschinenvermietung an erster Stelle.
Der MR bietet viele verschiedene Projekte, von Gartenanlagen, Hofeinfahrten und Grünanlagen, alles aus einer Hand. Die Maschinenvermietung umfasst 80 Mietmaschinen von Kleinstgeräten bis zum Silierwagen ist alles dabei. Reiner Müller wird seine erfolgreiche Tätigkeit als Geschäftsführer in diesem Jahr beenden.
Zum Schluss widmete Reiner Müller seine Dankesworte den Mitarbeitern. „Ohne Euren unermüdlichen Einsatz, die vielen Überstunden und das Ausprobieren neuer Ideen würde die Arbeit beim Maschinenring nur halb so viel Spaß machen. Ich möchte mich hiermit auch ausdrücklich bei Vorstandschaft und Beirat, den Mitgliedern, Geschäftspartnern und Freunden für die gute Zusammenarbeit bedanken. Ich hoffe und wünsche, dass wir das gute Miteinander auch in diesem Jahr weiter pflegen und zu unserem gegenseitigen Nutzen einsetzen können. Wir sind nicht nur ein Maschinenring, sondern auch ein Menschen- und Mitmachring.“
Spannende Infofahrten
Erfreulich war der Bericht der Kassenprüfer Thomas Lehr und Steffen Küstner, so konnte der Leiter des Landwirtschaftsamtes Marcus Köhler die einstimmige Entlastung von Geschäftsführung, Vorstand und Beirat für das Geschäftsjahr 2023 bei den Mitgliedern konstatieren. Auch die Wahlen von Vorstand und Beirat erfolgten einstimmig. Neu im Beirat ist Christopher Marquardt. Spannende Infofahrten und Ausflüge sind für das laufende Jahr geplant. Das Erntefest am 24. und 25. August wird im Jubiläumsjahr besondere Höhepunkte bieten.
Benedikt Dertinger erwähnte in seinem Geschäftsbericht stolz, dass die Mannschaft bei der Wegesanierung inklusive Bankettpflege mit einer Spezialmaschine Feldwege wieder aufbereitet. In der Landschaftspflege arbeiten elf Landwirte und pflegen die Trockenhänge des gesamten Taubertals und viele Seitentäler. Sie mähen, mulchen und räumen die Flächen ab. Sie sanieren und erhalten Natursteintrockenmauern. Im Winterdienst kümmern sich die Mitarbeiter bei Schneefall um 59 Objekte. Benedikt Dertinger informierte zudem über die Onlinevorteilswelt und die Betreuung durch die Fachkraft für Arbeitssicherheit, den anwesenden Hans Jürgen Fleisch. Auch in Sachen E-Check bietet der MR Dienstleistungen zusammen mit dem TÜV Süd für landwirtschaftliche Betriebe an.
Reiner Müller und Reinhard Friedrich konnten zwei langjährige Mitarbeiter ehren. Georg Ulsamer ist seit 15 Jahren aktiv und Jürgen Falk seit 35 Jahren. Zu Recht stolz ist der MR, dass Maria Reindel vom Maschinenring östlicher Tauberkreis deutschlandweit letztes Jahr als beste Betriebs- und Haushaltshilfe ausgezeichnet wurde. Die Schäftersheimerin übt seit knapp zehn Jahren ihren Beruf mit Leidenschaft aus. „Ich liebe es, den Menschen zu helfen“ berichtet die ausgebildete hauswirtschaftliche Betriebsleiterin. Verabschiedet nach 19 Jahren im Beirat wurde Werner Marquardt.
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