Kiwanisclub Buchen-Walldürn

„Klangfarben der Saxophone“ war das Motto

Benefizkonzert mit dem „Sax’emble“ des Saxophonorchesters Kloster Schöntal

Von 
Bernd Stieglmeier
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Das „Sax’emble“ des Saxophonorchesters Kloster Schöntal begeisterte bei seinem Benefizkonzert im Jugend- und Kulturzentrum „Alter Schlachthof“. © Bernd Stieglmeier

Walldürn. Das vom Kiwanisclub Buchen-Walldürn im Jugend- und Kulturzentrum „Alter Schlachthof“ unter dem Thema „Klangfarben der Saxofone“ veranstaltete knapp zweistündige Benefizkonzert mit dem Saxofonorchester „Kloster Schöntal“ war sehr gut besucht.

Wie die Präsidentin des Kiwanisclubs, Elke Altenberend (Osterburken), erklärte, sei im Januar 2023 das Projekt „sax’emble“ in seiner jetzigen Form entstanden. Es setzt sich zusammen aus fünf Stimmen – vom strahlendem Sopran über die warmen Töne der beiden Altsaxofon-Stimmen und der reichen Klangfarbe des Tenorregisters bis hin zum kraftvollen Bass, der durch Baritonsaxofon und Bassklarinette repräsentiert wird.

Neben der außergewöhnlichen Zusammensetzung und der dadurch entstehenden klanglichen Vielfalt beeindrucke das Ensemble durch die Auswahl der Musikstücke – von Barock über Klassik bis hin zur Moderne. Ziel sei es, die Schönheit und Vielseitigkeit der Saxofone einem breiten Publikum näherzubringen.

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Wie Dirigent Marcel Möhler, der auch als Moderator durch das Programm führte, erklärte, sei „Klangfarben“ das passende Motto für ein solches Saxophonkonzert, denn: Das Saxophon, ein Instrument mit einer erstaunlichen Bandbreite an Tönen und Stimmungen, schaffe es wie kein anderes, eine Vielfalt an Klangnuancen zu erzeugen. Die Konzertbesucher forderte er auf, sich von den musikalischen Farben und Facetten, die das „Sax’emble“ für sie vorbereitet habe, verzaubern zu lassen..

Das „Sax’emble“ eröffnete den Reigen der Instrumentaldarbietungen mit dem „Prelude“ zur Oper Carmen von Georg Bizet – und somit mit einer musikalischen Fiesta, die die Zuhörer auf eine wilde Fahrt durch die Straßen von Sevilla mitnahm – voller Leidenschaft und Intrigen.

Mit dem Adagio in B-Dur KV 411 von Wolfgang Amadeus Mozart folgte ein wahrer Ohrenschmaus, der die Zuhörer in eine Welt edler Melodien und wohliger Klänge entführte und auf eine Reise durch die sanften Wellen der klassischen Musik mitnahm.

Die in einem Arrangement von Albert Loritz dargebotenen „Vier Miniaturen“ von Carl Philipp Emanuel Bach wirkten wie ein Quartett musikalischer Edelsteine, die mit raffinierter Eleganz und subtiler Schönheit funkelten. Die Miniaturen boten einen faszinierenden Einblick in die Musik des 18. Jahrhunderts und zeigten eindrucksvoll, wie sich der Übergang von der Barockmusik zur Klassik vollzogen hat. Mit ihren eleganten Melodien, lebendigen Harmonien und ihrer emotionalen Aus-druckskraft spiegelten sie die Vielfalt und Lebendigkeit der Musik jener Zeit wider.

