Tauberphilharmonie

„Checker Tobi“ zu Gast in Weikersheim

TV-Star „Checker Tobi“ in Weikersheim: Im Fußball-Dress und mit ganz großem Sinfonieorchester brachte Tobi(as) Krell nicht nur seine Trillerpfeife mit, sondern jede Menge Wissenswertes über (Fußball-) Musik.

Von 
Michael Weber-Schwarz
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„Checker Tobi“ macht Lust auf klassische Musik: Ein prima Trainer für die Philharmonie-Zuhörer von morgen. © Michael Weber-Schwarz

Weikersheim. Der Star ist die Mannschaft: Das gilt für ein Sinfonieorchester wie die bekannte Württembergische Philharmonie Reutlingen ebenso, wie für ein Fußballteam bei der Europameisterschaft.

Doch wer ist in einem Orchester der Torhüter, wer spielt im Mittelfeld und wer gibt ganz vorne den Ton an? „Checker Tobi“ hat’s in Weikersheim am Montag vor insgesamt gut 1200 (vor allem jungen) Zuhörern gecheckt. Am Vormittag waren Schülerinnen und Schüler aus der ganzen Region Teil der Zuhör-, Rate- und Faktenckecher-Runden. Am Nachmittag gab’s das Ganze noch als öffentliches Familienkonzert. Die Weikersheimer Tauberphilharmonie: je ausverkauft, versteht sich.

Amy darf dirigieren: Großer Auftritt für die Markelsheimer Schülerin. © Michael Weber-Schwarz

Es war ein richtiger Hexenkessel, so wie in einem richtigen Fußballstadion: Der Checker coachte sein Schüler-Publikum erst einmal in Sachen Applaus: Bei den Musikstücken still sein. Und dann ohrenbetäubendes Klatschen, Fußtrampeln, die „Welle“ machen, Landesfähnchen schwenken.

Passend zur EM geht Wissensexperte Tobi Krell zusammen mit dem Orchester der Frage nach, wo genau die Gemeinsamkeiten, wo die Unterschiede zwischen der Welt des Fußballs und eines klassischen Orchesters liegen. Wie klingt zum Beispiel die Fankurve im Sinfoniekonzert, wie erkennt man den Spielführer? Dass in dem Thema reichlich Musik steckt, und zwar aus ganz Europa, versteht sich von selbst.

Welche Hymne, welches Land?

Jedes Land hat seine Hymne. Aber wer kennt sie? Italien? Nicht leicht. Frankreich? Kennt fast jeder. Deutschland: klar. Da kann man sogar lautstark mitsingen: „Einigkeit und Recht und Freiheit!“ Aber was ist dieses pompöse Stück gleich neben Großbritanniens „God save the King/Queen“? Es war Englands zweite – man sagt auch „heimliche“ – Nationalhymne. Sie ist der erste Satz einer Reihe von fünf sinfonischen Märschen von Edward Elgar und heißt „Land of Hope and Glory“, Mother of the Free. Land der Hoffnung und des Ruhmes, Mutter der freien Menschen also. Gemeint ist –natürlich – das ganze „British Commonwealth of Nations“.

Volles Haus mit „La Ola“ und ganz viel Applaus:Tobias Krell, die Reutlinger Philharmoniker (einmal nicht im schwarzen Anzug, sondern in Fußball-Shirts) mit Dirigent und „Schiedsrichter“ Hermes Helfricht. © Michael Weber-Schwarz

Tja, und so wird man mit jedem Musikstück immer ein wenig schlauer – und Freude macht das Zuhören und Instrumentenraten auch. Und weil sie schon recht viel übers Dirigieren weiß, darf Amy (aus Markelsheim) am Vormittag den Taktstock übernehmen und vor dem riesigen Publikum das ganze Fußball-, pardon, Sinfonieorchester dirigieren.

Europa besteht (nicht nur in der EM-Zeit) aus jeder Menge Länder. Es sind mittlerweile ziemlich viele, die als „EU“, der Gemeinschaft europäischer Staaten, zusammenarbeiten. Das klappt nicht immer ganz reibungslos, aber eine gemeinsame, wunderschöne Hymne haben die EU-Länder: Es ist der Schlussteil der berühmten neunten Sinfonie Ludwig van Beethovens „Ode an die Freude“. Dieses Stück gab’s zum Abschluss des Konzerts unter großem Applaus.

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Bad Mergentheim

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