Neckar-Odenwald-Kreis. Es ist wieder soweit: Die milde und feuchte Witterung lockt die heimischen Amphibien wieder aus ihrem Winterquartier. Kröten, Frösche und Molche haben sich auf den Weg zu ihren Laichgewässern gemacht. Sobald die Temperaturen in der Nacht über 5 Grad liegen und es bestenfalls noch regnet, machen sich Frösche, Kröten, Molche und Salamander wieder auf den Weg zu ihren angestammten Laichplätzen.
Arten gefährdet
Da sie dabei auch Straßen überqueren müssen, erreichen viele Tiere ihr Ziel nicht. 50 Prozent der insgesamt 21 in Deutschland lebenden Amphibienarten wurden mittlerweile als bestandsgefährdet eingestuft – schwindende Lebensräume, Dürreperioden aber auch der Straßenkehr machen ihnen zu schaffen.
Um die nützlichen Tiere vor dem Verkehrstod zu bewahren, geht der Appell an die Autofahrerinnen und Autofahrer, abends im Bereich der Wanderstrecken den Fuß vom Gaspedal zu nehmen und besonders umsichtig zu fahren.
Maßnahmen wie Warnleuchten und -schilder, sogenannte Geschwindigkeitstrichter (70 - 50 - 30 km/h), Überholverbote oder die Sperrung von ganzen Streckenabschnitten sollen dabei nicht nur die wanderlustigen Kröten schützen, sondern auch die zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die sie einsammeln und sicher auf der anderen Fahrbahnseite wieder absetzen.
Gefährliche Wege
Krötenschutzzäune werden oft erst Ende Februar errichtet. Hinzu kommt: An einigen stark befahrenen Straßen können gar keine Zäune aufgebaut werden. Doch für die wandernden Tiere, die solche Straßen auf dem Weg zu ihren Laichgewässern überqueren müssen, ist das äußerst gefährlich. Ganze Populationen können deswegen den Verkehrstod erleiden.
Rücksicht nehmen
Organisationen wie der Nabu bitten daher Autofahrer und Autofahrerinnen, in den kommenden Wochen auf die Gefahrenschilder „Amphibienwanderung“ zu achten und Rücksicht auf wandernde Kröten, Frösche und Molche zu nehmen.
Um die Tiere nicht unnötig zu gefährden, sollten Autofahrer außerdem Tempo 30 einhalten. Denn bei höheren Geschwindigkeiten werden auch Amphibien getötet, die nur am Straßenrand sitzen: Der Strömungsdruck der vorbeifahrenden Autos bringt die inneren Organe zum Platzen. pm
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/wallduern_artikel,-wallduern-froesche-und-molche-wieder-unterwegs-_arid,2178736.html