Walldürn. Graue Wolken zogen über Walldürn, es war kalt und nass. Ans Schwimmengehen im Freibad dachte am vergangenen Montag keiner. Doch trotzdem herrschte im Walldürner Bad reges Treiben. Bei einer Wassertemperatur von 16 Grad tobten die Badegäste im großen sowie im Kinderbecken herum. Zum Saisonabschluss hatte Bademeister Felix Hercher die Idee, erstmals ein Hundeschwimmen in Walldürn zu organisieren. Die Besonderheit: Hundehalter dürfen nicht ins Wasser. Nur die Vierbeiner zählten zu den offiziellen Badegästen.
Der Regen oder auch die kühleren Temperaturen störten die Tiere nicht. Neben dem Schwimmbecken nutzten die Hunde auch den Außenbereich. „Es ist wirklich schön, weil die Hunde hier frei toben dürfen. Es ist eingezäunt und man muss sich keine Gedanken machen, dass am nächsten Eck ein Auto steht“, erklärte eine Hundebesitzerin gegenüber den Fränkischen Nachrichten.
Manche Hunde waren eher zaghaft und blieben dem Wasser fern. Andere sprangen, noch bevor das geliebte Spielzeug geworfen wurde, ins Wasser. „Unser Hund springt in jeden Bach und jeden See. Das kommt bei uns also oft vor, dass er sich im Wasser austoben kann“, sagte eine weitere Hundehalterin. Dies machte sich auch beim Aussteigen des Hundes aus dem Becken bemerkbar. Eine kleine Hilfestellung und schon war er wieder an Land.
Vierbeiner tobten sich beim ersten Hundeschwimmen im Freibad in Walldürn aus
Den Tieren war es möglich, nach Herzenslust herumzutoben. Natürlich durften sie nichts anbeißen oder kaputt machen. Deshalb waren auch nur Hunde mit eine vorgezeigten Hundemarke erlaubt und die Hundehalter hatte trotz der vielen Freiheiten immer ein Auge auf ihre Vierbeiner. Auffällig waren die teilnehmenden Hunderassen. Zum größten Teil kamen Hundehalter mit ihren Labradoren. Dies liegt jedoch in der Natur der Rasse: Labradore schwimmen sehr gerne. Das bestätigten die Tiere im Walldürner Schwimmbecken. Insgesamt waren 26 Hunde vor Ort. „Es hat alles sehr gut geklappt“, informierte Sina Berberich, Leiterin der Stabstelle Bürgermeister.
Schonendes Wasser für das Fell - ohne Chlor
Um den Hunden einen angenehmen Badespaß zu ermöglichen, hat sich Felix Hercher gleich mehrere Gedanken gemacht. Zum einen war das Wasser nahezu chlorfrei und zum anderen hat der Walldürner Bauhof eine Rampe gebaut, die an einer Einstiegsleiter befestigt war. Denn den Hunden wäre es im Schwimmerbecken sonst nicht möglich gewesen, aus dem Becken zu steigen. „Ich wollte, dass die Hunde nicht immer an die Treppe im Nichtschwimmerbecken zurückschwimmen müssen“, betonte Hercher.
Bürgermeister Meikel Dörr begrüßte die Idee des Bademeisters und überließ ihm freie Hand. „Die Freibadsaison ist vorbei und das Wasser wird im Frühjahr sowieso gewechselt. Es sprach nichts gegen so eine Aktion“, sagte Dörr. Das Freibad bleibe über den Winter nämlich mit Wasser gefüllt, da sonst Quellwasser gegen die Wände drücke und damit Schäden entstehen können, erklärte der Bürgermeister. Außerdem verirre sich auch mal die ein oder andere Maus über die kältere Jahreszeit ins Wasser.
„Im Frühjahr lassen wir das Wasser ab, reinigen und desinfizieren das Becken und füllen es mit frischem Wasser wieder auf“, ergänzte Hercher. Die Idee hatte Hercher, da es im Miltenberger Raum zum Beispiel schon öfter ein Hundeschwimmen gab. Die Aktion adaptierte er für Walldürn – und das mit Erfolg.
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