Weikersheim. Schon in seinem Wahlkampf hatte sich Nick Schuppert mit den Belangen Jugendlicher auseinandergesetzt und recht zügig nach der Wahl eine Jugendumfrage initiiert. Gut 200 Fragebögen waren unterwegs, die Rücklaufquote mit rund 70 Prozent durchaus nennenswert. Unter den 12- bis 18-jährigen, die gut drei Viertel der Antworten beisteuerten, waren es die beiden jüngsten Jahrgänge, die sich am engagiertesten an der Umfrage beteiligten. Dabei kristallisierte sich klares Lob fürs Kleinspielfeld, die Sport- und Spielplatzsituation, Schloss, Kärwe und Döner sowie – das dürfte manchen Erwachsenen erstaunen – für Ruhe und Natur heraus. Auch der Zusammenhalt, der grade in den Teilorten herrscht, wurde gelobt. Ebenso klar wie das Lob fiel der Bereich Tadel aus: Es gebe, fanden die Jugendlichen, zu wenige Angebote für junge Leute, dazu schlechte ÖPNV-Verbindungen. Gerade an den Wochenenden wünschten sie sich mehrheitlich Möglichkeiten zum Feiern, ganz generell ein größeres Jugendraum-Angebot und einfach mehr zu Fuß oder mit dem Rad erreichbare Kreativangebote.
Den Jugendlichen präsentiert
„Nix los“ in Weikersheim? Stimmt nicht – zumindest nicht im sportlichen Bereich: Das zumindest legt die erste Jugend- und Freizeitmesse nahe, bei der sich auf dem Schulgelände zahlreiche Vereine und Organisationen den Jugendlichen präsentierten. Tennis, Tischtennis, Turnen, dazu Badminton, Fußball, Aikido und auch der Schießsport sind in Weikersheim auf Vereinsebene vertreten. Kunterbunt ging’s zu in der neuen Sporthalle, wo sich neben den Laudenbacher Tischtennis-Fans und den Badminton-Spielern und Spielerinnen die Turnabteilung des TSV in breiter Vielfalt vorstellten. Ob Slackline, Schwebebalken, Seilhängebrücke, Kletterstangen, Rutscherwettfahrt: Ausprobieren! Dass das Spaß macht, vor allem, wenn erprobte Übungsleiter Hilfestellung geben und immer noch ein Tennis- oder Federball angereicht wird, erlebte die Schülerschaft aller Weikersheimer Schulen an diesem Brückentag nach Himmelfahrt vier Stunden lang.
Zeit knapp bemessen
„Hätte länger sein können,“ fanden etliche. Zumindest für die Grundschulklassen war die Zeit für die geführte Runde zu den insgesamt 18 Angeboten zu knapp bemessen. Zu den sportlichen Angeboten der Vereine gesellten sich noch die der Weikersheimer Stadtkapelle und der Laudenbaher Musikkapelle, die des Club W71 und des im katholischen Gemeindehaus untergebrachten Weikersheimer Jugendclubs, der Royal Ranger und der Familienkirche „Neon“, der Stadtbücherei und – last not least – der Jugendfeuerwehr und der DLRG, bei denen es mit Wasserschlauch und Rettungsbojen-Auswurf richtig zur Sache ging.
Die vielfältigen und fantasievoll gestalteten Präsentationen brachten die CDU-Bundestagsabgeordnete Nina Warken zum Staunen: da wurden am Lagerfeuer Marshmallows gegrillt, konnten Interessierte sich kreuz und quer durch die unterschiedlichsten Sportbereiche schnuppern, durchliefen ganze Klassen ein Mini-Fußballtraining, da maßen sich Kids bei Computerspielen und am elektronisch gestützten Tischhockeyspiel, da präsentierte eine Bücherei viel mehr als nur gedruckte Werke. Besser hätten die Weikersheimer Schulen den Brückentag kaum nutzten können, lobte sie.
Nicht nur die Schülerinnen und Schüler, auch die Lehrerinnen und Lehrer bis hin zu den Schulleitungen von Gymnasium, GMS, Grund- und Förderschulen hatten ihren Spaß an diesem Messetag, griffen mal hier zum Blasrohr, der neuesten Errungenschaft der Schützen, mal da zu Tennisschläger, Joystick und Musikinstrument. Ab und an kleine Stoßseufzer: „Ach ja, mehr Zeit müsste man haben!“
Nachbereitung
Die Zeit zur gemeinsamen Nachbereitung mit den Akteuren des Weikersheimer Pilotprojekts „Jugend- und Freizeitmesse“ wird sich auf jeden Fall Nick Schuppert nehmen: „Der Tag war toll! Ich danke allen Beteiligten herzlich fürs Mitmachen und ihre tollen Präsentationen!“ Aus seiner Sicht ist eine Wiederholung der Aktion durchaus möglich und im Interesse der Jugend wünschenswert.
Auch wenn die Stadtkasse nicht grade prall gefüllt ist: Die Stadt werde die Jugend auch weiter bei größeren Veranstaltungen wie „Schwarzlichtparty“ oder „Freibad-Disco“ unterstützen, so Schuppert.
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