Geo- Naturpark Bergstraße-Odenwald

Walldürn: Geopark-Begleiter zeigen die Vielfalt der Region

Zwischen Orchideen und alten Brunnen entdecken Besucher die Schönheit der Natur in Walldürn und der Umgebung. Die Geopark-Vor-Ort-Begleiter machen als Experten das Unsichtbare sichtbar.

Von 
Stefanie Čabraja
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Zum Geo-Naturpark gehört zum Beispiel der „Limeslehrpfad“. Führungen werden auch zu diesem Thema angeboten. © Stefanie Čabraja

Walldürn. Ein Spaziergang zwischen den Feldern oder im Wald und plötzlich entdeckt man ganz unscheinbar eine Blume, die man zuvor noch nie gesehen hat. Im Internet findet man jedoch nichts darüber, weil man gar nicht weiß, wonach man suchen soll. Im schlimmsten Fall läuft man sogar einfach daran vorbei und bemerkt die besondere Blume gar nicht, da der Blick für die Einzigartigkeit und gleichzeitig die Vielfalt unserer Region fehlt. Möglicherweise wächst genau diese Blume im eigenen Garten, die Pflanze gleicht ohne eine Blüte jedoch mehr einem Unkraut und man mäht sie einfach weg.

Das sind Situationen, die Monika Frisch regelmäßig zu hören bekommt. Sie ist Vor-Ort-Begleiterin im Team des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald und bietet zum Beispiel eine „Orchideen, Heilkräuter und Blütenpracht“-Führung an, die genau auf das scheinbare Unkraut ausgelegt ist. „Ich sehe es als unsere Aufgabe, den Leuten die Augen zu öffnen“, fasst sie die Arbeit der Geopark-vor-Ort-Begleiter zusammen.

Die Vielfalt der Region entdecken

Das Geo-Naturpark Informationszentrum in Walldürn liegt zusammen mit den Nachbargemeinden Hardheim, Höpfingen und Buchen in einem Kontrastgebiet. Hier grenzen Muschelkalk und Buntsandstein direkt aufeinander. Dadurch haben sich zwei unterschiedliche Landschaften herausgebildet. Das erklärt auch zahlreiche Gegebenheiten in der Natur sowie der Geschichte der Region. Eine vielfältige Auswahl an Themen hat sich durch diese Gegebenheiten im Geopark-Angebot entwickelt.

Früher fanden die Führungen der Vor-Ort-Begleiter in regelmäßigen Abständen statt. Das ändert sich nun. Die Führungen und Aktionen werden nur noch auf Anfrage organisiert. Das haben die Vor-Ort-Begleiter bei Daniela Ardnold, Sachbearbeiterin des Gemeindeverwaltungsverbands Hardheim-Walldürn angeregt, die für die Koordination des Informationszentrums zuständig ist. Hinter jeder Führung stecke viel Vorbereitung und Arbeit und diese solle sich auch lohnen. Die Führungen sind dabei für alle Interessierten ausgelegt und eignen sich als abwechslungsreiches Familienevent, Geschenk zu besonderen Anlässen oder auch für Schulen und Jugendherbergen.

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Stefanie Čabraja
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Zu den aktuell aktiven Begleitern zählen:

Monika Frisch: Sie ist neben den Orchideen- und Heilkräuterführungen unter anderem als Limes-Ciccerone und Streuobstwiesenpädaogin unterwegs.

Erik Enders: Enders führt zum Thema Wasserversorgung. Dabei geht es um Brunnen, Mühlen und Pumpen. Zwischen Walldürn und Hornbach erklärt er, wie früher Wasser ohne Motoren in das Höhenort gebracht wurde. Die Kulturgeschichten des Tals sind ebenfalls Bestandteil der Führung.

Julian Bauer: Er betreut die Lambachpumpe in Hornbach, die eine Rolle in der Wasserversorgung spielte. Außerdem ist er in Rippberg vielfältig engagiert.

Georg Hussong: Neben seinem Engagement im Walldürner Heimat- und Museumsverein beschäftigt sich Hussong mit den Römern und organisiert unter anderem Ferienprogramme zum Thema Steinzeit und Römer.

Gerhard Friedrich: Friedrich bietet Nachtwächterführungen in Walldürn sowie Orchideenführungen in Waldstetten an und ist „Spezialist“ für Sagen und Anekdoten.

Yvonne Wolfmüller: Hardheim gehört zu Wolfmüllers Fachbereich. Dazu zählen Nachtwächterführungen und Aktionen rund um Mühlen, Ritter und Raketen.

Margarete Strachon: Sie organisierte bislang Führungen in der Rippberger Bergkirche.

Thomas Baunach: Er ist ansprechpartner für Stadtführungen in Walldürn und die faszinierende „Kerzenschein und Lichterglanz, Basilika bei Nacht“-Führung. Außerdem ist er im Odenwälder Freilandmuseum als Gästeführer aktiv.

Wilfried Schneider: Der ehemalige Industriedesigner ist Geopark-Ranger. Durch seinen früheren Beruf ist er ein Erfindergeist. Das spiegelt sich in seinem Programm wider. Mit seinem Hund gestaltet er zum Beispiel Bastel- und Experimentieraktionen für Kinder oder ist an Bächen und im Wald mit seinen Gruppen auf Entdeckertour.

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