Walldürn. Am Samstag, 26. Oktober, kommt neben Michael Holm, Anna-Carina Woitschack, Christian Lais, Miguel Gaspar, Reiner Kirsten, das Duo Sunrise auch Joey Heindle nach Walldürn und wird für eine von zwei Premieren sorgen: Zum ersten Mal singt der einstige „DSDS“- sowie „Ich bin ein Star, holt mich hier aus!“-Teilnehmer sein neues Lied „Weil das hier unser Leben ist“ live. Geburtstagskind Liane wird erstmals Songs ihrer neuen CD „Herzflimmern“ vorstellen.
Joey, am Samstag treten Sie bei Lianes Schlagernacht in Walldürn auf. Kennen Sie sie persönlich oder begegnen Sie sich dann das erste Mal?
Mehr zum Thema
Joey Heindle: Ich musste tatsächlich überlegen. Ich glaube, wir sind uns zwar schon einmal begegnet, aber so ein richtig persönlicher Kontakt ist nicht zustande gekommen. Das wird dann die erste persönliche Begegnung bei ihrer eigenen Veranstaltung, was besonders schön ist.
Zumal sie an diesem Tag ja auch Geburtstag hat…
Heindle: Gut zu wissen! Mal schauen, vielleicht können wir ihr ja sogar ein kleines Ständchen bringen. Aber das verrate ich jetzt noch nicht, es soll ja eine Überraschung werden – also nicht weitersagen (lacht)..
Michael Holm ist dort auch zu Gast. Haben Sie sich mal Ausschnitte seiner Auftritte aus der „ZDF-Hitparade“ angeschaut?
Heindle: Ich habe Videos von ihm gesehen. Ich bewundere ihn, dass er auch in seinem Alter nicht nur immer noch auf der Bühne steht, sondern auch topfit ist und manchen Kollegen noch etwas vormachen kann. Er hat wirklich immer noch totale Power und Energie. Er hat eine tolle Ausstrahlung hat, nimmt die Bühne für sich ein und verzaubert die Menschen.
Welche seiner Lieder mögen Sie besonders gerne?
Heindle: Ich habe kein spezielles Lieblingslied, ich mag alle Lieder von ihm. Ich finde ihn aber vor allem auch als Mensch sehr nett. Er ist ein lieber Kerl, der immer freundlich und verbindlich ist, aber auch spontan und nicht so verkrampft.
Viele ältere Künstler sind ja noch immer traurig, dass es eine Sendung wie die ZDF-Hitparade nicht mehr gibt. Würdest du dir als junger Künstler auch so eine Plattform wünschen? Oder wäre das in Zeiten von Social Media und YouTube zu „Old School?“
Heindle: Die ZDF-Hitparade war eine Wahnsinns-Sensation damals. Das hat den Künstlern, die dort mitwirken dürfen, sicher sehr viel gebracht – viele der dort begonnenen Karrieren bestehen ja noch heute. Ich finde, diese Sendung sollte wieder eingeführt werden für die Musikbranche. Solche Sendungen fehlen einfach, auch Shows wie „Wetten, dass…?!“ Es sind nur noch ein paar übrig geblieben, und das sind immer die gleichen. Ich finde, die Entscheidungsträger sollten sich mal zusammensetzen, um etwas Innovatives zustande zu bringen. Ich stehe als Moderator und Unterstützer der Idee gerne bereit (lacht).
Sie haben sich als Rettungssanitäter ausbilden lassen. Was hat diese Tätigkeit mit Ihnen gemacht? Schätzt man den Wert der Gesundheit da noch viel mehr?
Heindle: Als ich die Ausbildung zum Rettungssanitäter gemacht habe, habe ich sehr viele gute, aber auch viele schreckliche Dinge erlebt. Die haben mich als Person total wach gerüttelt. Ich habe so viele verschiedene Dinge mitbekommen. Ich sehe das Leben seitdem auch anders. Man sieht, wie schnell alles zu Ende gehen kann. Wenn der Melder piepst und die Menschen versuchen, eine Person wiederzubeleben – daneben steht die weinende Familie – das nimmt einen schon mit. Man stellt sich vor, dass das einem selbst ja auch passieren können. Das geht schon unter die Haut – man lernt das Leben mehr wertzuschätzen. Die Ausbildung hat mir viel Kraft gegeben und mich noch mal mehr zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin.
Was sagen Sie dazu, dass Rettungskräfte heute auch verbalen und körperlichen Aggressionen ausgesetzt sind?
