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Hansmartin Simpfendörfer ist tot

Von 
ibra/bas
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Hansmartin Simpfendörfer ist gestorben. © Simpfendörfer

Weikersheim. Er war Bundestagsabgeordneter, Kreisrat, Gemeinderat und seit über 60 Jahren SPD-Mitglied: Nun ist Hansmartin Simpfendörfer im Oktober im Alter von 90 Jahren gestorben. Die Familie bestätigte dies erst jetzt gegenüber den FN.

Geboren im Jahr 1934 als Sohn eines Pfarrers in Creglingen und in Wermutshausen im evangelischen Pfarrhaus aufgewachsen, trat Hansmartin Simpfendörfer 1963 der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands bei. Zwei Jahre zuvor kam er als Junglehrer nach Weikersheim, um am Gymnasium die Fächer Englisch, Deutsch und Geschichte zu unterrichten.

Führungsaufgaben im Ortsverein übernommen

Nach seinem Beitritt zur SPD übernahm er sofort Führungsaufgaben im Ortsverein Weikersheim und im Kreisverband Mergentheim. Im Jahre 1968 zog er zum ersten Mal in das Weikersheimer Stadtparlament ein. Diesem gehörte er bis 1976 an. 1971 bewarb sich Hansmartin Simpfendörfer auch um einen Sitz im Kreistag des Altkreises Mergentheim und wurde auf Anhieb zum Kreisrat gewählt. Er erlebte in dieser Zeit die Kreisreform und den Zusammenschluss der Altkreise Mergentheim und Tauberbischofsheim zum Main-Tauber-Kreis. Dem Parlament des neu gebildeten Kreises gehörte er bis zum Jahre 1984 an.

Höhepunkt der politischen Karriere von Hansmartin Simpfendörfer war die Wahl in den Deutschen Bundestag. In dieses Parlament der Bundesrepublik Deutschland wurde er bei der Bundestagswahl 1972 über die Landesliste der SPD Baden-Württemberg gewählt. Dem Bundestag, aus dem er aus persönlichen Gründen ausschied, gehörte er bis 1980 an. Er ging als Lehrer zurück an das Weikersheimer Gymnasium und musste feststellen, dass sich durch die Bildungsreformen einige Veränderungen vollzogen haben.

Mitgliedschaft im Haushaltsausschuss

Die Mitgliedschaft im Haushaltsausschuss gab dem MdB Simpfendörfer die Möglichkeit, darauf Einfluss zu nehmen, dass die Geschäftsführer-Tätigkeit der Musikalischen Jugend Deutschland als volle Stelle vom Familienministerium des Bundes finanziert wurde. Daraufhin – es war im Jahr 1976 – verlegte die JMD den Sitz des Generalsekretariats und ihres Vereins von München nach Weikersheim.

Seine tatkräftige Unterstützung bei der Gründung des Ortsvereins in Weikersheim wurde sehr geschätzt. Simpfendörfer, der betonte, dass er nie ein Berufspolitiker werden wollte, zeigte Weitsicht, als er bereits Anfang 1965 die Landfrauen ansprach und zu einer Veranstaltung einlud, die sich mit dem Thema „Frau und Politik“ befasste. Auch in Umweltfragen bewies er Weitblick: bereits im selben Jahr wies er auf die steigenden Gesundheits- und Umweltbelastungen durch den zunehmenden Verkehr hin. ibra/bas

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