Walldürn. „kunstreich e.V.“ zeigt die Ausstellung „Sanfte Kräfte“ in der Galerie „Fürwahr“. Die Herbst/Winterausstellung wird am Sonntag, 17. September, um 10.30 Uhr in der Galerie eröffnet. Ein Künstlerinnengespräch findet bereits am Samstag, 16. September, ab 18.30 Uhr statt.
Die Künstlerinnen Anikó Keleti und Ágnes Regös aus Budapest zeigen im Zeitraum bis 17. Dezember ihre Arbeiten. Die beiden Frauen aus Budapest präsentieren die Kunst der Malerei, Zeichnung und Collage unter dem Thema „Sanfte Kräfte“.
Anikó Keleti, in Budapest geboren, studierte nach dem Abitur ab 1964 in Wien an der Akademie für Angewandte Kunst. Wolfgang Hutter, einer der Mitbegründer der Wiener Schule des Fantastischen Realismus nahm sie in seine Meisterklasse auf. Ihr Diplom machte sie 1969 zum Thema Fresco-Technik.
Im gleichen Jahr heiratete sie den deutschen Bühnenbildner Haitger Böken und zog mit ihm nach Süddeutschland. Gemeinsam arbeiteten die beiden in zahlreichen Stadttheatern. Vorrangig war Anikó Keleti in den Malersälen der Schauspielhäuser tätig, aber auch ihre Kostümentwürfe waren bald sehr gefragt.
Bereits in Wien setzte sie sich mit der Lehre Rudolf Steiners auseinander. Eine Ausbildung in Blaubeuren mit anthroposophischem Ansatz befähigt sie seit 1980 als Mal-Therapeutin zu arbeiten. Viele Jahre war sie in Tübingen therapeutisch tätig. 2009 wieder zurück nach Ungarn gezogen, hält sie bis heute Kontakte zu Künstlern und Freunden im süddeutschen Raum.
Ágnes Regös wurde 1958 in Tokaj geboren. In die ungarische Stadt, die auch durch ihren Wein berühmt ist, kamen in den 50er und 60er Jahren viele Künstler aus Budapest. Als junge Frau konnte Ágnes Regös dort in einer Künstlergruppe, die avantgardistische Ideen verfolgte, erste Anleitungen erhalten und lernen. Nach dem Abitur studierte sie an der Hochschule in Nyiregyhaza Zeichnen und Mathematik um danach in Pécs an der Universität im Fachbereich Kunst ihre Ausbildung zu vervollständigen. Seither wirkt sie am Fachgymnasium in Szazhalombatta als Kunstlehrerin.
Ihre Bilder sind fein komponiert, collagehaft. Teilweise verwendet sie Mörtel und andere Baustoffe für Relief-Modellagen. In der jüngsten Vergangenheit hat Ágnes Regös auch die Computertechnik für ihre künstlerischen Arbeiten entdeckt, was ihr, nach eigener Aussage, sehr viel Spaß bereitet. Sie zeigt regelmäßig ihre aktuellen Arbeiten in Ausstellungen in Ungarn.
Ungarischer Wein
Die Veranstaltung in der Galerie wird bereits durch ein Künstlergespräch am Samstagabend, 16. September, zur Langen Museumsnacht in Walldürn ab 18.30 Uhr „vorbereitet“, zu dem alle Interessierten bei freiem Eintritt willkommen sind. Anikó Keleti und Ágnes Regös freuen sich sehr auf Gäste und Kunstfreunde. Die beiden haben als Geschenk – auch sehr zur Freude des kunstreich-Vereins – für diesen Abend einen Weinausschank mit ungarischen Weinen mit nach Deutschland gebracht. Sie hoffen auf einen angeregten Austausch.
Musikalisch wird Oona Böken an der Harfe agieren; zur Sonntags-Eröffnungsmatinee ist sie ein weiteres Mal zu hören. Die junge Musikerin reist aus dem Rhein-Main-Raum an. pm
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