Tauberbischofsheim. Dekanatsreferent Dr. Robert Koczy führte beim Empfang für Dekan Thomas Holler im Winfriedheim gekonnt mit Gitarre und dem Lied „Unterwegs in eine neue Welt, in der ein Glaube uns zusammenhält“, das auch als Thema über dem Vespergottesdienst stand, durch das Programm.
Hartmut Schäffner, stellvertretender Vorsitzender des Dekanatsrates, begann in Vertretung der erkrankten Vorsitzenden Birgit Frei, auch im Namen aller Verbände und Gruppierungen des Dekanates, den Reigen der Grußworte: er gratulierte Thomas Holler zur Ernennung als „nördlichster Dekan“ der Erzdiözese Freiburg durch Erzbischof Stephan Burger. Damit sei er verantwortlich für die 47 600 Katholiken in den derzeit zehn Seelsorgeeinheiten. Er ging auf eines der Wahrzeichen von Tauberbischofsheim ein: Der 69 Meter hohe Kirchturm sei aus allen Richtungen zu sehen und stehe für „Stabilität und Tradition“. Viele Jahrhunderte lang sei die Kirche von diesen beiden Säulen bestimmt gewesen. Viele Entwicklungen sorgten jedoch für Veränderungen, gesellschaftlich und innerkirchlich. Auch das Dekanat habe sich verändert, Kirche müsse dabei „erkennbar sein wie der Kirchturm, sie müsse jedoch das Kirchturmdenken hinter sich lassen“.
Ein neuer Dekan sei auch ein Neuanfang. Allen Anwesenden sei aber auch bewusst: „Wir alle müssen an dieser neuen Kirche mitarbeiten“. Weiter ging er auf die vielen Aufgaben eines Dekans und Pfarrers ein, neben der Seelsorge seien nun auch die Qualitäten eines Managers, Kommunikators und sogar Werbeträgers in Sachen Kirche und Religion gefordert. Er wünschte ihm die innere Ruhe und Gelassenheit für diese Herausforderungen, insbesondere aber Mut, Kraft, Gesundheit und Gottes reichen Segen.
Für die „Geschwisterschar der Ökumene“ unterstrich der evangelische Dekan Rüdiger Krauth, dass nur „ein Glaube“ zusammenhalte. Auch er mache sich Sorgen, dass sich junge Menschen in der Kirche rar machen. Er berichtete über den Strategieprozess der Evangelischen Kirche „Ekiba 2032“. Prognosen seien allerdings auch oft falsch, dass habe Corona und Krieg gezeigt, Werteeinstellungen wandeln sich, aber er sei überzeugt: „Es ist ein Weg mit viel Zuversicht, Gott schaffe diese Welt.“ Ihm sei die Zusammenarbeit mit Thomas Holler wichtig, gemeinsame Visionen zu entwickeln, und reichte ihm weit die Hand.
Michael Müller, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes im Tauberkreis, unterstrich, dass der Caritasverband ein wichtiger Teil dieser Kirche im Dekanat sei. Er zitierte Jacques Gaillot: „Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts“. Ihm sei die Nähe zur Lebenswirklichkeit der Menschen wichtig und er machte mögliche Synergieeffekte deutlich. Er wünschte dem neuen Dekan viel Kraft und Geduld und sieht viele Gestaltungsspielräume für die Kirche vor Ort.
Für die Politik dieses Raumes wies MdL Professor Dr. Wolfgang Reinhart (CDU) auf die gute Zusammenarbeit im politischen Wahlkreis hin. Selbst aus der Kolpingjugend stammend begleite er schon seit vielen Jahren diesen Wandel. In dieser heutigen schwierigen Zeit mit Krieg, Energieproblemen uund so weiter werde die Sehnsucht nach Halt immer wichtiger. Der Wandel lasse sich nicht aufhalten, deshalb werde aber der Beruf des Seelsorgers immer wichtiger, die Menschen suchen und brauchen einen Halt. Er wünschte ihm mit einem Buch, welches „selbst der Papst noch nicht habe“, viel Freude und persönliche Erfüllung.
Dekan Holler freute sich über die vielen wohlwollenden Worte. Er habe großen Respekt vor dieser Aufgabe, denn bereits als „Dorfpfarrer im Schwarzwald“ sei es ihm nie langweilig gewesen. Zusätzlich als Pfarrer und Dekan sei er ja auch lokaler Projektkoordinator zusammen mit Dr. Robert Koczy. Ihm dankte er genauso wie Dekanatssekretärin Andrea Dürr und seinem Stellvertreter Pater Joachim Seraphin (Külsheim) für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Karrieredenken sei ihm fremd, das Vertrauen des Erzbischofs ehre ihn aber. Er habe hier viele tolle Menschen kennengelernt, deshalb unterstrich er, dass Glaube das Verbindende sei, nicht Strukturen. Die Freude am Glauben trage ihn, er freue sich auf ein vertrauensvolles Miteinander. Gemäß seinen Worten „Christsein kann man nicht allein“ nutzten die Gäste im Saal die Möglichkeit, mit dem neuen Dekan ein paar Worte zu wechseln und ihn persönlich kennenzulernen. bk
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