Walldürn. Das Logistikbataillon 461 hat einen neuen Kommandeur. Bei einem Appell auf dem Wallfahrtsplatz wurde am Donnerstag Oberstleutnant Hans Peter Fennel von seinem Kommando entbunden. Neuer Kommandeur ist Oberstleutnant Volker Kuhlmann. Fennel wird künftig im deutschen Anteil Stab multinationales Korps (Nordost) in Stettin Dienst tun.
Nach dem Einzug der Fahnenabordnung und des Ehrenzugs und dem musikalischen Auftakt durch das Bundespolizeimusikkorps München begrüßte Oberstleutnant Fennel zahlreiche Gäste der Veranstaltung. "Heute ist für mich ein schwerer Tag", sagte der sichtlich bewegte Offizier. Nach zwei Jahren und zwei Monaten als Kommandeur des Logistikbataillons heiße es loslassen und das Kommando und die Verantwortung für die Soldaten abzugeben. "Dies fällt mir nicht leicht, denn sie sind mir alle in der gemeinsamen Zeit ans Herz gewachsen."
Man habe zwei fordernde, ereignisreiche und vor allem erfolgreiche Jahre miteinander verbracht, "deren Höhepunkt sicher der Einsatz in Afghanistan im vergangenen Jahr war". Und weiter: "Ich habe mich in all dieser Zeit stets auf sie verlassen können."
Ein Bataillon sei für einen Soldaten militärische Heimat auf Zeit. Rundum wohl fühlen könne man sich dabei nur, wenn auch außerhalb des Kasernenzauns ein Klima des Willkommenseins und des guten Miteinanders herrsche. "Das war hier in Walldürn und darüber hinaus in der Region stets der Fall. Die herzliche und offene Art, wie sie mit ihrer Bundeswehr umgehen, macht es uns Soldaten und unseren Familien leicht, hier heimisch zu werden und uns gut aufgehoben zu fühlen." Abschließend appellierte Fennel, seinem Nachfolger die gleiche Offenheit, Loyalität und Kameradschaft entgegenzubringen.
Bürgermeister Markus Günther sagte, der Bundeswehrstandort Walldürn leiste einen wesentlichen Beitrag zur Strukturverbesserung und Wirtschaftsförderung des Raumes. "Er hat das Wirtschaftsleben unseres Gebietes maßgeblich beeinflusst und gestärkt und ist von immenser wirtschaftlicher Bedeutung für die Stadt Walldürn." Er hob ebenfalls das gute Miteinander von Bevölkerung und Truppe hervor. Zu dieser guten, problemlosen Zusammenarbeit und dem freundschaftlichen Verhältnis habe Oberstleutnant Fennel maßgeblich beigetragen. "Wir werden mit Ihnen eine liebenswürdige Persönlichkeit in unserer Stadt verlieren. Der Name Oberstleutnant Fennel wird mit dem Standort Walldürn fest verbunden bleiben", so der Bürgermeister. Dem neuen Kommandeur bot er Unterstützung und Zusammenarbeit an.
Oberst Friedrich Karl Engelhardt, Kommandeur des Logistikregiments 47, sagte, die große Aufgabe jedes Kommandeurs sei es, anvertraute Menschen zu führen, in Teilen auch zu erziehen, auf einen Einsatz vorzubereiten und für den Einsatz auszubilden. "Der Kommandeur ist derjenige, der Forderungen stellt, der Schwerpunkte setzt, der Richtung und Tempo bestimmt. Dabei schafft nicht das Auftreten als kühler, rationaler Analytiker Vertrauen, sondern das persönliche Vorleben ist hier entscheidend. Dadurch gewinnt man das Vertrauen und den Respekt seiner Soldaten."
Leistungsfähigkeit gesteigert
In den gut zwei Jahren als Kommandeur des Logistikbataillons 461 seien Oberstleutnant Fennel ständig rund 750 Soldatinnen und Soldaten, zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstellt gewesen, "die stets im Mittelpunkt Ihrer fordernden Aufgabe standen". Und weiter: "Sie haben ihre Truppe geprägt und ihren Leistungswillen wie auch ihre Leistungsfähigkeit gesteigert. Sie haben den schwierigen Spagat von Verantwortung für Leib und Leben ihrer Soldaten sowie Einsatzverpflichtung und Auftragserfüllung gemeistert."
Das Logistikbataillon 461 habe in den letzten zwei Jahren, wiederum unter äußerst fordernden Rahmenbedingungen, in beeindruckender Weise Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt und Oberstleutnant Fennel als Bataillonskommandeur habe die Soldaten mit klarer Zielsetzung geführt, so der Oberst.
In seinen Dank bezog der Oberst ausdrücklich alle Soldatinnen, Soldaten und zivilen Angehörigen des Bataillons mit ein. Ohne deren großes Engagement und Leistungsbereitschaft im Sinne bester soldatischer Tugenden wäre all das Erreichte nicht möglich gewesen. Und der neue Kommandeur verfüge über beste Voraussetzungen für die Führung des Bataillons.
Anschließend entband Oberst Engelhardt Oberstleutnant Fennel von seinem Kommando und übergab das Bataillon an Oberstleutnant Kuhlmann. Durch die Übergabe der Truppenfahne vom alten an den neuen Kommandeur wurde das auch nach außen symbolisiert.
Der Appell endete mit der Nationalhymne. In der Nibelungenkaserne folgte noch ein Empfang, bei dem Landrat Dr. Achim Brötel dem scheidenden Kommandeur bestätigte, "wir haben sie als einen Kommandeur kennen- und schätzen gelernt, dem die Tätigkeit in Walldürn nicht nur irgendeine Verwendung, sondern vielmehr echte Aufgabe und Berufung war". Oberstleutnant Fennel habe auch außerhalb der Kaserne die Bundeswehr mit einer hohen Präsenz vertreten. "Auf sie war Verlass, wenn sie gebraucht wurden."
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