Weikersheim. Die Kinderzahlen in Weikersheim nehmen zu: Was einerseits erfreulich ist, schafft andererseits Handlungsbedarf. Die Kommune muss sehen, wie sie die zu erwartende Mehr-Betreuung gewährleisten kann.
Weikersheim. Stadt und Teilorte sind „lebenswert und attraktiv“, so die Bilanz der CDU-Fraktion im Weikersheimer Gemeinderat. Dies spiegle sich in großer Bauaktivität und regem Zuzug wider. Damit einher geht ein „ständig wachsender Bedarf an verschiedenen Betreuungsangebote.“
Ein Blick auf die Plan-Zahlen, wie sie dem Gemeinderat jetzt unter dem Stichwort „Kindertagesbetreuung“ vorgelegt wurden. Blickt man auf die nackten Daten bei den Kindergartenjahrgängen, ist eine kontinuierliche Steigerung festzustellen: waren es 2018/19 insgesamt 247 Kinder, sind es 2021/22 bereits 291. Fortgeschrieben bis 2023/24 knackt die Stadt bereits im kommenden Kindergartenjahr die Marke von 300 und muss mit 316 Kindern rechnen. Wichtig: Absolute Zahlen sind dies naturgemäß nicht, weil sich situativ stets Änderungen ergeben können.
Zahlen- und erfahrungsbasierte Prognosen also, deren Tendenz aber klar ist: Zunehmen werden laut Stadtverwaltung die Betreuungsansprüche für Kinder „U3“, die Anmeldungen erfolgen ab zwei Lebensjahren für einen Kita-Platz (und nicht erst ab drei Jahren). Immer mehr Familien benötigen einen Betreuungsplatz ab dem ersten Lebensjahr. Folge der Entwicklungen: Wachsende Betreuungsumfänge, Reduktion von Höchstgruppenstärken, steigender Personalbedarf und damit auch Personalknappheit. Verschärft wird die Situation durch vermehrte „Kinder mit besonderem Betreuungsbedarf“.
Bedarfsgerechte Angebote
Ziel der Stadtverwaltung: Eine „vorausschauende Bereitstellung eines bedarfsgerechten Betreuungsangebotes auch für die weiteren Kindergartenjahre unter Berücksichtigung des bisherigen Nachfrageverhaltens sowie Auslastung der bestehenden Einrichtungen.“ Im Zusammenhang mit zu schaffenden Kapazitäten (hier Ü3) ist auch die Einrichtung eines Waldkindergartens in Neubronn zu sehen. Um den Bedarf an Betreuungsplätzen „U3“ kurzfristig zu decken, habe die Verwaltung mit einem Kita-Träger Kontakt aufgenommen. Aktuell werde geprüft, ob und unter welchen Voraussetzungen die Einrichtung einer Krippengruppe möglich ist.
Nach der Sommerpause ist ein Runder Tisch vorgesehen, bei dem Vertreter der Träger und die Leitungspersonen sämtlicher Einrichtungen teilnehmen werden, um den Ausbau des Betreuungsangebots zu besprechen.
Blick in die nahe Zukunft und über die vorschulischen Einrichtungen hinaus: Ab dem Schuljahr 2026/27 sieht das Landes-Schulgesetz das Recht auf eine Ganztagesbetreuung für Grundschüler ab Klasse eins vor – sukzessive muss man sich auch in Weikersheim auf diesen Rechtsanspruch weiter darauf vorbereiten.
Die Tauber-Kommune ist hier allerdings bereits in „Vorleistung“ gegangen: Schon seit dem Schuljahr 2018/19 wird in allen Grundschulklassen ein Ganztagesbetrieb angeboten. Im laufenden Schuljahr nehmen laut Verwaltung rund 70 Kinder daran teil; 22 nutzen die eine zusätzliche Nachmittagsbetreuung.
Ergänzend zum Betreuungsangebot der Stadt und der einzelnen örtlichen Träger gibt es in Weikersheim auch mehrere freie Einrichtungen der so genannten Kindertagespflege – in der Öffentlichkeit beseser bekannt als Tageseltern, Tagesmutter und Tagesvater.
Hier stehen örtlich 25 Plätze für Kinder U3 zur Verfügung. Aus dem unmittelbaren Stadtgebiet Weikersheim werden 15 Kinder betreut. Neun Kinder Ü3 werden in Randzeiten/zusätzlich vor und nach einer Kitazeit betreut. Eine Tagespflegeperson im Stadtgebiet plant einen Ausbau des Angebots, sodass weitere U3-Plätze zur Verfügung stehen werden.
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