Altheim. Mit der Vielfalt von fünf Chören bot das traditionelle Frühlingskonzert des Männergesangvereins MGV „Sängerbund“ Altheim ein breites musikalisches Spektrum. Mitgestaltet wurde das Programm von den Gastchören aus Adelsheim, Buchen, Hardheim und Mudau. Von klassischen Stücken bis hin zu zeitgenössischen Hits war alles vertreten.
Der gastgebende Chor startete unter der Leitung von Michael Wüst mit der Volksweise „Süß Liebe liebt den Mai“ sowie dem Stück „Die Nacht“ von Franz Schubert. Von den beiden Liedern umrahmt begrüßte der erste Vorsitzende Georg Sans die Gäste und die teilnehmenden Chöre in der frühlingshaft geschmückten Kirnauhalle.
Er leitete direkt zu Ralf Trabold über, der routiniert und mit wohl dosiertem Hintergrundwissen durch das musikalische Programm des Abends führte. Gleichzeitig zeigte dieser sich erfreut, dass er nach vielen Jahren der Moderation, die Rekordzahl von fünf Chören miterleben durfte.
Kraftvoller Shanty
Der neu gegründete gemischte Chor des Gesangvereins „Frohsinn“ Mudau überzeugte kontrastreich mit dem kraftvollen Shanty „Der Wellermann“ und dem Hit „Erinnerung“ aus dem Musical „Cats“. Für den zweiten Teil des Abends hatte Chorleiter Gerhard Bönig die Klassiker „Hinterm Horizont geht‘s weiter“ von Udo Lindenberg und den bekannten Popsong „California Dreaming“ im Gepäck. Bereits nach einem Jahr gemeinsamen Singens ist zu spüren, dass der Chor eine harmonische Einheit bildet.
Fein ausgearbeitete Stücke präsentierte der Gesangverein aus Adelsheim gemeinsam mit seinem Chorleiter Daniel Borkeloh. Das galt sowohl für das klassische Werk „Im Frühling“ von Wolfgang A. Mozart, als auch für das zeitgenössische Stück „Wir feiern ein Fest der Freude“. Nach der Pause bewies der gemischte Chor seine musikalische Vielseitigkeit, mit dem Spiritual „Every time I feel the spirit“ und mit dem Song „Jeder neue Tag“ („I will follow him“) aus dem Musical „Sister Act“.
Mit „Cantus M“ aus Buchen war der zweite Männerchor des Abends auf der Bühne. Chorleiter Michael Wüst präsentierte mit „Dat du min Leevste büst“ eines der bekanntesten plattdeutschen Lieder und aus der Epoche der Romantik die anspruchsvolle Weise „Der frohe Wandersmann“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Im zweiten Teil zeigte der Chor seine musikalische Bandbreite mit den Spirituals „When the love comes trickalin‘ down“ und „When the Saints“. Beim letzteren glänzte Siegfried Müllers als Solist im Bass.
Zurück zu den Popsongs ging es mit „No name product“ aus Hardheim. Der gemischte Chor aus Hardheim präsentierte mit seinem Chorleiter Joachim Kirchgessner einfühlsam das Stück „Can‘t help falling in love with you“, das im Original für Elvis Presley geschrieben wurde und den „Song of the sea“ aus den Achtzigern. Beim zweiten Auftritt überzeugten die Hardheimer mit den drei Spirituals „Everybody sing freedom“ – arrangiert von Joachim Kirchgessner – sowie „Swing low“ und „Bring down that chariot“.
Kurz vor der Pause war der MGV Altheim zum zweiten Mal auf der Bühne. Das Lied „Ich glaube“ von Udo Jürgens stammt zwar aus dem Jahr 1968, ist mit seinem Aufruf für ein friedvolles Miteinander, aber zeitlos. Die Liedfolge aus „Wo Wälder grüßen“ von Erhard Wüst und dem nahtlos anschließenden „Altheim-Rap“ wurde von Moderator Ralf Trabold mit den folgenden Worten angekündigt: „Sie werden gleich die Welturaufführung des „Altheim-Rap“ mit einem Text von Michael Wüst erleben. Inhaltlich spannt sich der Bogen von altem Brauchtum, wie dem Hammeltanz, bis hin zur modernen Energiegewinnung mit dem Windpark.“
Der Rap wurde eigens für die 1250-Jahr-Feier von Altheim kreiert. Solist Florian König zeigte sich als mitreißender Rapper untermalt vom Hintergrundgesang des Chores und dem wiederkehrenden Leitthema: „Aalde find´ ich gut! Und du?“ Der Altheim-Rap wird noch mehrfach im Altheimer Jubiläumsjahr zu hören sein. Der begeisterte Applaus des Publikums war die ideale Überleitung zum nächsten Programmpunkt, den Ehrungen langjähriger Sänger.
Ehrungen
Für 50 aktive Sängerjahre wurde Ewald Lauer geehrt. In seiner Laudatio berichtete Georg Sans, von einer Sängerkarriere, die bereits mit 16 Jahren begann und seitdem ununterbrochen fortdauert. In dieser Zeit habe Ewald Lauer den Verein mit seiner kräftigen und sicheren Bassstimme unterstützt. Ebenso sei er als Beisitzer im Vorstand aktiv und auf seine Schaffenskraft könne man immer zählen.
Die darauffolgende Ehrung eröffnete Georg Sans mit den Worten: „Wir kommen zu einer Ehrung, die der Verein in seiner Geschichte noch nicht erlebt hat. Für 75 aktive Sängerjahre ehren wir heute Rudi Kern.“ Der Jubilar war 1957 dem MGV Altheim beigetreten und schon zuvor seit 1949 sang er, als 14-Jähriger in die Chorgemeinschaft Kirchhausen am Neckar. „75 Jahre sind eigentlich ein ganzes Leben lang!“ fasste Georg Sans treffend zusammen. Gleichzeitig sei Rudi Kern einer der fleißigsten Sänger und fehle in fast keiner Probe. Auch der gesellige Teil und die Kameradschaft seien ihm immer sehr wichtig. Das Publikum würdigte diese Lebensleistung von Rudi Kern mit stehenden Ovationen, die den Jubilar sichtlich berührten.
Georg Sans überreichte den beiden Jubilaren als Anerkennung Urkunden und Präsente. Für Rudi Kern war eigens eine Ehrenkette angefertigt worden.
Einfühlsamer Solist
Der zweite musikalische Programmteil fand seinen Höhepunkt in dem gemeinsamen Auftritt der beiden Männerchöre „MGV Altheim“ und „Cantus M“. Der Moderator leitete mit folgenden Worten ein: „Wir dürfen einen Männerchor mit einer Größe und Stimmkraft genießen, wie wir ihn heutzutage kaum noch erleben können.“ Das zeigte sich dann beindruckend bei dem Lied „La Montanara“ mit Jürgen Seemann als einfühlsamen Solisten im Tenor und abschließend mit der altrussischen Klosterlegende „Die zwölf Räuber“.
Hier brillierte abermals Siegfried Müller als Bass-Solist. Abschließend bedankte sich Georg Sans bei allen, die zum Gelingen des Abends beigetragen haben. Er gab die Bühne für die Zugaben frei und das sichtlich begeisterte Publikum spendete langanhaltenden Applaus. pm
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