Elpersheim. Die Elpersheimer Sommerserenade war wieder für alle Beteiligten ein positives Erlebnis. Man war sich einig: An Tagen wie diesen zeigt sich ein intaktes Dorfleben. Fernab aller weltpolitischen Ereignisse, die man ohnehin nicht beeinflussen kann, zeigten die Musikgruppen, wie wichtig es ist, den direkten Lebensraum positiv zu gestalten.
So sah es auch der Bürgermeisterstellvertreter Norbert Beck, der in seinem Grußwort auf die überörtliche Zusammenarbeit hinwies. Denn mit der Chorgemeinschaft aus Nassau und Schäftersheim als Gastchor hat sich eine merkliche Verstärkung in Elpersheim eingefunden.
Schon die lockere Begrüßung durch den Vorsitzenden des Gesangvereins Günter Krieger und das Eingangslied: „Es geht mir gut“ ließen durchblicken, was die Botschaft des neunten Liederabends des Elpersheimer Gesangvereins war: gute Laune und Freude am Leben.
Keiner der zahlreichen Zuhörer auf dem überfüllten Kirchplatz musste sein Kommen bereuen. Mit dem zweiten Liedbeitrag: „Ihr von morgen“ stimmten die Sangesbrüder ob der Schädigung der Umwelt nochmals nachdenklich, bevor mit „Ticino e Vino“ ein klassisches Lied zum Vortrag kam. Mit Spannung wurde der Auftritt des Elpersheimer Projektchores erwartet, bei dem sich zum zweiten Mal jüngere Männer zusammengefunden haben, um sich mit viel Spaß im mehrstimmigen Chorgesang zu üben. Dabei trafen sie mit ihrem ausgewählten Liedgut und der flotten Vortragsweise sofort den Nerv des Publikums. Dass die drei Lieder „Tage wie diese“, „Santo Domingo“ und „Es gibt nur Wasser“ zur Vortragsreife kommen konnten, war sicherlich der Verdienst von Dirigent Peter Ruppert, der die Truppe mit dem Klavier angeleitet hat. Abgerundet wurde der Beitrag von Matthias Striffler am Bass und Tom Stirnkorb am Schlagzeug.
Einen gewünschten Kontrast brachten die darauffolgenden Liedsätze der Chorgemeinschaft Nassau-Schäftersheim mit sich. Die getragenen Weisen „Das Morgenrot“ und „Alter Freund Wein“ zeigten eine vollendete Harmonie, die ein stimmkräftiger Männerchor zu leisten vermag. Mit Anna Leuser-Walz als Dirigentin hat sich hier eine funktionierende Einheit gefunden.
Mit dem gemischten Chor „Sing again“ unter der Leitung von Karin Kraft war die Zeit für herzerfrischende Frauenstimmen gekommen. Mit lebhaften Gospels wie „O come, let us sing to he Lord“ und „Top oft he world“ waren die Männer und Frauen eine willkommene Bereicherung des Abends.
Mit Einsetzen der Dämmerung und dem Entzünden der Fackeln kam der Auftritt des Posaunenchors, der mit dem „Wellerman“ gleich das Publikum auf seine Seite zu ziehen wusste. Mit zwei Liedbeiträgen konnte Dirigent Rolf Müller feierlich vier Jungbläser präsentieren, bevor flotte Fassungen von bekannten Hamburger Seemannsliedern den Block abrundeten.
Die Chorgemeinschaft zeigte mit ihrem zweiten Auftritt nochmals ihr Können mit einer Runde aus bekannten Liedern österreichischer Liedermacher – durchweg gefühlvolles Liedgut, das durch abgerundete Vortragsweise zur Geltung kam.
Zum Abschluss zeigte der Veranstalter mit den bekannten Liedern: „s’ Leben is war a Traum“ und „Marmor, Stein und Eisen bricht“ seine enorme Wandlungsfähigkeit.
Den Elpersheimer Sängern ist zu wünschen, dass ihr unermüdlicher Einsatz dazu führt, dass sich ihnen bald eine Gruppe junger Männer anschließt. Mit dem erfolgreichen Projektchor sollten eigentlich die Weichen gut gestellt sein. Diese Veranstaltung, die bei allen Beteiligten und den Zuhörern gut angekommen ist, war schon einmal beste Eigenwerbung.
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