Neckar-Odenwald-Kreis. Seit vielen Jahren wird die Einbürgerung ausländischer Bürger aus dem gesamten Kreisgebiet im Rahmen einer Feierstunde vorgenommen. Die 23. Einbürgerungsfeier des Neckar-Odenwald-Kreises fand am Mittwochabend in den Räumen der Volksbank Franken in Walldürn statt und wurde von der Band „Spaceheist“ von der Musikschule Walldürn musikalisch umrahmt.
Holger Dörr, Prokurist und Generalbevollmächtigter bei der Volksbank Franken, sagte, Integration sei keine einfache Aufgabe und keine schnelle Angelegenheit, sondern vielmehr ein langfristiger, vielschichtiger und auf Nachhaltigkeit ausgerichteter Prozess, bei dem alle Beteiligten aktiv mitarbeiten müssen und jeder seinen Beitrag zum guten Gelingen der Integration zu leisten hat. Mit der Entscheidung für die deutsche Staatsbürgerschaft würden alle, die an diesem Tag in den Kreis deutscher Staatsbürger aufgenommen würden, zeigen und unterstreichen, dass sie sich mit dem politischen und gesellschaftlichen System in Deutschland identifizieren würden. Nunmehr gelte es, sich aktiv und engagiert in der neuen Heimat einzubringen.
Landrat Dr. Achim Brötel sagte, an diesem Abend würden acht Frauen und sieben Männer ganz offiziell in den Kreis der deutschen Staatsangehörigen aufgenommen. 15 Mitbürgerinnen und Mitbürger, deren persönliche oder familiäre Wurzeln in Afghanistan, Lettland, Polen, Rumänien, der Slowakei, in Syrien, Tschechien, Tunesien und bei dreien von ihnen in der Ukraine liegen würden. Mit der Aushändigung der Einbürgerungsurkunde als konstitutivem Akt würden diese 15 Personen in deren neuen Heimat ganz offiziell eingebürgert und somit in den Kreis der deutschen Staatsangehörigen aufgenommen. Damit beginne ein neuer Lebensabschnitt, ein neues Kapitel in ihrer Biografie.
Mit dem „Ja“ an diesem Tag sei für die 15 Neubürger die Bundesrepublik Deutschland endgültig zur neuen Heimat geworden. Sie würden sich damit aktiv zu diesem Land, zu dessen Werteordnung, zu dessen Grundgesetz und zu dessen Menschenbild bekennen. All dies sei sicherlich keine Selbstverständlichkeit, würden sie doch aus den unterschiedlichsten Ländern dieser Erde mit völlig verschiedenen Biografien und kulturellen Wurzeln kommen. Doch wo auch immer man herkommen, ob und an welchen Gott man glaube, und welches Ziel man auch verfolge in seinem Leben: Jeder Einzelne sei ein Teil des Ganzen, und jeder einzelne trage deshalb auch Verantwortung für sein Land, ein Land, in dem alle zusammenleben könnten, als Gleiche und doch Verschiedene.
Bürgermeister-Stellvertreter Herbert Kilian führte aus, dass alle Einzubürgernden für sich einen persönlich wichtigen Schritt getan hätten. Mit ihrem Antrag auf Einbürgerung hätten sie deutlich gemacht, dass sie sich mit dem Land verbunden fühlen würden, in dem sie zumindest teilweise schon seit vielen Jahren leben, arbeiten und wohnen würden und in dem auch bei vielen von ihnen die Familie ansässig sei. Mit Einbürgerung werde signalisiert, dass diese im Kreis und in ihren Wohnorten zu Hause seien. Integration in diese Gesellschaft sei für diese 15 Personen schon längst kein Fremdwort mehr, doch um eine wirkliche und nachhaltige Integration müssten sich alle Beteiligten stets auf Neue bemühen. Aktive Mitarbeit, Offenheit, Toleranz und gegenseitiges Interesse seien unabdingbare Voraussetzungen dafür, dass dieser nicht immer ganz einfache Prozess auch tatsächlich gelinge.
Nach einer Ansprache des Neubürgers Mohammad Ramin Yar Mohammad aus Afghanistan erfolgte als Höhepunkt dieser Feierstunde die Überreichung der Einbürgerungsurkunde und eines Willkommensgeschenks durch Landrat Dr. Achim Brötel an die neu eingebürgerten Frauen und Männer aus Adelsheim, Buchen, Limbach, Mudau, Osterburken, Schefflenz und Walldürn. ds
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