Walldürn. Fast scheint es, als habe die Gesellschaft in dieser schnelllebigen und medialen Welt vergessen, wie magisch diese Momente sein können, wenn ein versierter Vorleser die Zuhörer mit in fremde Welten entführt; wie es sich anfühlt, wenn man gebannt an den Lippen des Vorlesenden hängt, der nicht nur Spannendes zu erzählen, sondern auch die Stimme je nach Person zu modulieren versteht.
Momente geschenkt
Umso schöner ist es, wenn solche Momente geschenkt werden. Deshalb ist es so erfreulich, dass an der Konrad-von-Dürn-Realschule Walldürn nicht nur der Vorlesewettbewerb für die sechsten Klassen durchgeführt wurde, sondern auch auf Einladung von Deutschlehrerin Lena Muhn mit Dr. Hans-Bernhard Petermann ein echter „Lese-Entertainer“ eine interaktive Vorlesestunde mit den 5. und 6. Klassen inszenierte.
Gut vorbereitet
Wie jedes Jahr galt es, den vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels ausgelobten Vorlesewettbewerb bereits im Unterricht gut vorzubereiten. Entsprechend gaben Lena Muhn, Alev Bozdemir und Jochen Stich im Deutschunterricht viele Tipps und trainierten mit den Sechstklässlern flüssiges und betontes Lesen, bevor sie innerhalb der Klassen die besten Vorleser ermittelten.
Aufregender war natürlich dann für Maria Lade, Jonathan Hanak (beide 6a), Eric Gojani, Lisa Berlin (beide 6b) und die Klassensieger der 6c, Lara Weber und Benjamin Stich, als sie in der Stadtbibliothek vor allen Sechstklässlern und einer Jury ihr Können unter Beweis stellen sollten. Bibliothekarin Bianca Fürst hatte alles perfekt vorbereitet und die Jury mit Elke Gramlich, Dorothea Link und Martin Heß hatte keine leichte Aufgabe bei sechs so starken Lesern.
Fertigkeit gezeigt
Diese lasen zunächst aus einem selbst gewählten Jugendbuch eine zuvor geübte Passage vor, bevor sie mit einem ihnen unbekannten Text ihre Lesefertigkeit zeigen mussten. Am Ende hatte Lisa Berlin (6b) mit „Warrior Cats – in die Wildnis“ die Jury von sich überzeugen können und darf im Februar die Realschule beim Kreisentscheid in Mosbach vertreten.
Lesekultur fördern
Aber hat nicht jedes Kind den Zugang zur Welt des Lesens und der Bücher für sich entdeckt – Bücherwürmer wissen, was ihm dann entgeht. Diesem Umstand versucht der Verein „LeseLeben“ Heidelberg, ein Verein zur Förderung der Lesekultur bei Kindern, entgegenzuwirken. Dr. Hans-Bernhard Petermann als Mitbegründer und Vorsitzender dieses Vereins sagte gerne zu, als Deutschlehrerin Lena Muhn ihn nach Walldürn eingeladen hatte. Man spürte sofort, dass hier ein Mensch mit Herzblut die Liebe zum Lesen vermitteln möchte: Erzählend – manchmal theatralisch – las er aus Torben Kuhlmanns „Armstrong“ beziehungsweise „Lindberg“ oder Ulrike Werners „Bommelböhmer und Schnauze“ vor. Die Walldürner Realschüler waren gebannt und begeistert beim interaktiven Lesen der Abenteuer von mutigen Mäusen, ängstlichen Elefanten und mürrischen Ratten dabei. Eine kurzweilige Unterrichtsstunde war es in jedem Fall – und vielleicht ja auch ein Anstoß, selbst mal wieder zu lesen oder sogar vorzulesen. pm
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