Weikersheim. Ein Blockkeizkraftwerk (BHKW) soll auf dem Wiesenhang zwischen Humboldtstraße und Silcherstraße oberhalb der Turnhalle gebaut werden. Vorgesehen sind in dem Zusammenhang Betriebsgebäude, Wärmepufferspeicher und Trafostation. Jetzt wurden auf Initiative der Stadt Weikersheim Anrainer informiert; abgeklopft wurde bei der Veranstaltung im Gymnasium auch, ob Bürger einen Anschluss an ihr Privathaus haben wollen.
Primär ist das Schulzentrum Nutznießer des Kraftwerks. Beschickt werden soll es mit lokal erzeugtem Gas der Anlage auf der Tauberhöhe. Die „Bioenergie Tauberhöhe“ ist ein Verbund an Kommandidisten, die vorwiegend aus Landwirten besteht, aber auch die Stadt ist beteiligt. Letztlich sieht das Betreiberkonstrukt für das neue Kraftwerk auf dem beschriebenen Sondergebiet so aus: Die Stadt Weikersheim verpachtet den Grund an die Biogas, die wiederum die Versorgung sicherzustellen hat. Erzeugt wird das Gas auf der Tauberhöhe. Über eine zu bauende Leitung wird es an das BHKW herangeführt und dort eingespeist. Aktuell ist vorgesehen, die Rohgasleitung über den Bereich Hof Aischland durch das angrenzende Wohngebiet hindurchzuführen. Um nicht mehrfach graben zu müssen, wäre es sinnvoll schon jetzt zu wissen, wer sich als Privathaushalt an das Kraftwerk anschließen lassen will. Man habe Hauseigentümer, für die ein Anschluss in Frage kommt, bereits angeschrieben.
Die Bioenergie hat bereits im Dezember den Zuschlag für das Projekt bekommen. Binnen zwei Jahren muss das Blockheizkraftwerk liefern, so sehen es die Modalitäten vor. Man rechne von Seiten der Stadt mit dem Anschluss der Schulen im ersten Quartal des Jahres 2027, so Klimamanager Andreas Fischer-Klärle auf Anfrage der FN-Redaktion.
Östlich neben dem Hauptgebäude soll ein turmartiger Wärmepufferspeicher mit einer Höhe von rund 16 Metern gebaut werden. Da das Gebäude teilweise in den Hang hinein gebaut wird, soll es nur etwa zur Hälfte sichtbar sein.
Die „Bioenergie Tauberhöhe“ muss dem aktuellen Sachstand nach nicht technisch erweitert oder umgebaut werden. Man müsse die Kapazitäten mit der vorhandenen Ausstattung aber hochfahren. Nötig wird allerdings eine Ausweitung der Lagerfläche für das Energiegut, sprich Biomasse.
Für die geplanten „Verbrennungsmotoranlagen“ des BHKW müssen fortlaufend Nachweise über die dauerhafte Einhaltung der Emissionsgrenzwerte für Stickstoffoxide, zum Beispiel über den kontinuierlichen effektiven Betrieb der Abgasreinigungseinrichtung, geführt werden. Auch der Lärmschutz muss gewährleistet sein. Es dürfen von der Anlage „keine impulshaltigen, tonalen und erhöhten tieffrequenten Geräuschanteile emittiert werden“.
Darüber hinaus ist das geplante BHKW Bestandteil, bzw. zentrale Voraussetzung zum Aufbau eines Nahwärmenetzes in der Kernstadt Weikersheim „zur Schaffung einer nachhaltigen, effizienten und umweltfreundlichen Energieinfrastruktur, die sowohl den Bedürfnissen der Verbraucher als auch den Zielen der Klimapolitik gerecht wird.“
Details zum Bebauungsplan finden sich unter dem Menüpunkt „Wirtschaft & Standort“ auf der Webseite der Stadt Weikersheim (Stichwort „Bebauungsplan Wärmezentrale Schulzentrum“).
Bei einem Vor-Ort-Termin Anfang 2024 hatte Landwirtschaftsminister Peter Hauk gefordert, Stadt und Bioenergie sollten für das jetzt zur Umsetzung stehende Projekt „einen klaren Zeitplan formulieren“. Er werde sich für das „Modellvorhaben“ einsetzen. Hauks sprach von einer „zukunftsweisenden Energiepartnerschaften zwischen Landwirtschaft, Energieversorger und Kommune.“
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