Impfaktion in der Weikersheimer Sporthalle - Vier Tage gegen Corona: Dr. Michels Praxisteam zieht komplett mit

Arztinitiative ermöglicht Impfmarathon in Weikersheim

Noch ehe die MPK am Donnerstag zu Beratungen über Maßnahmen zur Bekämpfung der vierten Corona-Welle zusammenfand, startete in Weikersheim ein Impfmarathon gegen Covid 19.

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ibra
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In der zur Impfarena umfunktionierten Sporthalle in Weikersheim finden sich viele Impfwillige ein. © Inge Braune

Weikersheim. Vier Tage lang täglich sieben Stunden impft das Praxisteam um den Allgemein- und Sportmediziner Joachim Michel regelrecht im Akkord gegen Corona an. Kaum hatten die ersten von der geplanten Impfaktion erfahren, breitete sich die Nachricht wie ein Lauffeuer in den sozialen Medien aus. „Die Termine waren ausgebucht, bevor überhaupt Information übers Amtsblatt und Plakate publiziert werden konnte,“ berichtet der engagierte Arzt. Gerade mal ein Plakat hatte das Team abends an der Praxistür aufgehängt, um bereits am Folgetag um die Mittagszeit Interessenten nur noch mitteilen zu können, dass bereits alle Termine vergeben seien.

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Täglich 580 Impfungen hat das Team geplant. Sie sind zu zwölft in der Sporthalle: Neben seiner Kollegin Swetlana Richter und dem Praxisteam hat der Arzt auch Familie und Freunde mobilisiert, um einen Beitrag zur Abwehr der tückischen Erkrankung zu leisten. Alle hätten sofort mitgezogen und sich bereitwillig für den Zusatzdienst am Wochenende zur Verfügung gestellt, berichtet er.

Für Erstaunen sorgte Michel in der Apotheke, über die er im Oktober die Großbestellung anleierte. Ob das wirklich klappen würde? Zwar war zu diesem Zeitpunkt auch der Biontech-Impfstoff noch nicht kontingentiert, doch Michel blieb vorsichtig: Ankündigen würde er die Aktion erst, wenn er den Impfstoff sicher habe.

Unterstützung zugesichert

Bürgermeister Klaus Kornberger sicherte sofort seine Unterstützung zu, blockte die Hallentermine und plante zusätzliche Hilfe aus dem Rathaus ein. „Einfach toll“, so Dr. Michel. Pünktlich um 9 Uhr früh am Donnerstag wurden die ersten Impflinge eingelassen. Dank perfektem Timing bei den Terminvergaben und vor Ort ebenso perfekter Organisation – Erfassung im Eingangsbereich, Unterlagencheck in der Sporthalle, Kurzaufklärung in Gruppen von 30 bis 40 Personen, Impfung in zwei Durchlauf-Kabinen – blieben die Wartezeiten im Rahmen. Manches Dankeschön – „Wow! Nur acht Minuten!“ – landete inzwischen schon auf Team-Handys.

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lra/gf
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Die Stimmung in der zur Impfarena umfunktionierten Sporthalle ist geprägt von einer Art konzentriert-ruhigen Heiterkeit. Impfinteressenten scheuten auch weitere Anfahrten nicht. „Die Menschen wollen mitmachen, als Patienten ebenso wie als Impfende,“ so der Arzt. Er hofft sehr, dass die jetzt erforderlichen Impfstoffe auch zügig an die Impfenden verteilt werden. Nur zu gern würden Michel und sein Team auch eine zweite derartige Impfaktion anbieten – sofern wieder der Zugriff auf eine so große Menge Impfstoff möglich sei. ibra

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