Heindle: Das geht gar nicht und muss sehr hart und kompromisslos bestraft werden. Die Leute, die Menschen retten – sei es Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, THW oder andere müssen einen ganz besonderen Schutz genießen. Diesen Menschen Leid anzutun und sie zu beleidigen, ist nicht akzeptabel und gehört hart bestraft. Die gehen da raus und setzen ihr Leben aufs Spiel. Man muss sich das mal vorstellen – Feuerwehrleute gehen in brennende Häuser oder setzen sich giftigen Gasen aus, bei denen ein Atemzug tödlich sein kann… Fälle, in denen Polizisten mit Messern verletzt oder sogar ermordet werden wie in Mannheim, dürfen nicht passieren. Wir brauchen mehr Schutz und Wertschätzung – so wie das früher mal war: Damals wurde Platz gemacht, wenn diese Menschen da waren. Klar gab es immer schon Schaulustige, daran wird sich wohl auch niemals etwas ändern: Wenn etwas auf der Straße passiert, dann gucken die Leute leider. Sanitäter und Feuerwehrleute verdienen großen Respekt.
Wenn Sie sich selbst heute rückblickend in Shows wie DSDS oder „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ anschaust – welche Gedanken kommen Ihnen dabei?
Heindle: Ich verfolge natürlich auch die aktuellen „Dschungel“-Staffeln, auch wenn ich sie – aus zeitlichen Gründen – nicht immer schauen kann. Ich stelle für mich fest: Alles hat seine Zeit. Damals war noch vieles anders, das Format war recht neu, und wir Teilnehmer haben dieses Reality-Format ein Stück weit aufgebaut. Heute wirkt es oft so, als wären die Teilnehmer nur auf sich konzentriert. Und dann gibt es jetzt viel mehr Reality-Formate als damals. Darunter leidet natürlich ein bisschen die Wertigkeit. Heutzutage muss man da nicht mehr viel machen. Das finde ich krass. Wir mussten für jede Show und für alles kämpfen und haben alles Stück für Stück aufgebaut.
Was würden Sie aus heutiger Sicht dem ganz jungen Joey von damals raten?
Heindle: Joey damals hat immer nur an das Gute geglaubt und kannte sich in der Unterhaltungsbranche nicht recht aus. Er war viel zu offen für das Business. Ich hätte ihm geraten: Such’ dir die Leute genau aus, die du mit ins Team nimmst. So ein Team kann auch viel kaputt machen. Ich hätte ihm damals Schutz angeboten und gesagt, dass er nicht zu naiv sein darf. Ein dickes Fell ist da manchmal sehr wichtig. Gewisse Personen und Projekte darf man nicht zu sehr an sein Herz lassen.
Wenn Sie noch einmal eine Anfrage für den Dschungel bekommen würdest, würden Sie zusagen? Was würden Sie anders machen?
Heindle: Man soll ja nie nie sagen. Mich reizt immer eine Herausforderung, ein Abenteuer. Ich würde eine erneute Teilnahme, zum Beispiel an einer Jubiläumsstaffel, nicht ausschließen. Heute würde ich natürlich vieles anders machen, den erwachsenen Joey zeigen, der vielleicht Lieder singt, Teamplayer ist und Challenges mitmacht, und das Abenteuer auch genießen. Damals wünschte ich mir ja, ’ rausgewählt zu werden. Es fühlte sich für mich so an, dass ich fertig gemacht worden bin.
Worauf darf sich das Publikum bei Ihrem Auftritt in Walldürn freuen?
Heindle: Sie dürfen sich darauf freuen, dass ich meine Lieder performe. Ich werde mir meine drei liebsten Songs heraussuchen. Zum Beispiel „Wenn das hier unser Leben ist“, meinen neuen Titel, den ich ganz besonders mag. Dann gibt es eine Zugabe, vielleicht ein Evergreen zum Mitsingen. Stimmung und gute Laune sowie ein schönes Feeling sind garantiert. Natürlich gibt es auch Autogramme und Selfies – das gehört einfach dazu, das mache ich bei jeder Veranstaltung so.
Tickets gibt es in den FN-Kundenforen, bei Beate Fröschen, Telefon 06282/4080301, Gehrig Schreibwaren Walldürn und dem „Schönmacherei Store“ in Höpfingen. Weitere Infos unter www.liane-musik.de.
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/wallduern_artikel,-wallduern-joey-heindle-die-zdf-hitparade-muesste-es-wieder-geben-_arid,2253970.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.fnweb.de/orte/wallduern.html