Staatliche Schlösser und Gärten

Neuen Kunstführer herausgebracht

Neue Erkenntnisse zu Schloss Weikersheim flossen in die deutlich umfangreichere Neufassung mit ein

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Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg veröffentlichen einen neuen Kunstführer zu Schloss Weikersheim. © SSG

Weikersheim. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg (SSG) veröffentlichen einen neuen Kunstführer zu Schloss Weikersheim. Denn in den letzten Jahren wurden weitere Forschungserkenntnisse gewonnen – und auch in den Schlossräumen gab es große Veränderungen. Maike Trentin-Meyer, Konservatorin der Staatlichen Schlösser und Gärten für die Region Hohenlohe, gibt einen verständlichen Überblick über Bauherren sowie Baugeschichte und präsentiert einen Rundgang durch das Schloss, der durch qualitätsvolle Bilder unterstützt werde, heißt es in einer Pressemitteilung.

Eines der schönsten Schlösser

Schloss Weikersheim ist eine exzellent ausgestattete Residenz und gilt als eines der schönsten hohenlohischen Schlösser. Der Rittersaal aus der Renaissance ist ein Höhepunkt der südwestdeutschen Baukunst, die „Schönen Gemächer“ zeichnen sich durch barocke Kostbarkeiten wie ein Prunkbett mit aufwendigen Schnitzereien, Goldledertapeten sowie hochwertigen Fayencen und Porzellanen aus.

Um das Kleinod zu würdigen, erscheint der Kunstführer nun in einer neuen, erweiterten Auflage. „Die Schlösser, Klöster und Gärten des Landes sollen allen Menschen zugänglich sein“, erläutert Patricia Alberth, Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten. „Dabei ist es wichtig, am Puls der Zeit zu bleiben, auch mit Blick auf neue Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung.“ Maike Trentin-Meyer, Konservatorin der Staatlichen Schlösser und Gärten für die Region Hohenlohe, nahm sich diesem Projekt an: „Die letzte Revision des Kunstführers für Schloss Weikersheim ist schon eine Weile her. Daher gab uns die Neukonzeption nun die Gelegenheit, die Geschichte der gräflichen Residenz für die Öffentlichkeit frisch aufzubereiten.“

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Der Vorgänger des neuen Kunstführers erfreute sich großer Beliebtheit. Doch der Vorrat war nun aufgebraucht. Zudem gab es in den letzten Jahren frische Erkenntnisse über und große Veränderungen im Schloss. Im Juni 2018 fand die Tagung „ZeitRäume“ statt, die Schloss Weikersheim im Spiegel seiner Geschichte darstellte. In einem umfangreichen Tagungsband wurde der reiche Ertrag an Ergebnissen niedergelegt. Zudem erschien eine Reihe wissenschaftlicher Beiträge, die Räume und Ausstattung in ein neues Licht rückten. 2022 wurde außerdem die Neueinrichtung der „Schönen Gemächer“ erfolgreich abgeschlossen. Seither können die Gäste die Repräsentations- und Schauräume von Graf Carl Ludwig und seiner Frau, Fürstin Elisabeth Friederike Sophie, im rekonstruierten Zustand von 1757 erleben.

Informativer Überblick

Der Kunstführer ist klar strukturiert: Anfangs bietet er einen kurzen, aber informativen Überblick über die Geschichte des Hauses Hohenlohe. Im Anschluss werden die wichtigsten Bauherren des Monuments ausführlich vorgestellt. Darauf folgt die Baugeschichte, die den Weg von der mittelalterlichen Wasserburg zur prunkvollen Residenz vor Augen führt. Der Rundgang durch die Innenräume bildet das Hauptstück des Kunstführers. Dabei werden die Besonderheiten der Anlage deutlich, wie der kostbare Möbelbestand, der – was eine Besonderheit ist – zum Teil seit über 300 Jahren in Weikersheim erhalten ist.

Repräsentative Grab-Tumba

Im letzten Abschnitt wird ein Ausblick auf weitere Sehenswürdigkeiten des Schlosses, etwa die repräsentative Grab-Tumba des Grafen Wolfgang von Hohenlohe-Weikersheim und seiner Frau Magdalena, gegeben. Die Neuauflage zeichnet sich dabei durch einen deutlich höheren Umfang – der neue Kunstführer ist fast doppelt so lang wie sein Vorgänger – und auch durch neue Bilder aus. Darunter sind prachtvolle Gesamtansichten und aussagekräftige Detailaufnahmen. Der Kunstführer ist daher eine ausgezeichnete Ergänzung des Schlossbesuchs: Im Vorfeld können sich Interessierte mit ihm über die gräfliche Residenz informieren – ein Literaturverzeichnis dient als Nachweis und gibt zudem Anregungen für weitere Recherchen.

Neben Maike Trentin-Meyer haben auch Angelika Eder, Anja Klün, Veronika Nuding und Kerstin Riepenhausen an der Neuveröffentlichung mitgewirkt.

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