Miltenberg. Das gigantische Holzzelt am Main in Miltenberg wird es im nächsten Jahr nicht mehr geben. Der Vertrag der Firma Lechner mit der Stadt endete am letzten Septembertag 2024. Derzeit werden noch die restlichen Teile abmontiert und kommen vorerst in ein großes Firmenlager. Die Nachricht kam für die Öffentlichkeit überraschend am 2. Oktober.
In einer gemeinsame Presseerklärung der Firma Lechner Wirt GmbH & Co. KG und der Stadt Miltenberg zur Einstellung des Lechner-Wirt-Festbetriebes heißt es unter anderem, in einem sehr offenen und vertrauensvollen persönlichen Gespräch zwischen Mathias Hofmann und dem Zweiten Bürgermeister der Stadt Miltenberg, Klaus Wolf, habe Hofmann mitgeteilt, dass der Lechner-Wirt-Festbetrieb zur Michaelismesse 2025 nicht weitergeführt und der Vertrag zum 30. September fristgerecht gekündigt wird. Die Stadt Miltenberg bedauere diese Entscheidung außerordentlich.
Sowohl der Lechner-Wirt als auch die Stadt Miltenberg hatten große Hoffnungen in das neue Messekonzept mit der spektakulären, einzigartigen Holzfesthalle gesetzt. Leider müsse man in Zukunft auf dieses besondere Konzept verzichten. Aufgrund wirtschaftlicher Gründe muss die Stadt Miltenberg diese sehr schwere persönliche Entscheidung von Mathias Hofmann und seiner Familie selbstverständlich respektieren.
Auch eine Mitteilung zur Einstellung des Lechner-Wirt-Festbetriebs auf der Michaelismesse Miltenberg liegt vor: „Schweren Herzens müssen wir euch heute mitteilen, dass der Lechner-Wirt-Festbetrieb auf der Michaelismesse Miltenberg in Zukunft nicht mehr fortgeführt werden kann. Der Grund für diese drastische Entscheidung ist die unzureichende Ertragslage, welche es uns leider unmöglich macht, den geliebten Festzeltbetrieb im Jahr 2025 weiterzuführen.“ Als man im März 2019 den offiziellen Zuschlag als Festwirt der Michaelismesse erhielt, sei ein Traum in Erfüllung gegangen und ein Großprojekt nahm seinen Beginn. Mit unermüdlichem Engagement, Herzblut sowie erheblichen finanziellen Investitionen wurde die Idee eines neuen Festzelts und Festbetriebs ins Leben gerufen. Es folgte der Bau des lange geplanten Holzfestzelts sowie die Umsetzung der dazugehörigen Konzepte – stets mit dem vorrangigen Ziel, ein neues Highlight von der Region für die Region zu schaffen.
„Doch wie so oft im Leben kam es anders als geplant.“ Der Ausbruch der Covid-19-Pandemie 2020 veränderte die Rahmenbedingungen des Vorhabens grundlegend. 2020 und 2021 fiel die Messe aus. 2022 war die Welt der Event- und Gastronomiebranche eine völlig andere: Personal war nur schwer zu finden und die Kosten explodierten förmlich. Diese drei Ausnahmejahre erforderten zusätzliche, bedeutsame Privatinvestitionen, um die fehlenden Einnahmen auszugleichen und weiter für den Erhalt des Festbetriebs zu kämpfen.
Trotz verbesserter Prozesse und eines großartigen Festbetriebs- und Montage-Teams sei es 2023 und 2024, trotz Zusatzveranstaltungen, nicht gelungen, eine tragfähige wirtschaftliche Basis zu schaffen, die es ermöglicht hätte, den Betrieb ohne weitere signifikante private Investitionen fortzuführen. Diese Situation, gepaart mit einer fehlenden Perspektive zur nachhaltigen Verbesserung der Ertragslage, habe zu dieser schweren Entscheidung gezwungen – „eine Entscheidung, die wir als LechnerWirt niemals für möglich gehalten hätten“. rsc
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