Leserbrief - Zu „Einfach alle Aussagen des Landratsamtes kritiklos übernommen?“ (FN, 15. September) Brücken-Neubau ist kein Wunschkonzert

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Sehr geehrte Frau Leupold,

für den einen ist die Brücke Elpersheim ein „nüchternes technisches Bauwerk“ und andere würden dieses Bauwerk gerne als denkmalgeschützte Brücke einordnen. Aber eines hat diese Brücke in beiden Punkten gemeinsam. Es handelt sich um ein Bauwerk des Landkreises welches schon in den 90er Jahren mangelhaft eingestuft und auf eine Belastung von 24 Tonnen herabgesetzt wurde.

Diese Belastungsgrenze wurde nur deshalb geduldet, weil eine regelmäßige Überprüfung Grundlage dieser Freigabe voraussetzt. Der Landkreis hat eine Verkehrssicherungspflicht und muss die notwendigen und zumutbaren Vorkehrungen treffen, um Schäden anderer zu verhindern. Deshalb wurde ein Gutachten erstellt um dann die notwendigen Maßnahmen einzuordnen.

Auch wenn Sie es nicht gerne hören möchten, aber manchmal ist ein Ersatzneubau wirtschaftlicher und zielführender als eine Sanierung. Außerdem wurde der Brückenneubau mit dem Höchstsatz eines Sonderförderprogrammes des Landes Baden Württemberg gefördert und der Landkreis trägt einen nicht unerheblichen Betrag dazu bei. Was die Sanierung mit dem sogenannten RELAST-Reparatursystem der Firma X betrifft möchte ich anmerken, dass es hier ausschließlich um horizontale Sanierungen geht.

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Die ständige Kritik an diesem Neubau kann ich zwischenzeitlich nicht mehr nachvollziehen. Wir befinden uns doch nicht in einem Wunschkonzert wo jeder bekommt was er gerne hätte! Die einen möchten am liebsten die Brücke und Ortsdurchfahrt für Schwerlastverkehr sperren und andere trauern der Bogenbrücke hinterher obwohl viele derjenigen beim Überfahren der Brücke noch nicht einmal gemerkt haben, um welches Bauwerk es sich eigentlich handelt. Vielleicht steckt aber auch nur etwas Aktionismus dahinter.

Bei der ganzen Debatte sollte man nicht vergessen, dass auch Elpersheim von der Entwicklung im Industriegebiet Tauberhöhe profitiert hat und sich dadurch ortsansässige Firmen weiterentwickeln konnten. Ein Industriegebiet ist auch nur dann interessant, wenn die Infrastruktur passt. In Ihrem Leserbrief schreiben Sie weiterhin, dass Sie nie eine Aufforderung zur Einsichtnahme der Unterschriften erhalten haben? Da muss ich Ihnen aber deutlich widersprechen. Ich habe als Kreisrat und im Namen meiner Kreistagsfraktion FDP/BLW am 04. März 2020 schriftlich darum gebeten, dass uns diese Unterschriftenliste zur Verfügung gestellt wird. Hierzu erhielt ich bis zum heutigen Tag weder eine Antwort noch die Möglichkeit der Einsichtnahme dieser Liste. Oder ist diese Liste für mich als Mandatsträger und Mitentscheider des Ersatzneubaus aus Neutralitätsgründen auch nicht vorgesehen? Da sollte schon die Frage gestattet sein, welche Arroganz sich dahinter verbirgt. Und ich kann Sie beruhigen, das Landratsamt leidet genauso wenig an Gedächtnisschwund wie die Stadtverwaltung an „bedauerlichen Kommunikationsproblemen“. Der Ersatzneubau wurde in einer demokratischen Entscheidung getroffen und sollte jetzt auch mal endlich akzeptiert werden. Dieser Aktionismus einzelner Personen fördert weder die Gemeinschaft noch trägt er zu einem gemeinsamen Miteinander bei.