Weikersheim. Am Wochenende geht es rund in Weikersheim: Da findet nicht nur in Schloss Weikersheim drei Tage lang jeweils von 11 bis 18 Uhr zur Textil- und Handarbeitsmesse „Nadelkunst“ statt. Da lockt auch am Samstag, 23. September, von 10 bis 16 Uhr der vierte Weikersheimer Regional- und Nachhaltigkeitsmarkt mit vielfältigen Angeboten – perfekt auf dem Marktplatz eingebettet zwischen Schloss, Kirche, Rathaus und Dorfmuseum, die alle auch etwas zu zeigen haben in Sachen Nadelkunst.
Im Tauberländer Dorfmuseum, das zur Messe seine Öffnungszeiten an allen drei Tagen den Nadelkunst-Öffnungszeiten anpasst, führt an drei Tagen ein „Roter Faden“ zu mit Nadel und Faden in Verbindung stehenden Exponaten wie kunstvollen Trachtenstickereien, einer kompletten Schusterwerkstatt, dem Webstuhl oder der kleinen Nähmaschinen-Sammlung.
Im Rahmen einer kleinen Sonderausstellung sind zudem alte Stoffe ebenso zu sehen wie aktuelle Quilt-Arbeiten. Und immer mal wieder tauchen einige Handarbeiterinnen auf, die ihr vielfältiges Wissen gern weitergeben. Mal surrt das Spinnrad, mal klappern Nadelspiele oder das Schiffchen flitzt zwischen Kett- und Warenbaum.
Drei Tage, drei Schwerpunkte: Am Freitagnachmittag ab 14.30 Uhr stehen Mitmach- und Aktionsangebote für Kinder auf dem Programm. Ausprobieren, selbst gestalten: Wer weiß schon noch so ganz genau, wie man nur mit den bloßen Fingern häkelt, mit der Strickgabel oder der Stricklisel strickt? Wer kriegt den schönsten Knüpfstern hin? Wer traut sich gar an Stricknadeln oder – man denk’ nur an Dornröschen – an eine Handspindel heran? Hat schon mal jemand Wolle kardiert? Gemeinsam mit ein paar Könnerinnen lässt sich schnell so manches lernen.
Am Samstag ab 11 Uhr sind an verschiedenen Ständen wahre Handarbeitskünstlerinnen zu Gast. Da gesellt sich Buchbindekunst zu Filzobjekten, stehen liebevoll genähte Taschen, Wimpel und Dekorationsartikel zum Verkauf, sind feine Kränze zu bestaunen und zu erwerben.
Zu entdecken ist an diesem Tag nicht nur Fluffiges: Zur Nadelkunst gesellt sich Kunst aus Beton, zum harten Baustoff weiches Wachs, das mit gekonntem Pinselstrich auf Stumpenkerzen Bilder entstehen lässt.
Und am Sonntag, 24. September, lassen sich Handarbeiterinnen verschiedenster Couleur über die Schulter schauen: Zur Strick-, Stick- und Häkelkunst gesellt sich keltische Bändchenweberei. Wenn das Spinnrad surrt und Nadeln klappern, lässt es sich trefflich plaudern – ganz so wie einst bei der Hocketse oder beim Spinnstubenabend.
„Wir wollen Leben im Museum“, erklärt die Vorsitzende des Vereins Tauberfränkische Volkskultur. „Bei uns heißt es bei freiem Eintritt: Reinschauen, Staunen, vielleicht den einen oder anderen Tipp mitnehmen oder an ein paar Ständen etwas kaufen.“ Das Team freue sich über jeden Gast. Handarbeitsfans – gerne auch mit eigenen Projekten im Gepäck – seien ebenso willkommen wie Menschen, die einfach mal einen Blick ins Museum werfen wollen.
Einzige Eintrittsbedingung: Jede und jeder muss sich ein – handgemachtes – Freundschaftsbändchen ums Handgelenk knüpfen lassen. Das Team will so erfahren, wie viele Gäste übers Nadelkunst-Wochenende den Weg in den fast 450 Jahre alten Fruchtkasten finden, in dem der Verein seit 1972 die größte Sammlung ländlichen Kulturguts in Tauberfranken präsentiert. zug
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