Rettungsdienst

Walldürn: Lücke in der Notfallversorgung wird geschlossen

Die Johanniter nehmen zum 1. Oktober eine Rettungswache am Geriatriezentrum in Walldürn in Betrieb. Welche Stadtteile davon besonders profitieren sollen.

Von 
Maren Greß
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Zum 1. Oktober geht eine neue Rettungswache der Johanniter am Geriatriezentrum in Walldürn in Betrieb. © Stadt Walldürn

Walldürn. Um im Ernstfall schnell Hilfe zu gewährleisten, geht zum 1. Oktober eine weitere Rettungswache im Neckar-Odenwald-Kreis in Betrieb: Der Rettungswagen der Johanniter ist ab nächster Woche Mittwoch zwölf Stunden pro Tag im Einsatz. Untergebracht ist er am Geriatriezentrum St. Josef in Walldürn.

Mit der neuen Rettungswache der Johanniter werde in Walldürn eine wichtige Lücke in der Notfallversorgung geschlossen, betont Bürgermeister Meikel Dörr gegenüber den FN. „Dass nun ein Fahrzeug direkt in Walldürn stationiert ist, bedeutet für die Bürgerinnen und Bürger mehr Sicherheit und schnellere Hilfe vor Ort“, so Dörr.

Grundsätzlich gilt: Wenn man den Notruf 112 wählt, wird der Rettungswagen mit der schnellsten Anfahrtszeit zum Einsatzort geschickt – unabhängig von der Hilfsorganisation, die ihn betreibt. Deshalb profitieren nach den Angaben des Bürgermeisters jetzt insbesondere die Stadtteile auf der Walldürner Höhe sowie Rippberg und Hornbach vom neuen Standort. Sie hatten bisher längere Anfahrtszeiten. „Die ,Helfer-vor-Ort‘ des DRK Walldürn haben diese Zeit in der Vergangenheit mit großem Einsatz überbrückt – dafür gilt ihnen mein ausdrücklicher Dank. Die neue Wache ist ein erster Schritt, um die Versorgung dauerhaft zu stärken und das Ehrenamt gezielt zu entlasten“, sagt der Bürgermeister.

Die Entscheidung fiel im Bereichsausschuss für den Rettungsdienst

Die Entscheidung, dass die Johanniter den Standort in Walldürn betreiben, fiel nach Angaben von Johanniter-Pressesprecherin Andrea Dosch im Bereichsausschuss für den Rettungsdienst. Neben den Johannitern habe sich auch der DRK-Kreisverband Mosbach um den neuen Standort in Walldürn beworben, heißt es auf FN-Nachfrage. Das Rote Kreuz habe schließlich den Zuschlag für die 24-Stunden-Vorhalteerweiterung am DRK-Rettungswachenstandort in Schefflenz erhalten, die Johanniter den Zuschlag für die neue Wache in der Wallfahrtsstadt. Für den DRK-Kreisverband sei das eine Entscheidung, die man so akzeptieren könne, so DRK-Kreisgeschäftsführer Guido Wenzel.

Für die Johanniter ist es die erste Rettungswache im Regionalverband Odenwald-Tauber. Deshalb musste dafür neues Personal eingestellt werden. „Die Rettungswache ist in einer Zwölf-Stunden-Tagschicht mit jeweils einem Rettungssanitäter und einem Notfallsanitäter besetzt. Neben eigenem Personal unterstützen in der Anfangsphase auch Kolleginnen und Kollegen von anderen Johanniter-Standorten und eigene Springer“, erklärt Dosch.

Rettungswagenstandort bietet gute Verkehrsanbindung

Der Standort am Geriatriezentrum sei laut Dosch ideal: „Er bietet eine gute Verkehrsanbindung und den direkten Kontakt zu anderen Bereichen des Gesundheitssektors.“ Es seien weitere Standorte im Gespräch gewesen, die Entscheidung fiel letztlich in Abstimmung mit den Krankenkassen. Am Geriatriezentrum waren nur wenige bauliche Maßnahmen notwendig. „Wir haben einen Unterstand für den Rettungswagen errichten lassen“, sagt Christian Seitz, stellvertretender Verwaltungsleiter des Krankenhausverbands Hardheim-Walldürn, im FN-Gespräch. Die Rettungskräfte seien während ihrer Schicht in den ehemaligen Räumen der sozialen Betreuung untergebracht. Diese seien planmäßig in den Neubau am Geriatriezentrum umgezogen. „Das war daher eine Win-Win-Situation für alle“, so Seitz.

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