Walldürn. Ein Konzert des Blechbläserquintetts „Brass Collection“ fand am Sonntagnachmittag im Pfarrsaal der katholischen Kirchengemeinde in Walldürn statt. Zu Gehör gebracht wurden in den folgenden eineinhalb Stunden konzertante Werke – von der Klassik bis hin zur Moderne –, von Ralf Richter, Bernd Heß (beide Trompete), Matthias Nonnermacher (Waldhorn), Heidi Fabrig (Posaune) und Jürgen Nunner (Tuba). Die musikalische Leitung hatte Bernd Heß von der Städtischen Musikschule.
Zum Auftakt des ersten Konzertteiles war das „Präludium in D“ BWV 532,1“ von Johann Sebastian Bach zu hören. Es wurde in hervorragender Weise dargeboten von Matthias Nonnenmacher in einem tollen Arrangement für ein Blechbläserquintett.
Die in einem Arrangement von David Sabourin zu hörende „Second Military Suite in F“ von Gustav Holst umfasste vier Sätze, wobei die ersten drei Sätze hierbei englische Volkslied-Melodien zitierten. Der eröffnende „March“ basierte auf einem Moris Dance und den beiden Liedern „Swansea Torn“ und Claudy Banks“.
Dem zweiten Satz „Song without words“ lag dann „I’ll Love My Love“ zugrunde, während Holst im dritten Satz „Song of the Blacksmith“ die Hammerschläge auf dem Amboss deutlich imitierte. Der vierte und somit letzte Satz „Fantasia on the Dargosan“ wiederholte dann eine alte Tanzmelodie aus „Playford’s Dancing“ Master“ viele Male, bevor diese dann zu einem Kontrapunkt von „Greensleeves“ wurde.
Anschließend präsentierte sich die „Brass Collection“ mit den „Fünf Skizzen“ von Frank Conrad, einer Sammlung von geschaffenen Musikstücken, die so unterschiedlich wie unterhaltsam waren.
Der erste Satz zeigte sich seinem Namen entsprechend „Lebhaft“ und von der rhythmischen Seite. Mit dem zweiten Satz „Zur Dämmerung“ kehrte dann Ruhe und Gefühl ein, bevor die Konzertbesucher die „Acorde Brasileira“ dann auf eine Reise in das temperamentvolle Südamerika entführte. Romantisch und unbeschwert wurde es dann im vierten Satz mit dem „Lied ohne Namen“, den Abschluss bildete das belebte und gewitzte „Vivace“.
Südamerikanische Rhythmen
Mit „Shepherd’s Hey“ – einer traditionellen englischen Morris-Tanz-Melodie –, komponiert von dem australischen Komponisten Percy Aldridge Grainger und in einem Arrangement von Michael Allen dargeboten, verabschiedete sich das Quintett in die wohlverdiente Pause.
Anschließend wurde das Programm mit dem „Glenn-Miller-Songbook“ und dem dabei immer wieder herauszuhörenden charakteristischen Glenn-Miller-Sound, einem Medley von Big-Band-Nummern aus der Zeit um 1940 wie „Moonlight Serenade“, „A String of Pearls“, „Danny Boy“, „American Patrol“, „At Last“ und „In the Mood“.
Nach Brasilien entführte „Tico Tico vo Fubà“ von Zequinha de Abreu, zu hören in einem Arrangement von David Marlatt.
Den südamerikanischen Rhythmen folgend war „Soul Bossa Nova“ von Quincy Jones in einem Arrangement von John Wasson zu hören.
Von Gerald Marks/Billy Byers stammte das in einem Arrangement von Matthias Nonnenmacher im Stil von Count Basie gespielte „All of Me“, das vor allem durch die Interpretation von Louis Armstrong schon im Jahr 1932 zu einem großen Hit wurde.
Zugabe gefordert
Zum Abschluss des Konzerts wartete die „Brass Collection“ dann noch mit „Mexican Hat Dance“ – dem mexikanischen Nationaltanz – in einem Arrangement von Harald Kullmann, Musiker, Dirigent und Arrangeur aus Würzburg, das noch Anspielungen an andere Melodien wie den „Sousa-Marsch“ aus der „Second Military Suite in F“ von Gustav Holst aufnimmt.
Mit langanhaltendem Schlussapplaus der vielen Besucher wurden die Ensemblemitglieder nach deren persönlicher Vorstellung durch Jürgen Nunner und „Leader“ Bernd Heß von der Konzertbühne verabschiedet – jedoch nicht ohne eine Zugabe: „Buglers Holiday“ (Hornisten-Ferien) von Leroy Anderson.
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