Walldürn. Das Unternehmen Global Tooling Engineering Deutschland (GTE) ist von Giebelstadt bei Würzburg nach Walldürn gezogen und hat sein neues Büro eröffnet. Der Grund für den Umzug sei zum einen die Vergrößerung der Büroräume gewesen, erklärt Geschäftsführer Matthias Baumbusch im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten. „In Giebelstadt hatten wir ein kleineres Büro mit etwa 60 Quadratmetern. Hier sind es jetzt 220“, sagt er. Das Büro in Walldürn bestehe weiterhin aus den sechs Mitarbeitern, die bereits in Giebelstadt für GTE tätig waren.
Zum anderen habe für Baumbusch auch die Heimatnähe eine Rolle gespielt. Dabei habe sich für den Walldürner Geschäftsführer der Neubau des „Gesundheitszentrums am Limes“ und die darin entstandenen Büroflächen angeboten.
Seit 2016 in Europa
GTE besteht bereits seit 2010 in China. Seit 2016 ist das Unternehmen in Europa am Standort Giebelstadt vertreten. Gegründet hat Baumbusch das Unternehmen in Europa zusammen mit seinem Partner Gao Zhiqiang, welcher vor allem die Geschäfte in China übernimmt. „Unser Hauptkunde war ITW in Röttingen. Deshalb waren wir auch in Giebelstadt. Wie überall auch, hat sich ITW ein wenig umstrukturiert. Jetzt haben wir uns hier gut zurecht gefunden und letztendlich wollen wir auch in andere Sparten gehen“, betont der Geschäftsführer.
Das Unternehmen ist in verschiedenen Bereichen tätig. „Primär stellen wir Spritzgusswerkzeug her“, betont Baumbusch. Deshalb sei 2018 auch eine eigene Kunststoffspritzerei in China gebaut worden. „Wir machen viel im Bereich Betankungssysteme. Das ist unser Kernprodukt, bestehend aus Zweikomponentenkonststoffen. Damit sind wir groß geworden“, erklärt er. Die „Charge-Boards“ sind die Kunststoffteile, die sich hinter dem Tankdeckel an den Fahrzeugen befinden. „Da haben wir durchaus den Vorteil, dass es immer mehr verschiedenen Mulden gibt: Benzin, Diesel, Harnstoff, E-Ladetechnik, Hybrid“, ergänzt er. Außerdem produziere GTE auch die Teile der Konstruktionen für 5G-Antennen oder flächenbündige Fahrzeugtürgriffe. Des Weiteren vertreibe das Unternehmen auch Zukaufteile, wie Federn oder Bolzen.
Vertrieb und Produktion
Das GTE-Büro in Walldürn beschäftigt sich vor allem mit dem Vertrieb, während die Produktion in Shanghai stattfindet. „Auch in China wollen wir uns vergrößern“, erklärt Baumbusch. Ende 2025 soll mit dem Neubau einer Produktionshalle begonnen werden. „Das neue Werk soll dann 15 000 Quadratmeter groß werden. Unser aktuelles Werk ist 5000 Quadratmeter groß“, ergänzt er. Dies zeige das Wachstum des Unternehmens, die Nachfrage und auch, dass GTE zukunftsorientiert handele.
Der Umsatz des Unternehmens liege aktuell bei etwa 16 Millionen Euro im Jahr. Während GTE aktuell etwa 80 Prozent in der Automobilindustrie erwirtschaftet, verfolge Baumbusch mit seinem Team ein klares Ziel: In zehn Jahren soll GTE etwa 50 Prozent des Umsatzes aus der Automobilindustrie beziehen, 30 Prozent aus der Konsumindustrie und 20 Prozent aus der Möbelindustrie.
Dabei wolle er Kunden, wie beispielsweise Vorwerk oder Braun, für die Technologie von GTE gewinnen. In Bereichen wie der Möbelindustrie sei man ebenfalls schon einen Schritt weiter. Beispielsweise habe das Unternehmen spezielle Türdämpfer entwickelt, wofür GTE auch das Patent besitzt.
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/wallduern_artikel,-wallduern-wallduern-gte-schlaegt-neue-wege-ein-_arid,2247020.html