Der „Ungarische Tanz Nr. 6“ des berühmten deutschen Komponisten Johannes Brahms gehört zu einer Sammlung von 21 Tänzen, die ursprünglich für Klavier zu vier Hände komponiert wurden und die auf ungarischer Volksmusik basieren und für ihre lebendigen Rhythmen und leidenschaftlichen Melodien bekannt sind. Dieser „Ungarische Tanz Nr. 6“ zeichnete sich durch seine mitreißende Energie und sein lebhaftes Tempo aus – mit Musik voller Schwung und Leidenschaft und mit einer mitreißenden und begeisternden Melodie voller Kontraste – von lyrischen Passagen bis hin zu wilden und virtuosen Abschnitten. Mit der „Passacaille in g-Moll“ von Georg Friedrich Händel als „Lust auf ein musikalisches Abenteuer“ ging es dann in die Pause. Händel wählte bei dieser „Passacaille g-Moll eine einfache Basslinie, die er sehr oft variierte – von melancholisch bis majestätisch. Jede Variation überraschte immer wieder aufs Neue. Eine wahre musikalische Achterbahn.

Mit dem „Rockin’ Rondo“ von Albert Loritz begrüßten Dirigent Marcel Möhler und die 18 Saxophonisten die Konzertbesucher nach der Pause wieder zurück im Konzertsaal. Dieses Stück, vom ehemaligen Leiter Albert Loritz komponiert, im klassischen Stil gehalten, motivisch und harmonisch der Unterhaltungsmusik angenähert und durch seine pochenden und mit etlichen Synkopen angereicherte Rhythmik an Elemente der Rockmusik erinnernd, wirkte besonders durch den Kontrast von einhämmernden Tonrepetitionen und Phrasen mit langen Legato-Linien.

Mit der „Mazurka op. 68 Nr. 1“, dargeboten in Form eines Arrangements von Albert Loritz, bekamen die Konzertbesucher eines der bekanntesten Stücke von Chopin zu hören. Diese „Mazurka Nr. 1“ begann mit einem einprägsamen und lebhaften Thema, das von charakteristischen rhythmischen Figuren begleitet war. Im weiteren Verlauf waren dann immer wieder die Meisterschaft von Frédéric Chopin im Umgang mit Melodie und Rhythmus sowie seine Fähigkeit, Emotion und Stimmungen durch Musik auszudrücken, erkennbar.

Der vom Saxophonorchester in einem Arrangement von Albert Loritz präsentierte „Libertango“ von Astor Piazolla hatte mit seinem markanten Rhythmus, der kraftvollen Melodie und den komplexen harmonischen Strukturen eine wahrlich intensive und mitreißende Wirkung auf alle Zuhörer. Seine einzigartige Fusion von Tradition und Moderne machte den „Libertango“ zu einem wahren Meisterwerk, das die Vielseitigkeit und das künstlerische Genie von Piazolla wunderbar zeigt.

Die „Deux Marches Rag-Time“ von Erik Satie, zu hören in einem Arrangement von Dirigent Marcel Möhler, enthielt, wie es der Name schon sagt, die beiden Rag-Times „Rag-Time du Paquebot“ sowie „Piccadilly“. Die beiden Märsche in Rag-Time-Manier fingen immer wieder den typischen rhythmischen Drive des Ragtime ein und verliehen ihm so eine raffinierte und unverwechselbare Note durch Saties harmonischen Wendungen und klangvolle Innovationen. Insgesamt brachten die „Deux Marches Rag-Time“ eine interessante Verbindung zwischen verschiedenen musikalischen Welten zusammen und zeigten Saties künstlerische Vielseitigkeit und sein offenes Ohr für neue klangliche Möglichkeiten.

Mit einem trällernden Saxophon und einem strahlenden Lächeln ver-abschiedeten sich Marcel Möhler und die Ensemblemitglieder von den begeisterten Konzertbesuchern mit dem „Scherzo in c-Moll“ von Modest Mussorgsky aus dessen Suite „Bilder einer Ausstellung“ – ein lebhaftes und verspieltes Stück, das alle Zuhörer immer wieder mit seinen schnellen Läufen, virtuosen Passagen und rhythmischen Ver-schiebungen fesselte – beginnend mit einem markanten Thema in c-Moll, das sich durch das gesamte Scherzo erstreckte, und das stetig zwischen lyrischen Passagen und energiegeladenen Abschnitten wechselte, die dem Stück eine vielschichtige und faszinierende Struktur verliehen.

Seinen Ausklang fand das Benefizkonzert des „Sax’ebmles“ mit zwei zuvor lautstark geforderten Zugaben.

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