Kindergarten St. Georg

Kindergarten St. Georg in Walldürn: Zufahrt wieder möglich

Die Zufahrt bis zum Kindergarten St. Georg in Walldürn ist seit dem 9. Oktober wieder möglich. Die Fränkischen Nachrichten haben nachgefragt, ob sich die gefundene Lösung bewährt.

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Stefanie Čabraja
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Auf der Seite des Kindergartens können die Eltern parken. Auf der anderen Seite ist Platz für die Kirchenbesucher. © Stefanie Čabraja

Walldürn. Mal schnell die Kleinen in den Kindergarten bringen und das mit dem Auto – für viele die einfachste Option, denn morgens muss es schnell gehen. Dazu wäre ein Parkplatz direkt vor der Tür praktisch. Der Weg zum Kindergarten St. Georg in Walldürn gestaltet sich seit Ende Februar anders als gewohnt. Aufgrund der Sanierung des Stadt- und Wallfahrtsmuseums ist eine Zufahrt über die Hauptstraße nicht mehr möglich. Davon ist insbesondere die Parkfläche zwischen dem Kindergarten und der Basilika „zum Heiligen Blut“ betroffen. Eltern und Kirchenbesucher gelangen seitdem über die Burgstraße und den Wallfahrtsplatz zu den Parkplätzen.

Dadurch zeichneten sich schnell Schäden rund um die Basilika ab. Am Eingang direkt an der Burgstraße sank die Entwässerungsrinne ab, am Hauptportal zum Wallfahrtsplatz sprangen die Sandsteinplatten oder wurden locker, und die Fundamente der Fahnenmasten gaben nach, so dass die Masten nun schräg stehen. Die Schäden sind eine Sache, die Gefährdung der Fußgänger eine andere. „Die Autofahrer sind direkt an dem Hauptportal vorbeigefahren. Wer aus der Kirche kam, musste aufpassen, nicht überfahren zu werden“, fasst Rainer Kreis, der stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsrats, die Situation von Februar bis März im FN-Gespräch zusammen.

Fußgänger erreichen den Kindergarten sowie den Haupteingang zur Wallfahrtsbasilika über einen abgesperrten und geschützen Bereich. © Stefanie Čabraja

Aufregung nach Sperrung

Dann folgte mit Beginn der Hauptwallfahrtszeit die Sperrung der Zufahrt. Die nächstgelegene Parkmöglichkeit bot der Schlosshof. Bis zum Kindergarten waren es dann rund 200 Meter zu Fuß und bis zum nächstgelegenen Kircheneingang etwa 100 Meter.

Vor allem für die Eltern war dieser Weg teilweise zu weit. „Die Eltern haben sogar mit einer Kürzung der Kindergartenbeiträge gedroht“, sagt Kreis. Zu einem Kindergartenplatz gehöre wohl für manche Eltern auch ein Parkplatz vor der Tür zum Bringen und Abholen. „Früh morgens ergeben sich dann gleich zwei Probleme: der Gottesdienst um acht Uhr und die Bringzeit ab halb acht“, erklärt Kreis.

Die Sperrung des Wallfahrtsplatzes für den Verkehr sorgte für Aufregung in den Reihen der Eltern. „Sie sammelten sogar Unterschriften, und die Elternbereitsvorsitzende erwirkte einen Termin beim damaligen Bürgermeister“, so der stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsrats.

Eine Lösung musste demnach gefunden werden, bei der Kindergarten, Kirchenbesucher und Fußgänger berücksichtigt werden. Diese wurde ausführlich erarbeitet und gilt seit dem 9. Oktober. Die Zufahrt wurde wieder über den Wallfahrtsplatz genehmigt. Blumenkübel verhindern ein direktes Vorbeifahren am Hauptportal der Basilika und schützen die Fußgänger sowie die bereits gebrochenen Sandsteinplatten und Mastenfundamente. Außerdem versperren weitere Blumenkübel die Fahrt auf den oberen Teil des Wallfahrtsplatzes. „Manche haben sogar dort geparkt“, berichtet Rainer Kreis.

Ein Zaun entlang der Basilika bietet außerdem Fußgängern einen sicheren Bereich. Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto in die Betreuung fahren, können auf der Seite des Kindergartens parken und Kirchenbesucher auf der gegenüberliegenden Seite. Das Parken innerhalb der Zufahrtszone sei verboten. „Das ist zeitgleich die Feuerwehrzufahrt. Die muss immer frei sein“, betont Kreis. Außerdem gilt im gesamten Bereich Schrittgeschwindigkeit.

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Mehr Parkplätze auf Schlossplatz

Die Fränkischen Nachrichten haben bei zahlreichen Eltern nachgefragt, ob sie mit der Lösung zufrieden sind. Eine klare Tendenz ist jedoch nicht zu erkennen. „Ich fühle mich ein wenig wie ein Kind behandelt, das nicht weiß, wie es sich zu verhalten hat. Klar, es ist jetzt wieder besser seitdem die Zufahrt offen ist“, erklärt eine Mutter. „Ich verstehe jedoch nicht, warum wir dazu angehalten werden auf dem Schlossplatz zu parken und der Abbau nach dem ,Dürmer Herbst’ dann solange dauert und die Parkplätze eben nicht frei sind“, ergänzt sie. Die Stadt Walldürn will nun doppelt so viele Parkplätze auf dem Schlossplatz ermöglichen, damit gerade die Eltern dort halten können (wir berichteten). „Wenn ich es morgens eilig habe oder es regnet, dann halte ich natürlich nicht auf dem Schlossplatz“, sagt die Mutter.

Auf die Frage, ob der Weg vom Schlossplatz bis zum Kindergarten fußläufig zu weit sei, antwortet ein Vater mit einem deutlichen „Ja“. Dass der Wallfahrtsplatz nicht befahrbar war, empfanden einige Eltern als „Kindergarten“.

Dem entgegen stehen Väter und Mütter, die ihre Kinder jeden Tag zu Fuß begleiten, da sie in der Nähe wohnen. „Mit dem Auto zu fahren, ist für uns keine Option“, bestätigen mehrere Eltern. Auch einer der Vorschüler, der den Kindergarten besucht, erklärt, dass der Weg von zu Hause nicht zu weit sei. Und dabei läuft er eine weitere Stecke als vom Schlossplatz zum Kindergarten .

Sonja Huslig, Leiterin des Kindergarten St. Georg, ist froh, dass eine Regelung gefunden wurde. „Der Kindergarten hofft, dass die Zufahrt nicht wieder gesperrt wird und die Lösung so beibehalten werden kann“, erläutert sie. Die Mitarbeiter der Betreuungsstätte parken im Übrigen nicht vor Ort, sondern auf umliegenden öffentlichen Parkplätzen.

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