Weikersheim. Das Geholper nimmt erst mal kein Ende: Die als „Schlagloch-Teststrecke“ verrufene L 1003 zwischen Weikersheim und Queckbronn wird frühestens 2025, womöglich aber auch erst 2026 saniert. Trotz aller Proteste angesichts des desolaten Zustands des Streckenabschnitts entlang des Karlsbergs hält das Land Baden-Württemberg am bisherigen Zeitplan fest. Und der besagt aktuell, dass der Streckenabschnitt zwischen Weikersheim und Queckbronn im Erhaltungsprogramm 2022 bis 2025 enthalten ist. Konkret bedeutet dies, dass die Bagger frühestens 2025, vielleicht aber auch erst 2026 anrücken.
Zuletzt hatte die Straßenbauverwaltung Baden-Württemberg im Jahr 2021 den Zustand der Landesstraßen erfasst und auf dieser Basis einen Vier-Jahresplan erstellen lassen. Und nach diesem ist Queckbronn 2025/2026 an der Reihe – das aber auch nur, sofern es die Finanzmittel zulassen.
Auf Anfrage der FN bestätigte das Regierungspräsidium (RP) Stuttgart, dass sich an diesem Zeitplan nichts geändert habe. Da helfen augenscheinlich alle Proteste nichts. Erst jüngst hatten Unbekannte wieder an dem Schild „Straßenschäden“ einen sarkastischen Zusatz angebracht: „Schlechte Wegstrecke – Kraftfahrer bitte das Gebiss herausnehmen“.
Tempobeschränkung
Erst vor einigen Monaten hatte jemand das Schild „verschönert“ mit dem Hinweis „Vorsicht – Schlaglochteststrecke des Straßenbauamtes Main-Tauber-Kreis“ (wir berichteten). Auf den schlechten Zustand der Straße haben die Behörden mit Tempobeschränkungen reagiert. Im August 2023 wurde der Streckenabschnitt auf 70 km/h reduziert. Nachdem sich der Zustand der hangseitigen Fahrbahn weiter verschlechtert hatte, ist seit Januar die Geschwindigkeit in die Fahrtrichtung Queckbronn auf 50 km/h reduziert. Nur: Wer hält sich daran?
Hohe Dringlichkeit
Das Landratsamt ist im Auftrag des Regierungspräsidiums dafür zuständig, auf den besonders schlechten rund 1000 Metern Ausbesserungen vorzunehmen. Allerdings ist das Straßenbauamt mit seinem Latein am Ende. „Alle der Straßenmeisterei zur Verfügung stehenden Mittel zeigen in dem Bereich der L 1003 keine Wirkung mehr. Die einzelnen Schichten der hangseitigen Fahrbahn verlieren immer mehr ihren Verbund. Die „geflickten“ Stellen zwischen den Schollen platzen umgehend wieder heraus“, betont Markus Moll, Sprecher des Landrats, auf FN-Anfrage. Hoffnung auf Besserung? Fehlanzeige. „Eine spürbare Verbesserung für die Verkehrsteilnehmer ist mit den Möglichkeiten des Straßenbetriebsdienstes nicht mehr zu erreichen“, so Molls eindeutiges Fazit.
Der Landkreis weise das Regierungspräsidium Stuttgart beziehungsweise das Land regelmäßig auf die hohe Dringlichkeit hin, ergänzte Markus Moll.
In der letzten Sitzung des „alten“ Weikersheimer Gemeinderates hatte, wie berichtet, der Queckbronner Ortsvorsteher Paul Stürzenhofäcker erneut eindringlich auf die brisante Verkehrssituation hingewiesen. Autofahrer nutzten bei der Fahrt bergaufwärts wegen der Schlaglöcher verstärkt die etwas bessere Straßenseite.
Auf der kurvigen Strecke am Karlsberg komme es deshalb immer wieder zu gefährlichen Situationen im Begegnungsverkehr. Bürgermeister Nick Schuppert solle, so Stürzenhofäcker, deshalb erneut bei den „entsprechenden Stellen“ vorstellig werden.
In der Vergangenheit hatten sich bereits mehrfach Politiker für eine zügige Sanierung der L 1003 ausgesprochen, was unter dem Strich aber beim Land nicht zu einem Umdenken führte. So darf man schon auf das nächste Protestzeichen gespannt sein . . .
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