Weihbischof Matthäus Karrer aus der Nachbardiözese Rottenburg-Stuttgart zelebrierte das letzte Wallfahrts-Pontifikalamt. Er stellte das Leitwort „Wir sind gekommen, ihn anzubeten“ in den Mittelpunkt seiner Predigt.
Walldürn. Zahlreiche Pilger aus der Region weilten am fünften und zugleich letzten Wallfahrtssonntag der diesjährigen vierwöchigen Wallfahrt noch einmal an der Gnadenstätte „Zum Kostbaren Heiligen Blut“ in der Walldürner Basilika. Im Mittelpunkt stand das von Weihbischof Matthäus Karrer (Rottenburg-Stuttgart) zelebrierte letzte Wallfahrts-Pontifikalamt, das musikalisch umrahmt wurde von Organist Sven Geier und einem Gesamtchor, bestehend aus den Kirchenchören der Basilika St. Georg Walldürn dem Kirchenchor und dem Chor des MGV „Frohsinn“ Walldürn unter der Leitung von Bastian Heß, der die „Messe breve no. 7 in C“ von Charles Gounod zur Aufführung brachten.
Nachdem die Konzelebranten und Ministranten den Hauptzelebranten Weihbischof Matthäus Karrer vor dem Gemeindehaus der Katholischen Pfarrgemeinde abgeholt und durch die Wallfahrtsbasilika zum dortigen Hochaltar geleitet hatten, konnte Stadtpfarrer und Wallfahrtsleiter Pater Josef Bregula,OFM (Orden Franziskaner Minoriten) zu Beginn des Pontifikalamtes neben den Pfarrangehörigen der Katholischen Pfarrgemeinde Walldürn insbesondere den die Bundestagsabgeordnete MdB Nina Warken mit Familie und Bürgermeister Markus Günther begrüßen.
Vor genau vier Wochen habe er an gleicher Stelle zusammen mit Domkapitular Michael Hauser aus Freiburg die vierwöchige Hauptwallfahrtszeit der Walldürner Wallfahrt zum Heiligen Blut eröffnet. Wie im Flug seien diese vier Wochen vergangen, in denen viel über das Leitwort „Wir sind gekommen, ihn anzubeten (Matthäus 2,2b) zu hören gewesen sei. Erfreulicherweise habe man die gesamte Hauptwallfahrtszeit trotz pandemischer Ausfälle im Team erfolgreich und vollständig durchführen können.
Ein jeder solle aber auch über diese vier Wochen hinaus das Anbeten nicht aus den Augen verlieren und sich weiterhin auf dem Weg Jesu Christi bewegen, nach seiner Wahrheit leben, um so zum ewigen Leben beim Herrn Jesus Christus zur Rechten des Vaters zu gelangen. Ein jeder solle sich an diesem Gnadenort von der Liebe Gottes anregen lassen, damit sie alle weiter auf diesem Weg führen möge, und dass sie die Pilger zu großherzigen, friedvollen Menschen mache, die den Mitmenschen Fehler verzeihen und so im Sinne Jesu Christi in Frieden leben könnten, sagte Pfarrer Pater Josef.
Heiliges Evangelium verkündet
Nach den von den beiden Lektoren Michael Mayer und Achim Dörr vorgetragenen Lesungen aus dem Buch Jesaja und aus dem Brief des Apostel Paulus an die Gemeinde in Rom sowie nach der Verkündigung des Heiligen Evangeliums nach Matthäus durch Diakon Tobias Eckert stellte Weihbischof Matthäus Karrer aus der Nachbardiözese Rottenburg-Stuttgart das Leitwort der diesjährigen vierwöchigen Walldürner Wallfahrt zum Heiligen Blut „Wir sind gekommen, ihn anzubeten“, in den Mittelpunkt seiner Predigt.
Wie er dabei eingangs besonders hervorhob, könne man diesem Evangelium, dass das Hochfest der Erscheinung des Herrn zum Inhalt habe, entnehmen, dass die Heiligen drei Könige damals auch Pilger gewesen seien – vielleicht sogar die ersten Pilger überhaupt – von denen die Menschen heute viel ablesen können. Diese drei Weisen aus dem Morgenland hätten schon damals einen steten Blick darauf geworden, was die Herausforderungen der jeweiligen Zeit gewesen seien. Sie hätten klar und deutlich erkannt, dass es absolut falsch sei, einfach stehen zubleiben, und das das einzige wahren nur sein könne, sich als pilgerndes Volk auf der Suche nach neuen Zielen aufzumachen.
„Sie gingen los, um den Schutz der Gottes- und Christusbewegung zu erleben, um Jesus Christus als Kind in der Krippe anzubeten und Gott und seinen eingeborenen Sohn Jesus Christus in ihrem Herzen aufzunehmen. Diese Gottes- und Christusbewegung hat etwas bei den drei Weisen verändert“, so Weihbischof Karrer.
Auch bei dieser Wallfahrt zum Heiligen Blut nach Walldürn könne man diese besondere Gottes- und Christusbegegnung erleben und als völlig anderer Mensch in die Heimatgemeinde zurückkehren – gerade in einer kritischen Zeit, in der gelte, um Frieden und Gerechtigkeit zu beten und sich als Menschheit neu zu erarbeiten. Viele seien nach Walldürn gekommen, um Gott und Jesus Christus zu begegnen, ihnen in aller Stille persönlichen Sogen und Nöte vorzutragen und sich stärken zu lassen für den weiteren Lebensalltag durch diese Christusbegegnung und der Begegnung mit Gott.
Bei jedem Christen von heute dürfe es bei all dessen Denken und Handeln nicht um Macht gehen. Vielmehr solle dabei stets das Dienen, Brückenbauen, Zusammenführen von Menschen, Versöhnen und die Gemeinschaft im Mittelpunkt stehen. „Es geht auch darum, das gehörte Evangelium nach Matthäus im Sinne der großen Friedensbotschaft zu leben und den Gottesdienst als wahre Danksagung gegenüber Gott zu sehen und zu verwirklichen“, so Karrer weiter. Die Heiligen drei Könige sollten dabei ein wahres Vorbild sein und helfen, einen klaren Blick im Alltag zu bewahren.
Schließlich versuchte Weihbischof Karrer zum Abschluss s noch besonders hervorzuheben, dass der christliche Glaube im Lebensalltag jede Woche von Montag bis Sonntag als Glaubensbewährung und am Sonntag als Glaubensstärkung gelebt und erlebt werden sollte. Der Sonntag stelle eine Quelle und einen Höhepunkt christlichen Glaubens dar, ehe man die ganze Woche über dann wieder gestärkt im Glauben als pilgerndes Volk unterwegs sei.
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